Es weihnachtet sehr?
Bei vielen Menschen nicht so sehr. Adventsstimmung am Arbeitsplatz kommt in vielen Berufen ohnehin nur schwer auf, oft müssen ausgerechnet jetzt auch noch zusätzliche Jahresabschlussarbeiten vorbereitet werden, und sogar in den Läden, die weihnachtlich angehauchte Artikel verkaufen, gibt es eher mehr Hektik als besinnliche Stimmung.
Sicher, im Handel und auf der Straße weihnachtet es schon ein wenig. Aber auf der Straße immer weniger, Energie ist teuer – und in Zeiten einer Energiewende, die den Bürger deutlich mehr beutelt als eine Industrie, die zu wenig Ressourcen schonende Entwicklungen bereitstellt, ist im öffentlichen Raum nun einmal eher Dunkeltuten als gleißendes Licht angesagt. Im Handel weihnachtet es schon seit September, damit ist man einfach durch, das törnt niemanden mehr an und lässt ganz sicher keine Adventsstimmung mehr aufkommen.
Aber Adventsstimmung ist möglich, die müssen Sie sich eben selbst machen, und das klappt sehr gut mithilfe der vielen Kunst, die im Advent überall geboten wird.
Advent und Kunst in Ihrer Region
Auch wenn Ihr Heim mit vielen Lichtern „vor Adventsstimmung nur so strotzt“ (wie das geht, ohne dass Sie an der Stromrechnung verarmen, erfahren Sie im Artikel „Wenn die Weihnachtsstimmung dunkel ist, hilft Licht“) sollten Sie sich aufmachen und Adventsstimmung draußen einfangen. Die gibt es, in jeder Gemeinde, aber nicht mehr unbedingt eine auflagenstarke Lokalzeitung, diese ganzen Angebote auch bekannt macht.
Schnell und meist recht bequem erfahren Sie im Internet, was in Ihren Heimatort im Advent alles so los ist, eine Suchmaschinen-Anfrage mit den Stichworten „Ort“ und „Advent“ oder „Ort“ und „Weihnachten“ gibt meist mehrere Seiten verschiedenster Angebot aus, und auf der Website www.meinestadt.de/Ortsname finden Sie die Weihnachtsangebote komprimiert, von Weihnachtsmarkt über das Restaurant für weihnachtliche Festessen bis zum Weihnachtskino.
Ein paar Ideen und Stichworte zum Aufspüren der Kunst und der Adventsstimmung in Ihrem Umfeld:
- In Deutschland gibt es 11.374 politisch selbstständige Städte und Gemeinden, etwa dreimal so viele Orte, und wahrscheinlich gibt es in fast jeder von ihnen einen Kunstverein, der im Advent irgendetwas Besonderes anbietet.
- Dann gibt es noch Schlösser und Burgen, Rathäuser und Gemeindesäle, Musikschulen und Kunstschulen, Kirchen und Kathedralen, Museen und Plätze, sogar im Botanischen Garten kann Adventsstimmung aufkommen, wie in Solingen, wo 14 KünstlerInnen aus dem Bergischen Land in den beheizten Gewächshäusern „Kunst im Advent“ präsentierten.
- Auch in zahlreichen Ateliers wird zum „Kunstadvent“ geladen, der nicht immer so heißt, aber immer Kunst zum Ansehen und weihnachtliche Stimmung bietet. Im Kunstquartier „Grauer Hof“ in Aschersleben gibt es auf dem Weihnachtsmarkt nicht nur Kunst, sondern auch Märchen und Märchenfilme, Kekse und Stockbrot, Basteln und Glühwein, Konzerte und Turmbläser.
- Ach ja – die Weihnachtsmärkte – die gibt es heutzutage in sehr vielen Städten auch in einer vom schnöden Kommerz befreiten, alternativen Version, sie heißen dann z. B. Weihnachts- und Umweltmärkte – und es ist wirklich erstaunlich, wie interessant das Angebot auf einem Markt werden kann, auf dem der ganze bunte Plastik-Weihnachtskram keinen Zugang hat. Wenn der Adventsmarkt viele Künstler und Kunsthandwerker präsentiert oder gleich im Museum stattfindet, ist das dann natürlich auch die beste Gelegenheit, Weihnachtsgeschenke zu kaufen, die nicht jeder kauft und nicht jeder hat.
- Sie können aber auch Design-Weihnachtsmärkte besuchen oder Adventsverkäufe, in denen es überhaupt nicht nur um „weihnachtlich angehauchte“ Kunst geht, wie die traditionelle Advents-Verkaufsausstellung des Freundeskreises der Universität der Künste Berlin, auf der Werke namhafter Künstler angeboten werden.
- Und es gibt in eigentlich jeder größeren Stadt Bereiche, die mit einer richtig schönen Weihnachtsbeleuchtung geschmückt werden (in den meisten Fällen bereits übrigens so energiesparend, wie im Artikel „Wenn die Weihnachtsstimmung dunkel ist, hilft Licht“ beschrieben wird). Der Berliner Ku’damm (Kurfürstendamm, der traditionelle Boulevard im Westen der Stadt) ist ein schönes Beispiel, im Weihnachtskleid des Jahres 2012 auf www.youtube.com/watch?v=Sk3jgO-wLEQ zu besichtigen.
So viele Ideen reichen wohl schon für „ein paar Weihnachten“, meist ist jedoch nicht zu viel, sondern zu wenig Zeit das Problem. Deshalb werden Ihnen im Artikel „Adventsstimmung – im und aus dem Computer“ ein paar Ideen vorgestellt, wie übereifrige Bildschirm-Arbeiter sich, die restliche Belegschaft Ihres Büros oder auch die Familie am Abendbrottisch (mit „Hintergrund-Kino“) in weihnachtliche Stimmung versetzen können:
Passionierte Autorin mit regem Kunstinteresse