Im Artikel Marina Abramović oder „Der Künstler und seine Geschichte“ wurde ausführlich über die historischen und persönlichen Hintergründe berichtet, die in Betrachtungen der Künstlerin Marina Abramović und ihres Werks (vielleicht mehr als bei anderen Künstlern) eine Rolle spielen.
Nun geht es um die Entwicklung Abramovićs zur Künstlerin, und um die Entwicklung ihres Oeuvres.
Wie kam Marina Abramovic zur Kunst und zu ihrer Kunst?
Im gerade erwähnten Artikel zur Künstlerin Abramović wurde dargestellt, dass Marina Abramović aus einer Familie kommt, in der Kunst und Kreativität eine große Rolle spielte und spielt.
Folgerichtig äußerte Marina Abramović in einem Interview: „Ich wusste immer, dass ich als Künstler leben werde. Das war eine Notwendigkeit […] die einzige Art, wie ich in dieser Welt funktionieren konnte“ (Lynn MacRitchie, 1996, ‚Marina Abramović: Exchanging Energies‘, Performance Research, Band 1, S. 29).
Abramović studierte sofort nach dem Abitur Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Belgrad, von 1965 bis 1970. Kommilitonen an der Akademie beschrieben sie als auffällig schöne junge Frau, ihrer Wirkung gewiss, fabelhaft begabt auch in Kommunikation und immer begeistert optimistisch.
Abramović malte damals profilierte und geschmackvolle figurative Kunst, auf größeren Leinwänden als jeder andere Student, mächtige Gemälde von über 2 Quadratmetern. Ab 1968 begann Abramović zu veröffentlichten, Texte, Zeichnungen und bereits die ersten konzeptuellen Arbeiten.
Die sich unaufhaltsam in Richtung Performance als künstlerischer Ausdruck Abramovićs entwickelten, wenn auch erst über Ablehnungen und Zufälle:
1970 wollte Abramović in einer berühmten Belgrader Galerie ihre erste Performance aufführen – vor Publikum ihre eigene Kleidung nach und nach gegen die von der Mutter ausgesuchte Kleidung ihrer Jugend (wadenlangen Rock, dicke Strümpfe, an Orthopädie gemahnende Schuhe) austauschen, dann eine mit einer Kugel geladene Pistole an den Kopf setzen und abdrücken.
Entweder war dieser Vorschlag der Doma Omaldine Gallery zu gefährlich, oder der jugendliche Protest gegen beschützende Attraktivitätsminderungsversuche durch besorgte Mütter war ihnen zu radikal, aus Abramovićs Vorschlag wurde auf jeden Fall eine Ausstellung ihrer ersten abstrakten Kunstwerke, eine Reihe von Wolken-Bildern.
Abramovićs erste Performance fand deshalb erst 1971 statt, während sie und andere Studenten am SKC (Studentski kulturni centar Beograd = Studentisches Kulturzentrum Belgrad) im Oktober ihre Werke ausstellten. Abramovićs hatte sich in einer benachbarten Galerie auf einem Tisch ausgestreckt (sie soll einfach nur müde gewesen sein), Künstler-Kollege Era Milivojević verpackte die auf dem Bauch liegende Frau in das Klebeband, das er gerade in der Hand hatte, bis sie aussah wie eine Mumie – Performances Art ereignete sich, auch wenn der Sinn des Kunstwerks nachinterpretiert werden musste.
Der Künstlerin hatte das Erlebnis offensichtlich gut gefallen, ab 1973 begann sie, die ersten eigenen und geplanten Performances zu gestalten.
Die kamen nicht nur mit Klebeband aus, Marina Abramović sollte schon mit ihren ersten Performances unmissverständlich klarstellen, dass gefällige Establishment-Kunst nicht ihr Ding ist.
Wenig später, 1975, stellt sie das auch schon in einer größeren Öffentlichkeit klar, indem sie in einer Aufführung von Hermann Nitsch mitwirkte. Der Mitbegründer des Wiener Aktionismus war zu dieser Zeit schon kein Wiener mehr; er hatte die „Rheinländer des Ostens“ in den frühen 1960er Jahren so lange mit Skandal-Mal-Aktionen und Orgien-Mysterien-Theatern genervt, dass die Behörden ihn wochenlang durch Gefängnisaufenthalt Aktions- und Kunstunfähig machten, was Nitsch schließlich mit Übersiedlung nach Deutschland quittierte.
Sowohl für Nitsch als auch für Abramović war die Zusammenarbeit mit einem anderen Künstler offenbar kein Gewinn: Nitsch setzte nach ihr nur noch Laien ein, Abramović kommentierte, dass ihr die Motivation fehle, in einem fremden Konzept zu arbeiten; die Aufführung war insgesamt so unbedeutend, dass es keine detaillierte Überlieferung gibt. Aber immerhin schafften es Hermann Nitsch und Marina Abramović in die Liste der „10 most shocking performance artworks ever“, die der Londoner „The Guardian“ 2013 zusammenstellte.
Das kennt jeder! – Die wichtigsten Werke von Marina Abramovic
Dass Establishment-Kunst nicht ihr Ding ist, zeigen auch die wichtigsten Werke von Abramović, die die meisten (mitteleuropäisch gebildeten) Menschen kennen – und schon dieser kurze Überblick stellt klar, wie viel Bewegung in Marina Abramovićs Kunst ist:
„Balkan Baroque“ ist eine Videoperformance-Installation, die Abramović 1997 im jugoslawischen Pavillon der 47. Biennale von Venedig veranstaltete. Abramović kommentierte ihre Heimat und den Balkankonflikt, indem sie neben einem Triptychon aus Videoprojektionen jeden Tag stundenlang Berge frischer Rinderknochen mit einer Bürste abschrubbte und dazu Totenlieder aus ihrer Heimat sang.
„Seven Easy Pieces“ führte Abramović 2005 im New Yorker Solomon R. Guggenheim Museum auf. Die Aufführung dauerte sieben Tage und wiederholte sechs historische Performances anderer Künstler, die in den 1960er und 1970er Jahren Furore gemacht hatten, die siebente Performance war eine eigene, neue Arbeit.
Abramović referenzierte:
- Vito Acconcis „Seed bed“ von 1972
- Joseph Beuys‘ „wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt“ von 1965
- VALIE EXPORTs „Aktionshose, Genitalpanik“ von 1969
- Bruce Naumans „Body Pressure“ von 1974
- Gina Panes The „Conditioning“ von 1973
- Ihre eigene Performance „Lips of Thomas“ von 1975
- Die neue eigene Performance hieß „Entering the Other Side“
„The Artist is Present“ führte Abramović 2010 im Museum of Modern Art (MoMA) auf, als im New Yorker Museum gerade eine Retrospektive ihrer Arbeiten lief. Abramović saß während der gesamten Öffnungszeit der Ausstellung vom 14. März bis 31. Mai 2010 im Atrium des Museums an einem Tisch, ihr gegenüber stand ein Stuhl für Besucher.
Abramović schwieg, wie gesprächig die Besucher waren, können Sie sich ein paar Minuten im folgenden Video ansehen…
… mit dem bewegenden Moment, als sich ihr langjähriger Lebensgefährte Ulay auf den Besucherstuhl setzt. Insgesamt saß Abramović geschlagene 721 Stunden dort, zum Ende der Performance war sie von 750.000 Besuchern betrachtet und von über 1.500 Menschen „besessen“ worden.
Das waren sicher nicht alle Beispiele, „die jeder kennt“, die Kunst von Marina Abramović ist von einer außergewöhnlichen Reichhaltigkeit und Vielfältigkeit:
Die Kunst von Marina Abramovic: Vom spektakulären Einzelauftritt zur ewigen Performance
Marina Abramović erste Performance von 1971 war mit der Mumien-Attitüde noch richtig zahm, aber sie musste nicht erst mit Skandal-Aktivist Hermann Nitsch arbeiten, um richtig abzugehen:
1973 vergnügt sich Abramović in „Rhythm 10“ damit, mit 20 Messern in die Zwischenräume ihrer gespreizten Finger zu stechen (vergangene Künstlerinnen lassen grüßen, siehe Art-o-Gramm: Picasso – Der Künstler, das Leben und die Liebe – Szene 2 und 5″ über Dora Maar, die auch dieser ungesunden Gewohnheit frönte). Abramović jedenfalls schneidet sich öfter und heftig, „Rhythm 10“ wird trotzdem (oder deswegen) als ihre erste „erwachsene“ Arbeit angesehen.
In Rhythm 5 (1974), tränkt Abramović einen hölzernen Rahmen in Gestalt eines fünfzackigen Sterns (der an den „Roten Stern“ der Kommunisten erinnern sollte) mit 100 Litern Benzin, zündet ihn an und springt nach ein paar Sperenzchen in den Rahmen, um sich auf den Galerieboden zu legen. Sie wird in diesem inzwischen sauerstofffreien Raum sofort ohnmächtig.
Abramović wurde von dem Zuschauer gerettet, der gerade noch schnallte, dass eine ungewöhnlich stille und unbewegliche Marina Abramović nicht zu einer ansonsten recht aktionsreichen Performance passt, der Notarztwagen kam knapp rechtzeitig und fuhr sie ins Krankenhaus. Hier können Sie das brennende Spektakel mit der halbtoten Abramović in der Mitte besichtigen.
Abramović hat offensichtlich guten Mutes überlebt, in gleichem Jahr folgt „Rhythm 0“: Eine Sechs-Stunden-Performance, in der Abramović still inmitten der Zuschauer steht. Denen werden 72 Dinge zur Verfügung gestellt, mit der Einladung, damit (an) der Künstlerin zu tun, was immer sie möchten. Unter diesen Dingen waren Rosen und Federn, Parfüm und Honig, Brot und Trauben und Wein, eine Schere und ein Skalpell, Rasierklingen und Nägel, eine Metallstange und eine mit einer Kugel geladene Pistole.
Abramović wollte herausfinden, wie weit das Publikum gehen würde. Das begann zahm, mit Streicheln, Blumen schenken, Küssen und Füttern; recht schnell war man dabei, sie mit Lippenstift zu beschmieren, ihr Wasser über den Kopf zu gießen, Rosendornen in ihren Bauchnaben zu stecken … zur Halbzeit der Performance hatten die Zuschauer ihr bereits mit den Rasierklingen die Kleider vom Leib geschnitten, in Stunde 4 wurde mit denselben Klingen ihre Haut erforscht, ein (Bewunderer) ritzte ihre Kehle an, um ihr Blut zu trinken.
Eine Reihe von sexuellen Übergriffen folgte, von der zur Erforschung bzw. Bloßstellung menschlichen Gruppenverhaltens entschlossenen Künstlerin ebenfalls ertragen; als das Publikum ihre entschlossene Willensaufgabe bemerkte, formte sich eine Gruppe zum Schutz der Künstlerin.
Als die geladene Pistole an Abramovićs Kopf gehalten und ihr Finger um den Abzug gelegt wurde, brach im Publikum ein Kampf aus … Hässlich, erschreckend, desillusionierend – als Abramović am nächsten Morgen wach wurde, hatte sie eine graue Strähne im Haar.
Hätte Sie doch damals bereits Zugriff auf das heute im Internet verfügbare Wissen gehabt! Wenige Informationen machen deutlich, dass Menschengruppen starken Führern nachrennen (die offensichtlich Schlechtes, auch für sie selbst, im Sinn haben) und dabei sogar offensichtlich falsche Aussagen unverständlicherweise als richtig bewerten, sobald sie verunsichert, mit Neuem oder mit Veränderungen konfrontiert werden (man könnte auch sagen, Menschengruppen zeigen Tendenzen zu selbstzerstörerischem Gruppenverhalten, sobald das Leben nicht wie gewohnt rund läuft, Pegida lässt grüßen).
Wenn Abramović nur alleine die Berichte über „Die Welle“, das Milgram-Experiment und das Konformitätsexperiment von Solomon Asch gelesen hätte, wäre sie nicht weniger erschreckt oder desillusioniert worden, hätte sich aber die körperliche Erfahrung vielleicht erspart …
Möglicherweise befand sich Abramović zu dieser Zeit ohnehin in einem angeschlagenen emotionellen Zustand, da ihre erste Ehe gerade endete. Von 1971 bis 1976 war Abramović mit dem serbischen Künstler Neša Paripović verheiratet, einem ehemaligen Kommilitonen der Belgrader Akademie, mit dem sie Anfang der 1970er Jahre auch bei der Arbeit im Studentenkulturzentrum zusammengearbeitet hat.
Beide arbeiteten in einer losen Gruppe mit weiteren Künstlern an nichts geringerem als der Dekonstruktion des modernistischen Kunstbegriffs. Schon diese Arbeit soll nicht konfliktfrei gelaufen sein, als die Gruppe sich auf einem Festival im schottischen Edinburgh 1973 der Begegnung und Diskussion mit Josef Beuys stellen musste, zerfiel sie kurz darauf.
Die Ehe hat möglicherweise auch kein ganz friedliches Ende genommen; als Neša Paripović von Abramović-Biograf James Westcott Anfang der 2000er Jahre um ein Interview gebeten wurde, soll er schlichtweg den Telefonhörer aufgelegt haben.
1975 führte Marina Abramović die Performance „Lips of Thomas“ in einer Galerie in Österreich auf: Vollkommen nackt aß sie ein Kilo Honig, trank einen Liter Rotwein, schnitzte mit Rasierklingen ein Pentagram auf ihren Bauch und legte sich blutend und schwankend auf ein Kreuz auf Eis, eine halbe Stunde soll sie es ausgehalten haben.
Hier ein Szenenbild: Bild öffnen (2005 am Guggenheim Museum in New York wiederaufgeführt). Eine Abfolge vier weiterer Performances aus den Jahren 1975 und 1976 können Sie auf www.youtube.com/watch?v=ihDy3dD-iUg ansehen.
1975 entstand weiter „Art must be beautiful, artist must be beautiful“, eine der bahnbrechenden Arbeiten Abramovićs, in der sie sich ausgiebig und ganz praktisch dem schönen Künstler und der schönen Kunst widmet, die im konservativen Bürgertum seit Wilhelm Traugott Krugs „System der theoretischen Philosophie, 3.Teil, Geschmackslehre“ (1810) nicht auszurotten sind, ein Ausschnitt hier:
1975 zog Abramović auch nach Amsterdam, wo sie den deutschen Performance-Künstler Frank Uwe Laysiepen (Ulay) kennen und lieben lernte. Sie lebten und arbeiteten von 1979 und 1988 zusammen, ein Künstler-Nomaden-Leben und ununterbrochen in Bewegung, bis hin zu den Aborigines und nach Tibet. Viele ihrer berühmtesten und einflussreichsten Arbeiten stammen aus dieser Zeit:
„Charged Space“, 1978, heute in der Sammlung des Museums Ludwig in Köln. Auf newmedia-art.org können Sie ein Standbild des Jane Crawford and Gordon Matta-Clark gewidmeten verrückten Tanzes sehen, der die letzte Arbeit ihrer Serie von „14 Performances“ war, die sie Mai 1978 während der „European Performance Series“ im Brooklyn Museum, New York aufführten.
1980 entstand „Rest Energy“, eine Performance in der Ulay einen Pfeil hielt und Abramović den Bogen, als sich beide zurücklehnen, zeigt der Pfeil auf Abramovićs Herz. Ihr Leben in seinen Händen wie so oft bei den gemeinsamen Performances.
1982 stellten Abramović und Ulay in „Like Luther“ einen Kaktus in eine Galerie, umgaben ihn mit Stacheldraht und baten die Galeristen, jeden Tag nett mit dem Kaktus zu sprechen. Sie wollten sehen, ob er in einer solchen geschützten und liebevollen Atmosphäre seine Stacheln abwerfen würde (tat er nicht).
So ging es weiter (mit noch viel Raum für Ihre eigenen Entdeckungen spektakulärer Performances), bis sich Abramović und Ulay 1988/1989 trennten. Natürlich nicht einfach so und schlechtgelaunt, sondern mit einer Performance, einer dreimonatigen Performance auf der chinesischen Mauer.
Ulay startete im Westen, Abramović im Osten, dann liefen sie jeweils 2500 Kilometer aufeinander zu. Geplant war das allerdings nicht ganz so, als die Performance startete, hieß sie „The Lovers“ und sollte der ohnehin angeknacksten Beziehung wieder aufhelfen.
Als Ulay unterwegs die chinesische Übersetzerin schwängerte und das Abramović am Ende des 2500-Kilometer-Versöhnungsspazierganges gestand, war da nicht mehr viel aufzuhelfen … das Treffen in der Mitte der Mauer war für lange Zeit die letzte Begegnung Ulay – Abramović.
Ab 1989 arbeitet Abramović zusammen mit Filmregisseur, Performance- und Videokünstler Charles Atlas (bekannt durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Merce Cunningham, aus der 10 Tanzfilme hervorgingen) an dem Bühnenstück „The Biography“, das ihr bisheriges Künstlerleben als Solostück auf die Bühne bringt. „The Biography“ wurde 1992 uraufgeführt und stellt bei jeder Aufführung variierende Facetten ihrer künstlerischen Tätigkeit und persönlichen Entwicklung vor.
1994 veranstaltet Abramović die Theaterperformance Delusional, in sie ihre Hilflosigkeit und den Zorn über die Geschehnisse während der Jugoslawienkriege thematisiert – ein Vorläufer der 1997 folgenden Performance „Balkan Baroque“, die die Trauer über die geschehenen Grausamkeiten, die vielen Opfer und den nun unabänderlichen Zustand des Zerfalls in den Vordergrund rückt.
2001 schlug Abramović für die Arbeit „Human Nests“ sieben künstliche kleine Höhlen in die Wände eines Steinbruchs und stattete jede Höhle mit einer Strickleiter aus. Gedacht zur Kontemplation, „garniert“ mit der Gefahr, aus den kleinen Aushöhlungen zu fallen, eine gleichzeitig geschützte und verunsichernde Umgebung.
2002 verbrachte die Künstlerin bei ihrer Arbeit „The House with the Ocean View“ zwölf Tage und Nächte in der New Yorker Sean Kelly Gallery in drei nach vorne offenen, vom Publikum einsehbaren Räumen. Nur Mineralwasser, kein Essen, Sprechen, Schreiben oder Lesen, nicht länger als sieben Stunden täglich schlafen und dreimal täglich duschen – Kloster-Medittionsurlaub in der Öffentlichkeit, mitten in New York.
Aus dem Jahr 2003 stammt diese Reminiszenz Abramovićs an die Arbeit ihres Bruders Velimir Abramović, Philosophie-Professor und Tesla-Experte: „Tesla Ball“.
2005 führte Abramović die oben bereits skizzierten „Seven Easy Pieces“ auf und startete damit eine grundlegende Diskussion über die Beständigkeit und Dauerhaftigkeit von Performance Art.
Im gleichen Jahr produzierte Abramović den Kunstfilm „Balkan Erotic Epic“, in dem es um Sexual- und Fruchtbarkeitsriten auf dem Balkan geht: Abramović erklärt in Einzelszenen verschiedene Riten, während Frauen ihre Brüste in die Sonne und ihre Vulva in den Regen hielten und Männer masturbierten oder den Boden penetrierten (leicht verwirrende Beschreibung, aber es scheint nicht überliefert zu sein, warum die Frauen nicht auch die Vulva mal in die Sonne hielten oder wie hart der Boden war, den die Männer penetrieren sollten).
2010 war für Abramović in der bereits erwähnten Performance „The Artist is Present“ wieder „ein paar Stunden“ stillhalten angesagt, diesmal im Sitzen. Ausschnitte aus der Performance ohne Ex Ulay im Bild können Sie sich im 11. Teil der Youtube-Serie des Dokumentarfilms „The Future of Art“ (Erik Niedling, Ingo Niermann, Deutschland, 2010) ansehen:
(die Serie ist mit ihren 21 Teilen über viele wichtige zeitgenössische Künstler im Ganzen sehenswert).
2011 hatte „The Life and Death of Marina Abramović“ auf dem Manchester International Festival, The Lowry, Manchester, UK, Premiere. Die „Kreuzung von Theater, Oper und Bildender Kunst“ wurde vom Theatergenie und Universalkünstler Robert Wilson in Zusammenarbeit mit Marina Abramović geschaffen und tourte nach der Premiere durch Theaterfestivals und Kunststätten.
deSingel in Antwerpen, Theater Carre in Amsterdam, Theater Basel, Teatro Real in Madrid, Luminato Festival in Toronto und Park Avenue Armoury in New York; zum Ende der „Serie von meisterhaften Szenen“ stand das Publikum und applaudierte (The Independent, UK).
Zwei Ausschnitte davon hier:
2013 entwarf Abramović das Bühnenbild für die Neuinszenierung des „Boléro“ von Maurice Ravel an der Pariser Garnier-Oper. Sidi Larbi Cherkaoui und Damien Jalet inszenierten, der italienische Modedesigner Riccardo Tisci vom Pariser Modehaus Givenchy entwarf die Kostüme der Tänzer.
Vom 11. Juni bis zum 25. August 2014 führte Abramović die Langzeit-Performance „512 Hours“ in der Londoner Serpentine Gallery auf. Sie verzichtete vollständig auf Objekte und zwang auch das Publikum dazu: Jeder konnte während der Öffnungszeiten eintreten und Zeit mit ihr verbringen, musste aber Jacke, Gepäck und elektronische Geräte an der Garderobe abgeben.
Abramović veröffentlichte täglich eine Zusammenfassung des Tages in Form eines persönlichen Videotagebuchs. Ein Interview mit Marina Abramović über diese und andere ihrer Performances ist im Süddeutsche Zeitung: Man muss bereit sein, von der Erde zu fallen zu lesen.
Mit ihren 2005 im New Yorker Guggenheim inszenierten „Seven Easy Pieces“ stieß Abramović eine Diskussion an, mit der sie die Performance Art entscheidend verändern könnte: Ob eine Performance wieder aufführbar ist, wie das kulturelle Wissen der Performancekunst erhalten werden soll und kann, wie es um den Schutz der Rechte der Performer als Produzenten aussieht; alles neue Fragen, die das traditionelle Verständnis der Performancekunst aus den Angeln heben könnte.
Wenn bisher galt, dass die Performance an den Körper des Performers gebunden und nicht wiederholbar ist, müssen sich Performer und Performance-Rezipienten und -beurteiler nun mit Wiederholbarkeit und Wiederaufführbarkeit auseinandersetzen, mit Austausch von Kunst-Wissen, dessen kulturelle und historische Bedeutung bisher im Laufe der Zeit verloren ging.
Damit setzt sich Abramović zugleich für eine Stabilisierung der Kunstform Performance ein, nur so könne es Performance-Künstlern gelingen, in einer Welt zunehmender Digitalisierung und Austauschbarkeit kulturellen Wissens die Rechte an ihren Leistungen gegen kommerzielle Ausbeutung und falsche Darstellung durchzusetzen.
Die gerade vorgestellten Abramović-Arbeiten waren übrigens noch längst nicht alle, im Werk dieser sensiblen und außergewöhnlichen Künstlerin gibt es für Menschen, die sich für die Kunst unserer Zeit interessieren, noch viel zu entdecken.
Marina Abramovićs Werk in der Öffentlichkeit: Ausstellungen, Kunst im öffentlichen Raum und in öffentlichen Sammlungen
Marina Abramovićs Werk war in 79 Einzelausstellungen und 632 Gruppenausstellungen öffentlich anzuschauen; macht gut 700 öffentliche Ausstellungen, 122 davon in den USA, 79 in Deutschland, 63 in Italien, gut 50 in Spanien, gut 40 in Frankreich und die restlichen 350 über die ganze Welt verteilt.
Hier eine Auswahl der Höhepunkte, Biennalen und documentas:
- 1975 IX Biennale de Paris
- 1982 documenta 7, Kassel
- 1982 4th Biennale of Sydney: Vision in Disbelief, Sydney, NSW
- 1985 18° Bienal de Sao Paulo, São Paulo, Brasilien
- 1987 documenta 8, Kassel
- 1990 I Bienal de la Imagen en Movimiento´90, Madrid
- 1992 documenta 9, Kassel
- 1995 4. International Istanbul Biennial, Istanbul
- 1995 SITE Santa Fe’s First International Biennial – Longing and Belonging: From the Faraway Nearby, Santa Fe, NM
- 1997 47th Biennale di Venezia, Venice
- 2000 1. Echigo-Tsumari Art Triennial 2000, Niigata-ken, Japan
- 2001 Yokohama 2001 – International Triennale of Contemporary Art, Yokohama, Tokyo
- 2003 50th Biennale di Venezia, Venedig
- 2003 II Bienal de Valencia – La Ciudad Ideal, Valencia
- 2004 The 3th Seoul International Biennale of Media Art – Digital Homo Ludens (Game and Play), Seoul Musuem of Art (SeMA), Seoul
- 2005 5. Cetinje Biennale, Cetinje, Montenegro
- 2005 5. Bienal do Mercosul, Porto Alegre, Brasilien
- 2007 52nd Biennale di Venezia, Venice
- 2007 Prague Biennale 3, Karlin Hall, Prague
- 2007 KunstFilmBiennale 2007, Kunstmuseum Bonn
- 2008 Yokohama Triennale 2008 – Time Crevasse, Central and Waterfront Sites, Yokohama
- 2008 28° Bienal de São Paulo, São Paulo
- 2008 Mediation Biennale 08, Centrum Kultury Zamek, Poznan
- 2008 Xviii Biennale Internazionale di Scultura, Accademia di Belle Arti di Carrara
- 2009 5a Bienal VentoSul – o mundo todo aqui, vai mexer com voce, Instituto Paranaense de Arte, Curitiba, Brasilien
- 2009 3rd Moscow Biennale of Contemporary Art, Moscow
- 2009 7th Florence Biennale, Florence
- 2009 Biennial of Moving Images, Deventer
- 2011 54th Biennale di Venezia, Venice
- 2011 3rd Biennial of Moving Images, Inspired Video Art, Deventer
- 2012 11th Havana Biennial, Centro de Arte Contemporáneo Wifredo Lam, Havana
- 2012 7th Seoul International Media Art Biennale, Seoul Musuem of Art (SeMA), Seoul
- 2013 4th Thessaloniki Biennale of Contemporary – Old Intersections make it new 2, State Museum of Contemporary Art, Thessaloniki
- 2013 2. Mediterranean Biennale in Sakhnin, Arab Heritage Museum of Sakhnin, Israel
- 2014 V Bienal De Arte Contemporáneo De La Fundación Once, CentroCentro Cibeles, Madrid
- 2015 1St Trio Bienal, Rio de Janeiro, Brasilien
Marina Abramovic als öffentliche Person: Preise und Auszeichnungen, Lehrtätigkeiten, Nachwirkungen
Eine Auswahl der Auszeichnungen, mit denen Marina Abramovic geehrt wurde:
- 1982 ars viva-Preis Videokunst, Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V., gemeinsam mit Uwe Laysiepen
- 1997 Goldener Löwen der 18. Biennale von Venedig, für die Performance „Balkan Baroque“
- 2003 Niedersächsischer Kunstpreis
- 2003 Bessie Award, für „The House with the Ocean View“
- 2004 Ehrendoktorwürde der School of the Art Institute of Chicago
- 2008 Österreichisches Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst
- 2009 Ehrendoktorwürde der Künste, Universität Plymouth, England
- 2011 Cultural Leadership Award, American Federation of Arts, New York
- 2012 13th July Lifetime Achievement Award, Podgorica, Montenegro
- 2012 Berufung in die Wettbewerbsjury der 69. Internationalen Filmfestspiele von Venedig
- 2012 Berliner Bär, Auszeichnung der Tageszeitung BZ Berlin
- 2012 Ehrenmitglied der Royal Academy of Arts, London
- 2013 Mitglied der National Academy of Design, New York
- 2018 Globart Award
- 2021 Prinzessin-von-Asturien-Preis für Kunst
Marina Abramović begann gleich nach Abschluss ihres Studiums, ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiterzugeben: Noch in den 1970er Jahren begann sie, an der Akademie der Bildenden Künste in Novi Sad zu unterrichten.
1990 bis 1991 hatte Marina Abramović eine Gastprofessur an der Académie des Beaux-Arts in Paris und an der Hochschule der Künste in Berlin.
Von 1992 bis 1996 war sie Professorin an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, von 1997 bis 2004 Professorin für Performance an der Hochschule für bildende Künste Braunschweig.
2005 gründete sie in New York die Independent Performance Group (IPG), ein Forum für aktuelle Performance-Kunst, um mit begabten jungen Künstlern und Künstlerinnen zusammenzuarbeiten. 2007 wurde die Independent Performance Group aufgelöst und Abramović gründete die „Marina Abramović Foundation for Preservation of Performance Art“.
Seit 2012 laufen die Vorbereitungen zur Installation des „Marina Abramović Institute“ (MAI). Das Institute soll die Entwicklung neuartiger Performance-Kunst unterstützen und als „lebendes Archiv“ historische Performances durch Wiederaufführung erhalten.
Im Rahmen dieses Langzeitprojekts wird ab 2013 ein Gebäude in Hudson, New York umgebaut und renoviert, das den Sitz des Marina Abramović Institutes bilden soll. Das Gebäude, auch Sitz eines „Office for Metropolitan Architecture“ des Architekten Rem Koolhaas, hat 3000 Quadratmeter.
Abramović will die Räume als „Labor für die Erforschung zeitgebundener und zeitloser Kunst“ nutzen – Performance Art, aber auch Film, Musik, Oper, Tanz, Theater, Video – und dabei mit Praktikern aus den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Bildung zusammenarbeiten, OMA – Marina Abramovic Institute.
Im gegenwärtigen Status der Design Entwicklung sind die Architekten Rem Koolhaas und Shohei Shigematsu als Partner beteiligt. Rem Koolhaas ist ein international bekannter niederländischer Architekt, der 1975 in Rotterdam mit Elia and Zoe Zenghelis and Madelon Vriesendorp das inzwischen renommierteste Architekturbüro OMA (Office for Metropolitan Architecture) gründete.
Das OMA und der angeschlossene Thinktank AMO für Projekte jenseits von Architektur und Städtebau sind international tätig und berühmt. Das OMA ist für eine beeindruckende Liste von Bauten der avantgardistischen zeitgenössischen Architektur verantwortlich, in Deutschland z. B. das Koolhaas-Haus am Checkpoint Charlie, den Axel Springer Campus, die Niederländische Botschaft in Berlin, Ausbau des Welterbe Zollverein Essen, im „Rest der Welt“ die Kunsthalle Rotterdam, das Nexus Housing im japanischen Fukuoka, die Prada-Epicenter Stores in Beverly Hills und New York, die Guggenheim Hermitage in Las Vegas, das Casa da Música in Porto, das National University Museum of Art in Seoul; auf der Liste stehen weitere 295 Bauten.
Im Jahr 2000 erhielt Rem Koolhaas den Pritzker-Preis (Pritzker Architecture Prize), eine weltweit renommierte Auszeichnung für Architektur, ein Jahr nach Norman Foster und ein Jahr vor Herzog & de Meuron. 2014 wurde er zum Direktor der 14. Internationalen Architektur-Ausstellung auf der Biennale Venedig („Fundamentals“) berufen. Als Professor in Harvard beschäftigt sich Koolhaas mit Grundlagenforschung in der Architektur.
Shohei Shigematsu arbeitet seit 1998 im OMA mit und ist seit 2008 Partner, seit 2006 leitet er das OMA-Office in New York. Shigematsu entwarf neben vielen anderen Bauten für den urbanen Bereich Kulturstätten wie das Quebec National Beaux Arts Museum und das Faena Arts Center in Miami Beach und arbeitet gerne direkt mit Künstlern zusammen (z. B. Cai Guo Qiang, Marina Abramović, Kanye West). An der Harvard Graduate School of Design leitet er ein Forschungsinstitut mit Namen „Alimentary Design, investigating the intersection of food, architecture and urbanism“.
Das MAI steht unter dem kämpferischen Motto: „Art can only be done in destructive societies that have to be rebuilt“ (sinngemäß: Kunst entwickelt sich nur in destruktiven Gesellschaften, die einen Wiederaufbau benötigen) – davon scheint es momentan viele zu geben, für das MAI gibt es also genug zu tun; genau wie „Balkan Baroque“ im etwas weiter südlich gelegenen Teil der Welt gerade traurige Aktualität erlangt.
Eine weitere zukunftsgerichtete Aktivität Marina Abramovićs ist die Weitergabe der Abramović-Methode, eine Reihe ganzheitlicher Übungen für Körper und Geist, die Abramović in den letzten 40 Jahren entwickelt hat, um die Grenzen von Körper und Geist zu erfahren und zu überwinden.
Ganz im Einklang mit der modernen Medizin, die an allen Ecken und Kanten die Beschränkungen der traditionellen Schulmedizin überwindet, hat Abramović meditative und physische Übungen entwickelt, die Performance-Künstler davor bewahren können, durch die typischen Belastungen, die mit Performance-Aufführungen verbunden sind, körperliche Schäden zu erleiden.
Sie vermittelt diese Methode vor allem an junge Performance-Künstler, neben den über das MAI vermittelten Ideen ein weiterer Weg, um die Performancekunst und nachfolgende Generationen von Performance-Künstlern „fit für die Zukunft“ zu machen.
Marina Abramovic wurde im Jahr 2021 nun stolze 75 Jahre alt und ist im Laufe ihres langen Lebens zur umstrittenen, aber auch hochgeachteten Königin der Performance-Kunst aufgestiegen. Sie hat das Genre überhaupt erst so richtig bekannt gemacht. Dafür saß sie mitunter mehr als 700 Stunden lang schweigend auf einem Stuhl, schmiss sich gegen Wände und schnitt sich mit Rasierklingen blutig.
Aktueller Zugang zu Marina Abramovic
Über eine Stunde Künstlergespräch mit Sam Keller, Direktor des Schweizer Kunstmuseums und Stiftung Fondation Beyeler, gibt es hier: https://www.fondationbeyeler.ch/programm/artist-talks/ anzusehen (in englischer Sprache).
Unter dem Titel „Balkan Baroque“ entstand 1999 auch ein Film über Marina Abramović, dessen Drehbuch Regisseur Pierre Coulibeuf gemeinsam mit der Künstlerin verfasste, Marina Abramović stellt sich selbst im Film dar, Ubu Film: Pierre Coulibeuf.
Kunst von Marina Abramovićs können Sie in folgenden Galerien betrachten:
- Brasilien: Luciana Brito Galeria São Paulo
- Griechenland: Kappatos Gallery, Athens
- Italien: Lisson Gallery Mailand, Galleria Lia Rumma Napoli
- Niederlande: PARC Editions Lent
- Norwegen: Galleri Brandstrup Oslo
- Österreich: Galerie Krinzinger, Vienna
- Spanien: Bernal Espacio Galería Madrid, La Fabrica Galeria Madrid
- Schweiz: Art Bärtschi & Cie Genf
- USA: Kathryn Miriam Greenwich CT, Kunzt.gallery Miami FL, Sean Kelly Gallery New York City NY
- United Kingdom: Lisson Gallery London
Marina Abramovic in öffentlichen Sammlungen:
- Australien: Art Gallery of New South Wales Sydney NSW, Museum of Contemporary Art Sydney (MCA) Sydney NSW
- Belgien: Museum voor Hedendaagse Kunst Antwerpen (MuHKA) Antwerp, Stedelijk Museum voor Actuele Kunst (S.M.A.K.) Gent
- Deutschland: Sammlung Wemhöner Berlin, Kunsthalle Bielefeld, Museum Ludwig Köln, Julia Stoschek Collection Dusseldorf, Kunstpalais Erlangen, Kunsthalle zu Kiel
- Finnland: Kiasma Museum of Contemporary Art Helsinki
- Frankreich: Centre d’Art le LAIT Albi, FRAC Franche-Comté Besançon, Musée d’Art Contemporain Lyon, 49 NORD 6 EST Frac Lorraine Metz
- Griechenland: National Museum of Contemporary Art (EMST) Athens
- Indien: Kiran Nadar Museum of Art (KNMA) New Delhi
- Italien: Studio Stefania Miscetti und Nomas Foundation Rom
- Kanada: National Gallery of Canada Musée des beaux-arts du Canada Ottawa ON
- Kroatien: Museum of Contemporary Art (MSU) Zagreb
- Luxemburg: Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean (MUDAM) Luxembourg
- Mazedonien: Osten Museum of Drawing Skopje
- Niederlande: Stedelijk Van Abbemuseum Eindhoven
- Polen: Muzeum Sztuki Nowoczesnej w Niepołomicach (MOMA) Niepolomice
- Serbien: Museum of Contemporary Art Belgrade (MoCAB)
- Slovenien: Moderna galerija Ljubljana
- Spanien: Centro de Artes Visuales Helga de Alvear Cáceres, Museo de Arte Contemporáneo de Castilla y León (MUSAC) Léon, ARCO Collection und Fundación Telefónica Madrid, Es Baluard Museu d’Art Modern Palma de Mallorca, Fundación Montenmedio Arte Contemporáneo (NMAC) Vejer de la Frontera Cádiz
- Schweden: The Wanas Foundation Knislinge
- Schweiz: Kunstmuseum Bern, Kunstmuseum Wallis Sion, Kunstmuseum des Kantons Thurgau Warth
- USA: Museum of Contemporary Photography (MoCP) Chicago IL, Eileen S. Kaminsky Family Foundation (ESKFF) Jersey City NJ, The Progressive Art Collection Mayfield Village OH, Cisneros Fontanals Art Foundation (CIFO) Miami FL, Solomon R. Guggenheim Museum und Museum of Modern Art (MoMA) New York City NY, The Fabric Workshop and Museum Philadelphia PA, San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA) San Francisco CA
Unter pippinbarr.com/games/dmai finden Sie das „Digitale Marina Abramović Institute“, in dem Sie einiges unternehmen können … und das reale Marina Abramović Institut unterstützen können: „If you enjoy your digital experience of the Institute, please help to make MAI a reality by supporting here.“
2010 kam die Biografie „When Marina Abramović Dies“ heraus, ein Interview mit Biographen und Author James Westcott ist auf ARTFCITY: When Marina Abramović Dies, An Interview with Biographer and Author James Westcott zu lesen.
2012 erschien der Dokumentarfilm „The Artist Is Present“ von Matthew Akers und Jeff Dupre, in dem die Vorbereitungen zur Retrospektive und zur Performance und die Geschehnisse im MoMA gezeigt werden.
Eines ihrer jüngsten Projekte, „7 Deaths of Maria Callas“, wurde vor wenigen Monaten in München und Paris gefeiert. In dem Werk aus Musik, Gesang und Film inszeniert die Künstlerin an der Seite des US-Schauspielers Willem Dafoe ihren Tod.
Die Zeit der Corona-Pandemie verbrachte Abramovic vor allem auf dem Land nahe New York – mit Gärtnern, Schwimmen, Tiere beobachten und Yoga.
„Ich habe das Gefühl, dass ich in der besten Phase meines Lebens angekommen bin. Ich trinke nicht, rauche nicht, nehme keine Drogen und mache jeden Morgen fünfzig Minuten Yoga“, sagte die vielfach ausgezeichnete Künstlerin, die unter anderem dieses Jahr mit dem spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis geehrt wurde.
Passionierte Autorin mit regem Kunstinteresse