Die Kunstinstallation „Eure Armut kotzt mich an“ des Aktionskünstlers Dennis Josef Meseg sorgt mit 10.000 Kuscheltieren, 10 Tonnen Gewehrmunition und einem Zeltdorf für Obdachlose in Wesseling für Aufsehen.
Künstler Dennis Josef Meseg (46) ist für seine aufsehenserregenden und gesellschaftskritischen Werke international bekannt. In seiner neuesten Installation mit dem provokanten Titel „Eure Armut kotzt mich an“ verwandelt der Aktionskünstler die historische Anlage des Schwingeler Hofs (Schwingeler Weg 44) in Wesseling bei Köln in eine 1000 Quadratmeter große interaktive Ausstellung zum Thema Armut.

10.000 Kuscheltiere, 10 Tonnen Gewehrmunition, ein Truck, ein Tesla, ein sinnbildliches Festmahl der Dekadenz im Kontrast zu einer Suppenküche, dazu Video-, Licht- und Soundinstallationen und nicht zuletzt eine „Zeltstadt der Vergessenen“, in der Besucher sich über Airbnb einmieten können, um Obdachlosigkeit am eigenen Leib zu erfahren. Dennis Josef Meseg möchte mit seinem neuesten Großprojekt auf alle Facetten von Armut und sozialer Ungleichheit aufmerksam machen.
Das Thema Armut beschäftigt mich seit meiner eigenen Jugend, in der ich selbst eine Zeit lang obdachlos war und in einem Zelt im Wald schlafen musste. Mit meiner Ausstellung möchte ich auf gesellschaftliche, geistige, finanzielle, aber auch emotionale und empathische Armut thematisieren“
, so Meseg, Träger der Wesselinger Kulturplakette 2023.
Dafür sammelte er u.a. 10.000 Kuscheltiere aus Spenden.
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Kuscheltiere sind ein Symbol für alles, was wir uns geben sollen, aber oft nicht geben können. Liebe als Symbol, Nähe als Ersatz, Trost als Objekt. Von Kind an Lernen wir, uns mit Konsum von Verletzungen und Leere abzulenken.“
Die Ausstellung beinhaltet umfangreiche Installationen und Darbietungen, die unterschiedliche Facetten sozialer Benachteiligung beleuchten. Podiumsdiskussionen und Vorträge ermöglichen es, sich mit Fachleuten, Künstlern und Gästen über die Ursachen und Folgen sozialer Ungleichheit auszutauschen.
Workshops für Schulklassen eröffnen Kindern und Jugendlichen einen kreativen Zugang zu Fragen des Wohlstands und der sozialen Gerechtigkeit. After-Work-Workshops schaffen Gelegenheiten für gemeinsames künstlerisches Schaffen oder Kochen nach der Arbeit und fördern Begegnungen sowie Dialoge. Diese Kunstaktion soll das Bewusstsein für soziale Ungerechtigkeiten schärfen, Diskussionen anstoßen und neue Perspektiven eröffnen.
Kunst wird hierbei als Werkzeug genutzt, um gesellschaftliche Themen sichtbar zu machen und Veränderungen anzuregen. Erleben Sie Kunst als Instrument für gesellschaftlichen Wandel!
Ausstellungsdauer: 1. April – 30. April, jeweils freitags und samstags, 15-22 Uhr sowie sonntags, 11-18 Uhr oder nach Terminvergabe.
Die Ausstellung kostet keinen Eintritt. Besucher können ein oder mehrere Kuscheltiere als Spende mitbringen und so selbst Teil der Ausstellung werden.
Termine und Informationen unter: www.dennis-josef-meseg.de

Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.