Und an welchem Weihnachtsbaum?
Wenn Sie aus dem Artikel „Entzaubert – der Mythos von der Weißen Weihnacht“ gelernt haben, dass das Märchen von der „Weißen Weihnacht“ eben wirklich nur ein Märchen ist und die Artikel „Fehlt Ihnen die echte Adventsstimmung? Kunst kann Sie zur Ruhe bringen“, „Adventsstimmung – im und aus dem Computer“ und „Wenn die Weihnachtsstimmung dunkel ist, hilft Licht“ Ihnen dabei helfen konnten, trotzdem ein wenig Advents- und Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen (was wir sehr hoffen), steht schon der nächste Stress an:
Für alle, die Spaß an Weihnachten haben – oder sich Spaß an Weihnachten machen möchten – gibt es einen Weihnachtsbaum (auch mit „gutem Umweltgewissen“, siehe unten), und das Schmücken dieses Baumes ist ein weihnachtliches Highlight.
Dieses Weihnachts-Highlight wird schöner, wenn es sich auch um ein kreatives Highlight handelt, und mehr Weihnachtsstimmung bringt es dann auch. Es folgen ein paar Ideen zu „Kunst am Weihnachtsbaum“:
Für alle Eltern steht die Kinder-Kunst im Vordergrund, logisch.
In Kindergärten und an Schulen wird unermüdlich gebastelt, manchmal auch unerschrocken, was die Motive angeht; wenn Sie nicht mit jeder Idee aus diesen Quellen Ihr cooles Wohnzimmer zieren möchten, brauchen Sie ein paar diplomatische Umwege.
Zum Beispiel einen eigenen (gebastelten) Weihnachtsbaum für das Kinderzimmer, und für das Wohnzimmer ein Motto, zu dem die schlimmsten Bastel-Ergüsse doch zufällig partout nicht passen … oder etwas schauspielerisches Geschick, mit dem Sie sich ausgewählte Teile für den Familien-Weihnachtsbaum erbitten … oder beides …
Viel Spaß kann es machen, wenn etwas ältere Kinder selbst ein Motto festlegen dürfen – nicht ganz ungefährlich, aber Sie können sich ja Auswahlmöglichkeiten vorbehalten oder vorher eine Liste festlegen, was Sie auf keinen Fall sehen möchten.
Mit solchen prophylaktischen Vereinbarungen können Sie dann dem Motto „die besten Horrorszenen der Filmgeschichte als Szenenbild am Weihnachtsbaum“ einen Riegel vorschieben, aber die Idee kleiner Aquarelle der verrücktesten Cupcakes der Welt am Weihnachtsbaum akzeptieren …
Erwachsene können ihren Weihnachtsbaum wirklich zum Kunstwerk machen, ganz einfach mit den Kunstpostkarten der Kalender der letzten Jahre, etwas aufwendiger mit Figuren, die aus übers Jahr gesammelten Fotos ausgeschnitten werden.
Das kann eine Sammlung der verrücktesten Schleifen sein, die im Handel für Geschenkverpackungen erdacht werden, oder die verschiedensten bunten Bonbons, schön nah und schön groß, oder die schönsten Schmuckstücke, die Sie übers Jahr in den Schaufenstern der Juweliere entdecken konnten – von vielen Dingen kann man Fotos sammeln, diese zu Weihnachten auf Fotopapier ausdrucken, ausschneiden und als Baumanhänger verwenden.
Wenn Ihnen die Idee gefällt, Sie aber keine Fotos gesammelt haben: Sie können sich auch im Internet eine Bilderserie zusammenstellen, auf einen Stick ziehen und im nächsten Copyshop auf einem besonderen Papier ausdrucken lassen …
Wenn Sie Weihnachtsmärkte besuchen, die außer dem üblichen Firlefanz auch Kunsthandwerk bieten, werden Sie auch dort einiges an „Kunst für den Weihnachtsbaum“ finden. Unter www.kunsthandwerker-markt.de finden Sie Märkte, die ausschließlich die Werke von Künstlern und Kunsthandwerkern anbieten.
Zwei kreative Ideen für den Weihnachtsbaum
Der ökologisch korrekte Weihnachtsbaum
Wenn der Schmuck kein Kommerz-Trash sein soll, muss natürlich auch der Weihnachtsbaum diesem hehren Anspruch genügen. Das pestizidverseuchte, nadelabwerfende Trockengestell aus der nächsten (Mischwald ausmerzenden) Weihnachtsbaum-Monokultur würde bei umweltverantwortlichen Weihnachtsbesuchern wohl eher Spott als Weihnachtsfreude hervorrufen …
Mal im Ernst, in einer Zeit, in der die Bürger endlich dagegen anzukämpfen beginnen, dass die Hälfte unserer Lebensmittel weggeschmissen wird, ist es sicher auch nicht mehr zeitgemäß, einen ganzen Baum zu kaufen und ihn wenige Tage später wegzuschmeissen, pro Haushalt einen, in ganz Deutschland 40 Millionen, wenn jeder Haushalte einen solchen Einweg-Weihnachtsbaum kaufen würde.
Tut zwar nicht jeder, aber immerhin zwei Drittel der Haushalte, das sind 30 Millionen weggeschmissene Bäume – und die Zahlen gehen nicht etwa runter, sondern steigen auch noch leicht an (Quelle: Hauptverband der Deutschen Holzindustrie e. V., nachzulesen unter www.handelsdaten.de).
Theoretisch ist dieser Wahnsinn schon vielen Menschen in unserem Land unangenehm aufgefallen, aber Weihnachten kommt jedes Jahr wieder sehr plötzlich, und die Ideen rund um den „nachhaltigen Weihnachtsbaum“ werden jedes Jahr wieder auf das nächste Jahr vertagt.
Dabei gibt es schon lange Alternativen, und zwar mehrere, hier eine kleine Übersicht, wenn Sie dieses Jahr wirklich keinen Weihnachtsbaum-Mord mehr begehen wollen:
Für alle Menschen mit Garten ist der Weihnachtsbaum die Lösung, der sein erstes Weihnachten im Topf im Wohnzimmer verbringt und dann im Garten eingepflanzt wird, möglichst an einer vom Haus aus sichtbaren Stelle, sodass er nächsten Jahr seine Weihnachtsvorstellung von draußen geben kann.
Auch möglich in Wohnanlagen mit Grünflächen vor dem Haus, sogar als ziemlich prächtiger Baum, wenn die Bewohner sammeln und sich mit dem Vermieter einigen können (soll entgegenlautender Gerüchte tatsächlich vorkommen – es soll sogar neuerdings Gemeinden in Deutschland geben, in denen alle Bürger begriffen haben, dass sie an einem Strang ziehen müssen, wenn ihre Gemeinde nicht bald Geschichte sein soll, die pflanzen manchmal sogar einen Weihnachtsbaum für alle auf den Marktplatz).
Wer keinen Garten hat oder keine Nadelbäume im Garten sehen will (könnte dann noch eine Lärche nehmen), braucht auch nicht zum Großpflanzen-Vernichter werden.
Schon vor rund 15 Jahren fing die erste Baumschule damit an, zu Weihnachten vorbildlich aufgezogene Tannen und Fichten als Weihnachtsbäume zu vermieten. Na gut, diese Baumschule war/ist in Luxemburg, aber „Rent a Christmas Tree“ ist inzwischen in vielen Regionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz möglich.
Es wird immer beliebter, und Sie können Ihren Baum „nackt“ oder mit Schmuck bekommen, Preise zwischen 30 und 100 Euro, inkl. einer ausführlichen Einweisung für Nicht-Gärtner, die auch dem Baum eine schöne Weihnachtszeit garantiert. Ist nicht dramatisch, es geht eher darum, den Baum weder an der Heizung noch in Kerzenflammen zu rösten noch ihn in gut gemeinter Bewässerungsabsicht in einem Maße zu fluten, dass die Wurzeln wegfaulen.
Die nächsten Anlaufstellen sind Eventagenturen (Partyservice) und Baumärkte, beide vermieten mitunter Weihnachtsbäume. Hier handelt es sich aber manchmal um bloße Marketinggags, um Kunden anzulocken, und die Bäume werden nach dem Fest vernichtet – also aufpassen und erkundigen, was nach Weihnachten aus dem Baum wird.
Falls an Ihrem Heimatort noch niemand diese Geschäftsidee aufgegriffen hat, können Sie sich Ihren Weihnachtsbaum sogar im Internet bestellen, bei der Firma Weihnachtsbaum & More unter www.weihnachtsbaum-and-more.de.
Für moderate Kosten, Weihnachtsbäume gibt es ab 18,- €, und die Versandkosten kleinerer Weihnachtsbäume beginnen bei 7,90 €, erst bei der 6-Meter-Tanne kostet der Versand dann mehr als 100,- €, aber so ein Riesenteil wird wahrscheinlich ohnehin von Firmen/Organisationen bestellt, die diese Kosten von der Steuer absetzen können.
Passionierte Autorin mit regem Kunstinteresse