Einmal selbst Designer sein – das lässt sich heute ganz einfach umsetzen. Wer Kleidung selbst gestalten möchte, braucht im Gegensatz zu früher keine Ausbildung, sondern kann ganz einfach loslegen.
Dank Internet ist alles Wissen rund um das Nähen oder Stricken jederzeit abrufbar und in den eigenen vier Wänden erlernbar. Sie brauchen lediglich eine Nähmaschine oder Stricknadeln, passenden Stoff oder Wolle und sämtliche Erklärungen und Anleitungen lassen sich auf einschlägigen Webseiten finden.
Stoffqualitäten, Zuschnitt und Anleitungen
Geht es um das Nähen, sollten Sie sich zuerst mit den verschiedenen Stoffqualitäten vertraut machen. Wann braucht es festen Baumwollstoff und welche Kleidungsstücke lassen sich aus Jersey fertigen? In diesem Zusammenhang müssen Sie auch wissen, welche Nadelstärke für welche Stoffart verwendet wird und wann der Transporteur beim Nähen versenkt werden sollte.
Auch das Zuschneiden stellt keine Hürde dar, denn dafür gibt es Schnittmuster. Auf jeder Packung ist aufgelistet, wie viel Meter Stoff für das entsprechende Modell nötig sind und welche Materialien bevorzugt verarbeitet werden sollten. Die Papierschnitte werden auf den Stoff übertragen, ausgeschnitten und schon kann es mit dem Nähen losgehen.
Suchen Sie sich im Internet die passenden Videos heraus, die Ihnen das Verstürzen, Säumen, Einnähen von Reißverschlüssen und das Einfassen von Kanten mit Schrägband erklären. Sie können aber auch einen kompletten Nähkurs absolvieren, um sich Grundkenntnisse anzueignen. Das Internet ist voll von Möglichkeiten, die darauf warten, von Ihnen entdeckt zu werden.
Die Facetten der bunten Modewelt
Beherrschen Sie die Grundtechniken des Nähens, sind Ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Bestücken Sie Ihren Kleiderschrank mit neuer Garderobe. Nähen Sie Ihrem Nachwuchs die Regenmäntel, die der Einzelhandel nicht führt.
Oder melden Sie ein Gewerbe an und nutzen Sie Ihr Talent, um damit Geld zu verdienen.
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Genähtes lässt sich auch im Bereich der Tierwelt oder in Form von Accessoires verkaufen. Hundekörbchen und Hundemäntel für den Winter, Bodenkissen, Topflappen in Handschuhform, Wärmekissen, Bezüge für Babys Wärmflasche, Schlüsselanhänger, Bettbezüge, Quilts und personalisierte Babydecken – es gibt fast nichts, was sich nicht nähen und verkaufen lässt.
Hilfsmittel für den perfekten Auftritt
Wollen Sie Kleidung selbst gestalten, ist eine Kleiderpuppe eine gute Investition. Auf diese Weise können Sie den Schnitt des Kleidungsstückes und kreative Ideen wie zusätzliche Falten oder Puffärmel auf ihren Sitz überprüfen. Auch für die Erstellung von Strickwaren sind Kleiderpuppen wichtige Helfer.
Sind der Pullover oder die Jacke gestrickt, muss das Kleidungsstück nämlich nass gemacht werden, damit die gestrickten Maschen ihre endgültige Form annehmen. Breitet man den noch feuchten Pullover im Liegen aus, kann er nicht gut trocknen. Hinzu kommt, dass es an den Ärmeln Falten geben wird.
Kann das Strickstück hingegen auf der Kleiderpuppe trocknen, fallen die Ärmel senkrecht und erhalten keinen Knick. Durch das Eigengewicht gewinnen die Kleidungsstücke auch etwas an Länge, sodass sich im Vorfeld sogar einige Strickreihen sparen lassen.
Wo wird verkauft?
Für den Verkauf von Accessoires und Kleidung, die Sie selbst gestalten wollen, finden Sie im Internet Plattformen wie Etsy, Amazon Handmade oder Ebay.
In den letzten Jahren haben etliche Anbieter das Konzept von Etsy übernommen und bieten interessante Marktplätze zu günstigen Konditionen an. Es werden teilweise Einstellgebühren verlangt und Provisionen auf den Umsatz erhoben.
Trotzdem bieten diese Plattformen aufgrund ihrer Größe und des Bekanntheitsgrades einen effektiveren Einstieg in die Modewelt als ein eigener Onlineshop. Diesen können Sie eröffnen, wenn Sie Ihre Produkte auf dem Markt getestet haben.
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Kleidung selbst gestalten – die kreative Freiheit
Als Designer können Sie sich im Bereich Mode richtig austoben. Dabei muss es nicht nur um neue Kleidung gehen, denn Nachhaltigkeit ist auch in diesem Bereich von größter Wichtigkeit. Mode wechselt jede Saison, aber zu diesem Zeitpunkt ist die Kleidung noch lange nicht abgetragen. Kleine Veränderungen an getragenen Textilien können dagegen Wunder bewirken und gebrauchte Stücke wieder in Modetrends verwandeln.
Lange Shirts können am Saum eingeschnitten und zu Fransenshirts umfunktioniert werden. Ist das Lieblingsshirt etwas zu eng geworden oder wo ein wachsender Babybauch mehr Spielraum braucht, können im Vorderteil Dreiecke herausgeschnitten werden, die durch eine größere Stoffmenge in Dreieckform ersetzt werden.
Ausgediente Pullover erhalten Bündchen in doppelter Länge, Kinderblusen freuen sich über Applikationen und wenn ein Shirt völlig aus der Mode gekommen ist, kann es mit abgeschnittenen Ärmeln erneut zum Hingucker werden.
Textilien selbst bedrucken – kein Problem mit Bügeleisen und Transferfolie
Ein Shirt ohne Botschaft? Das muss nicht sein, denn Kleidungsstücke eignen sich hervorragend, um Botschaften zu vermitteln oder ein Bild von den liebsten Zwei- und Vierbeinern mit sich herumzutragen. Wer ein Kleidungsstück aufhübschen will und einen Drucker sowie ein Bügeleisen besitzt, ist für solch ein Vorhaben bestens ausgerüstet. Es braucht nur noch sogenannte Transferfolie und die Umsetzung kann beginnen.
Transferfolie dient als Trägerschicht für ein Motiv. Das gewünschte Motiv erhält seinen Platz daher nicht direkt auf dem Stoff (von dem es sich schnell lösen könnte), sondern wird durch einen Drucker auf eine Zwischenschicht übertragen (Transferfolie). Diese wird auf das Kleidungsstück aufgebügelt und fertig ist das neue Kleidungsstück.
Auf diese Weise lassen sich Motive auf Textilien, Glas oder Porzellan anbringen. Beachten Sie hierbei, dass es für helle und dunkle Textilien unterschiedliche Transferfolien gibt, die sich in der Dicke der Beschichtung unterscheiden.
Video Tutorial: T-Shirts selbst bedrucken mit Transferfolie?! – DIY | Valeria Greb
Der einzige Nachteil dieser Technik: Die Transferfolie bleibt spürbar.
Schneiden Sie deshalb Ihr Motiv möglichst genau aus, bevor Sie es auf das Shirt übertragen. Da sich die Folie mit dem Gestrick verbindet, geht in diesem Bereich die Elastizität verloren und das Material erscheint etwas steifer. Dieser Effekt verstärkt sich übrigens, wenn die Motive auf dunkle Kleidung aufgebracht werden.
Die dafür verwendete Transferfolie ist dicker als diejenige, die beim Übertragen auf helle Stoffe zum Einsatz kommt. Deshalb fallen die Motivstellen auf dunkler Kleidung verstärkt auf. Waschen und Bügeln sollten bei dieser Drucktechnik immer von links erfolgen, um das Motiv vor Abrieb zu schützen.
Video Tutorial: OMG! T-Shirts selbst bedrucken?! DIY Shirt mit Frischhaltefolie! | Valeria Greb
Ohne Kosten Kleidung selbst gestalten – Hoodies bedrucken lassen
Die eigene Kreativität lässt sich in Bezug auf die Modewelt auch ohne Nähmaschine frei ausleben. Sofern Sie sich dafür begeistern können, Shirts und Hoodies zu bedrucken, bietet Ihnen das Internet verschiedene Plattformen.
Wollen Sie nur Freunde und Verwandte mit Ihren Kreationen beglücken, sind Sie dort gut aufgehoben. Sie können aus verschiedenen Schnitten und Farben auswählen, einen eigens designten Entwurf hochladen und platzieren oder Texte Ihrer Wahl auf dem Kleidungsstück aufbringen. Nach der Bestätigung wird Ihr Shirt oder der Pullover hergestellt und Ihnen zugeschickt.
Das Bedrucken von Kleidungsstücken erfreut sich schon seit langer Zeit großer Beliebtheit. Wer hätte nicht gern seine Lieblingskatze oder den treuen Haushund auf einem Shirt? Oder den Namen des neugeborenen Nachwuchses auf einem Body?
Mittlerweile werden Überzeugungen in Form von Statements auf einem Shirt getragen und wer das Periodensystem der Elemente auf seinem Rücken trägt, hilft seinem Hintermann in der Chemie-Klausur.
Der perfekte Einstieg in die Selbstständigkeit
Für angehende Gewerbetreibende und Unternehmer ist Print-on-Demand die perfekte Möglichkeit, risikolos ein Geschäft zu eröffnen. Denn hier geht es nur um die Idee, die auf dem Kleidungsstück verewigt werden soll. Alles Weitere liegt in den Händen der Onlineanbieter.
Spreadshirt und Printful (hier geht’s direkt zum Anbieter) sind nur zwei Anbieter dieses Print-on-Demand-Services (Druck bei Bestellung), die sich dem Thema verschrieben haben.
Bei ihnen können Sie Shirts und Hoodies bedrucken lassen und diese für den Privatgebrauch nutzen oder den gewerblichen Verkauf direkt auf der Plattform starten.
Sie gehen nicht in Vorkasse, müssen keine Shirts kaufen und haben auch mit dem Versand nichts zu tun. Sicherer kann eine Existenzgründung nicht sein. Wenn Sie ausgefallene Ideen für Schriftzüge oder Logos haben, können Sie diese auch entwerfen lassen. Auf der Plattform Fiverr sind viele Kreative unterwegs, die Entwürfe nach Ihren Vorgaben anfertigen.
Sie platzieren diese im Shop auf den Kleidungsstücken, Tassen, Handtüchern oder anderen Dingen und veröffentlichen das Angebot. Gezahlt wird nur bei einem Kauf, sodass im schlimmsten Fall gar nichts passiert.
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.