Konzeptkunst fürs Heim ist eigentlich von der Definition her nicht denkbar. Denn die Konzeptkunst ist eigentlich eine Kunstform, in der das Kunstwerk allein von der Idee leben soll, während die werkstoffliche Umsetzung von den ursprünglichen Protagonisten dieses Kunststils eher als unwichtig angesehen wurde.
Der Blick auf das Wesentliche des Kunstwerks solle frei bleiben und nicht durch die ästhetische und damit letztlich handwerkliche Kunstfertigkeit der Ausführung verstellt werden. Deshalb erscheinen Konzeptkunstwerke häufig unfertig, wie Skizzen oder Entwürfe, das fertige Kunstwerk soll erst in der Vorstellungskraft des Betrachters entstehen.
Das hat aber auch in der professionellen Kunstwelt nicht so ganz geklappt: Es wird viel Konzeptkunst fürs Heim verkauft (oder für öffentliche Gebäude oder für private Paläste), zahlreiche tatsächlich stofflich existierende Kunstwerke, die sich die “normalen” (und normal verdienenden) Menschen unter uns jedoch leider meist nicht leisten können.
Dabei wäre eigentlich gerade die Konzeptkunst ein Gebiet, in dem sich die Kreativen unter uns auch selbst so richtig austoben könnten. Wenn man sich – wie alle Konzeptkünstler, die ihre Kunstwerke auch verkaufen – von der puren Idee löst und einen entscheidenden Schritt weitergeht: Im täglichen Leben kann die Idee nie ohne die Erfüllung im Werk bleiben, sondern die hinter dem Konzept stehende Idee sollte in einem Gegenstand zur Ausführung gebracht werden. Dann könnte es viele Konzeptkünstler unter uns geben.
Zum Beispiel die begabten Wohnungseinrichter: Diverse Gebrauchsgegenstände in unseren Wohnungen würden uns mehr Spaß machen, wenn sie als kleine Konzeptkunstwerke gestaltet wären. Denken Sie nur an die langweiligen Mülleimer oder die Wäschebehälter oder die Zeitungsständer.
Oder stellen Sie sich vor, Sie hätten auf jedem Tisch an einer Sitzgruppe ein kleines Kunstwerk stehen, das dekoriert, Rätsel aufgibt und nebenbei auch den gesamten Kleinmüll sofort aufnimmt, den man nun einmal unweigerlich produziert, wenn man gemütlich auf dem Sofa sitzt, ein Buch liest und Pistazien knabbert, zum Beispiel.
Viele Konzeptkünstler gestalten wunderbare Lichtinstallationen, die auch schön sind, wenn Sie beim Betrachten keine körperlichen Übungen durchführen, wie viele Konzeptkünstler verlangen. Das könnten Sie nachmachen, jeder kreativ begabte Mensch kann z. B. fertige schlichte Lampenmodelle künstlerisch verändern.
Wenn Sie aber ohnehin der Auffassung zuneigen, dass zu Kunst auch Handwerk gehört, und sowieso über gute elektrotechnische Kenntnisse verfügen, können Sie auch lernen, Ihre eigenen LEDs in aufsehenerregender Form zusammenzulöten. Dann können Sie ganz eigene Kunstwerke anfertigen, die Ihre Wohnung erleuchten. Wer kreativ wird und sich für einige der Gegenstände, die ihn täglich umgeben, etwas einfallen lässt, der macht Konzeptkunst fürs Heim.
Was alle kreativen Menschen begeistern wird, die sich mit solchen Ideen einmal näher beschäftigen, ist die Vielfalt an Materialien, die hier im Spiel sind. Sie werden die Möglichkeit begrüßen, im Rahmen solcher Projekte den Umgang mit den verschiedensten Stoffen ganz neu kennenzulernen.
Dabei können Sie sich durchaus ganz nach den eigenen Vorlieben richten: Der technisch orientierte Designfreak wird sich für Basteleien aus Aluminium-Restteilen begeistern, die naturbegeisterte Tierliebhaberin freut sich über die Idee, aus den gesammelten (und mehrfach gewaschenen) Haaren Ihres Hundes die eigene Tasche zu filzen.
Die Welt ist voll von Ideen für Konzeptkunst im Kleinen, und keine Wohnung wird mehr aussehen wie der Ausstellungsraum des nächsten Möbelhauses, wenn ein frischgebackener Konzeptkünstler am Werk war. Wer Anleitungen haben möchte, um Konzeptkunst zu lernen, müsste eigentlich zuerst nach Anleitungen suchen, wie man Ideen entwickelt.
Das ist schon einmal ein Ansatz, der vielen Menschen gut tun kann – im Grunde geht es um Kurse, in denen man lernt, Kreativität zu entwickeln. Solche Kurse gibt es, sogar sehr viele.
Zunächst macht jeder Mensch neue Erfahrungen in Sachen Kreativität, wenn er einen wie auch immer gearteten Kurs besucht, der sich mit Kunst beschäftigt (aktiv oder passiv).
Dann gibt es aber auch spezielle Kurse, die kreatives Denken lehren. Das sind Kreativitäts-Seminare und Kreativitäts-Kurse, heute häufig für beruflich kreativ beschäftigte Menschen angeboten werden, Sie könnten aber auch eine Sommerakademie “Intuitives Malen” oder einen Workshop in Holzbildhauern besuchen, für den vorab im Wald Inspirationen gesammelt werden.
Wie auch immer Sie beginnen – entscheidend ist, dass Sie überhaupt damit beginnen, sich die Welt der Kreativität zu eröffnen. Vielleicht produzieren Sie schon bald Ihre eigenen Werke, die Sie dann hier auf Kunstplaza einstellen.
Wir freuen uns natürlich auch über jeden Künstler, der kreative Kurse veranstaltet und sein Kursangebot auf Kunstplaza veröffentlicht, um anderen Menschen das kreative Schaffen nahe zu bringen.
Passionierte Autorin mit regem Kunstinteresse