Ein Künstler, der oder eine Künstlerin, die den begehrten Turner Preis erhält, hat einen der bedeutendsten Kunstpreise der Kunstwelt ergattert. In diesem Jahr wurde eine eindrucksvolle Video Installation der Künstlerin Elizabeth Price ausgezeichnet.
Die renommierteste britische Kunstauszeichnung ist mit 25.000 britischen Pfund – das entspricht umgerechnet etwa 31.000 Euro – dotiert. Elisabeth Price hat sich in ihrer Video Installation auf spektakuläre Weise mit unserer Konsumkultur auseinandergesetzt.
In einem Kaleidoskop von Bildern verarbeitete sie unter anderem Bilder von einem Kaufhausbrand aus dem Jahre 1979, Archivbilder aus der Architektur und Fotos von einer Mädchenband aus den Sechzigern. Das künstlerische Ergebnis bezeichnete die Jury als „verführerisch“ und „eindringlich“.
Der Mix aus Werbeeinspielungen, Archivbildern oder Musikvideos habe eine rhythmisch geordnete Erfahrung vermittelt.
Ganz unumstritten ist die Verleihung des Turner Preises trotz seiner unbestrittenen Renommiertheit seit Jahren jedoch nicht. Nominiert werden stets nur wenige Künstler.
In diesem Fall waren es neben Elisabeth Price der irische Musiker und Filmemacher Luke Fowler, der britische Zeichner Paul Noble, der bevorzugt eine fiktive Stadt namens Nobson Newtown abbildet, und die Malerin und Performance-Artistin Spartacus Chetwynd. Keiner von ihnen ging ganz leer aus, alle erhalten als Nominierte beim bekanntesten britischen Kunstpreis automatisch 5.000 britische Pfund Preisgeld.
Nachdem der Turner Preis kürzlich von Jude Law übergeben wurde, gewährte die Preisträgerin Elisabeth Price einige Einblicke in ihre Arbeitsweise.
Price sagte, sie arbeite häufig ein ganzes Jahr an einer Video Installation. Anschließend ändere sie diese durch Schneiden immer wieder ab, bis ihr im Detail klar wird, worum es ihr eigentlich geht und welche Betonungen sie setzen möchte. Da der Turner Prize seit 1984 alljährlich an zeitgenössische Künstler/innen vergeben wird, die nicht älter als 50 Jahre sind, darf er zu den wenigen großen Preisen der Kunstszene gerechnet werden, der die Karrieren noch relativ junger Künstler befördert.
In der Regel erhalten nur sehr viel ältere und bereits etablierte Künstler die renommierten Kunstpreise dieser Welt. Mit dem Preisgeld kann Gewinnerin Price nun weitere Videoprojekte realisieren.
Benannt ist der Turner Prize übrigens nach dem Maler William Turner. Verantwortlich für die Organisation ist jeweils die renommierte Tate Gallery. Manch einer, der zu den Nominierten gehörte und nicht gewann, konnte im Folgejahr oder später den begehrten Turner-Preis einheimsen.
Frauen sind unter den Nominierten ebenso häufig vertreten wie Männer. Die Jury ist ebenso international besetzt wie die Liste der nominierten Künstler.
Im nachfolgenden kurzen Video werden die nominierten Künstler und Ihre Beiträge und Arbeiten kurz vorgestellt.
Zur offiziellen Website der Tate Gallery – Beitrag zum Turner Preis 2012
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.