Sol LeWitt hat sich als Jugendlicher unter fachkundiger Anleitung mit Kunst beschäftigt, er hat ab 1945 Kunst studiert, mehrere Jahre unter Künstlern verschiedenster Fachgebiete gearbeitet, er hat in seinem dritten Lebensjahrzehnt begonnen, Kunst zu lehren und er hat während dieser ganzen Zeit natürlich auch immer aktiv Kunst gemacht.
Als er Mitte der 1960er Jahre auf seinen ersten Einzelausstellungen zu sehen ist, tritt damit ein Künstler an die Öffentlichkeit, der rund drei Jahrzehnte aktiv und passiv Kunst gelernt hat und Kunst geschaffen hat.
Es ist ein wohlgereiftes Werk, das in den nun folgenden Ausstellungen zu sehen ist, und die Kunstliebhaber, die dieses Werk betrachten, merken das schnell, der Erfolg Sol LeWitts steigert sich von nun an einen unaufhaltsam.
Strukturen, bald mit menschlichen Proportionen
Sol LeWitt begann in den frühen 1960er-Jahren, „Strukturen“ zu kreieren, wie er seine dreidimensionalen Arbeiten zu benennen pflegte.
Er nutzte die offenen modulare Struktur des Würfels, eine Form, die sein Denken seit der Zeit fasziniert, zu der er sich das ersten Mal als Künstler empfand. Nach einer ersten Werk-Reihe geschlossen geformter Holzobjekte, die mit der Hand dick lackiert wurden, entschied er sich gegen Mitte der 1960er Jahre, „die Haut vollständig zu entfernen und die Struktur zu enthüllen.“
Diese Skelettform, radikal vereinfachte offene Kuben, wurde ein Grundbaustein seiner dreidimensionalen Arbeiten. Diese offenen Würfels enthielten immer die gleichen zwölf linearen Elemente, die an acht Ecken zur Skelettstruktur verbunden wurden.
Ab 1969 erstellte er viele seiner modularen Strukturen in einem größeren Maßstab, sie wurden in Aluminium oder Stahl durch industrielle Verarbeiter hergestellt. Jeder seiner großen offenen Kuben war 63 Zoll hoch, was etwa Augenhöhe entspricht. In diesem Stadium begann LeWitt, die Proportionen des menschlichen Körpers generell auf seine fundamentalen Skulptur-Einheiten zu übertragen.
Ab Mitte der 1980er Jahre setzte LeWitt dann einige seiner Skulpturen aus gestapelten Betonsteinen zusammen, wie auch bei den vorangehenden „Strukturen“ erstellte er Variationen einer selbst auferlegten Beschränkung.
Nun begann LeWitt, mit Betonblöcken zu arbeiten. Im Jahr 1985 entstand der erste „Cube“ in einem Park in Basel (heute im Zellweger-Park, Uster, Kanton Zürich), ab 1990 konzipierte LeWitt vielfache Variatonen eines Turms, der aus Betonblöcken gebaut werden sollte.
Dabei entwickelte LeWitt in Abkehr von seinem wohlbekannten geometrischen Formen-Vokabular ein wachsendes Interesse an zufälligen Formen mit kurvigen Linien und an hochgesättigten Farben.
Dieses Interesse kulminierte bis zum Zeitpunkt seines Tods im April 2007 im Entwurf einer Beton-Skulptur mit 9 Türmen, die aus fast 4.000 weißen Betonblöcken besteht und eine Gesamthöhe von 5 Metern hat. Sol LeWitts “9 Towers” steht seit 2014 im Kivik Art Centre in Lilla Stenshuvud, Simrishamn, Schweden.
Wall drawings – Wandmalereien
1968 begann LeWitt, Wandmalereien anzufertigen, einfache Diagramme direkt auf die Wand gezeichnet, erste Werke in Graphit, dann kamen Farbstifte, farbige Bleistifte, Tusche, Acrylfarbe und anderes zum Einsatz.
Weil LeWitt eine dieser „Wall drawings“ 1968 für die Eröffnungsausstellung der Paula Cooper Gallery anfertigte, die das „Student Mobilization Committee to End the War in Vietnam“ unterstützte, erschienen dieses Wall drawing wenig später tausendfach vervielfältigt überall auf Oberflächen von Wänden.
Von 1969 bis 1970 schuf LeWitt vier „Drawings Series“, die die Basiselemente der ersten Werke in verschiedenen Kombinationen zeigen. In jeder Serie erdachte er ein anderes System, um die vierundzwanzig möglichen Kombinationen eines in vier gleiche Teile aufgeteilten Quadrats zusammenzusetzen.
Das System der „Drawings Series I“ nannte LeWitt „Rotation“, in „Drawings Series II verwendete er den „Mirror“, „Drawings Series III“ nutzte „Cross & Reverse Mirror“ und „Drawings Series IV“ das „Cross Reverse“.
Diese Systeme und LeWitt entwickelten sich weiter, vom hellen „Wall Drawing #122“ (1972) hin zum dunklen „Wall Drawing #792“ (1995), von Bleistift und Kreide zu lebendiger, in Wischtecknik aufgetragener Tinte, deren Einsatz LeWitt auf sein Studium der Fresken Giottos, Masaccios und anderer früher Florentiner Maler in seiner italienischen Zeit (späte 1970er Jahre) zurückführte.
Gegen Ende der 1990er/Anfang der 2000er Jahre war LeWitt bei hochgesättigten bunten Acrylwandzeichnungen angekommen, deren Formen gekrümmt, verspielt und fast zufällig wirken, die aber nach einem anspruchsvollen System erstellt wurden. Die das Bild durchlaufenden Bänder mussten zum Beispiel exakt die gleiche Breite haben, keine farbiger Abschnitt durfte einen anderen Abschnitt in der gleichen Farbe berühren.
2005 begann LeWitt mit einer Serie von ‘scribble’ wall drawings, Kritzel-Wandmalerei, die diesen Namen bekam, weil er hier lediglich Umrisse vorzeichnete, die später in mühevoller Kleinarbeit durch „Kritzeln“ mit Graphit gefüllt werden mussten.
In genau vorgeschriebener Dichte, sechsfach abgestuft, was einen einzigartigen Eindruck von Dreidimensionalität hervorruft. Der sechswöchige Meditationskurs im tibetischen Kloster, mit Schweigepflicht, ist allerdings gegenüber ein paar Wochen Ganztags-„Scribbeln“ ein aufregendes Event.
Auf albrightknox.org können Sie Menschen aus dem Umfeld Sol LeWitts beim „Scribbeln“ zusehen – im Jahr 2010, sie erschaffen gerade das von LeWitt 2006 konzipierte Kunstwerk.
Dieses größte gescribbelte Wandbild, „Wall Drawing #1268“ hängt immer noch in der Albright-Knox Art Gallery in New York, die absolut umwerfende Wirkung lässt sich schon beim Betrachten der kleinen Abbildung erahnen.
Die Fertigstellung des Kunstwerks durch andere ist keine des Künstlers Ableben geschuldete Einmaligkeit, sondern gehört zu den Prinzipien von LeWitt’s Arbeit, die wall drawings werden und sollen normalerweise von anderen Menschen und nicht von Künstler selbst ausgeführt werden.
Sol LeWitt verfasst das Leitwerk der Konzeptkunst
Oben wurde schon angedeutet, dass der anfänglich als Minimalist eingeordnete Künstler Sol LeWitt als „Vater der Konzeptkunst“ bezeichnet wird, weil er diesen Begriff erfunden hat.
Ein wenig genauer kann festgehalten werden, dass Sol LeWitt sich mitten im Umfeld der vielen Künstler bewegte, die die Konzeptkunst gemeinsam erfunden haben – ein neuer Stil liegt in der Kunst ähnlich lange in der Luft wie ein neuer Verhaltenstrend in einer Gesellschaft (z. B. der gerade zu beobachtende Trend vom unkritischen „Ich-bin-doch-nicht-blöd“-Konsum zum blöden Konsum verachtenden Konsumverzicht).
Sol LeWitt prägte aber höchstpersönlich den Begriff „Conceptual Art“ und legte damit auch gleich das theoretische Leitwerk der neuen Kunstrichtung vor: Die „Paragraphs on Conceptual Art“ beschrieben die Konzeptkunst vollumfänglich, als Kunst, in der die Idee des Kunstwerks im Vordergrund steht, das Konzept definiert die Kunst.
Und zu dieser Idee gehört eben auch, dass ein Kunstwerk von anderen Menschen und nicht von Künstler selbst fertiggestellt wird, eines der wichtigsten Prinzipien in seinen bald als Standardwerk geltenden „Paragraphs on Conceptual Art“.
Farbige Logik: Sol LeWitts Gouaches
In den 1980er Jahren, nach seiner Zeit in Italien, begann Sol LeWitt mit Gouache zu malen, unter Einsatz der halbtransparenten, wasserbasierten Farbe entstanden frei fließende abstrakte Werke in Kontrastfarben.
Ganz untypisch für die Idee der Konzeptkunst malte er diese Kunstwerke mit seinen eigenen Händen, oft in Serien, die um ein bestimmtes Motiv kreisten.
Kein Motiv im figürlichen Sinn, die Serien behandeln „Irregular Forms“ (unregelmäßige Formen), „Parallel Curves“ (paralelle Kurven), „Squiggly Brushstrokes“ (verschnörkelte Pinselstriche) und „Web-like Grids“ (netzähnliche Gitter).
Diese Gouaches, die in ihren lose hingeworfenen Kompositionen auf den ersten Blick wie ein ungeheurer Bruch mit LeWitt bisherigem Werk wirken, sind auf den zweiten Blick die genaue logische Fortsetzung seiner Arbeit.
Seine „Irregular Forms“ sind in ihrer Unregelmäßigkeit von einer geradezu bezwingenden Regelmäßigkeit (siehe artnet.de). Seine „Parallel Curves“ vermitteln dem menschlichen Gehirn die Logik einer organisch gewachsenen Struktur.
Die „Squiggly Brushstrokes“ erinnern unterbewusst an das leicht gekrauste Fell des an eine besondere Umwelt angepassten Tieres, das bekanntlich auch nach einer überaus sinnvollen Ordnung in genau dieser Krause im Laufe einer langen Evolution entwickelt wurde.
In seinen „Web-like Grids“ könnte man die geniale Vorausschau auf eine organische Entwicklung eben dieses Webs sehen, das es zur Zeit der Entstehung der Kunstwerke noch nicht gab: Von der verschwommenen, sich selbst organisierenden Oberfläche hin zur absoluten Verdichtung, die Informationen im schwarzen Raum verschluckt.
Also auch wieder Kunst mit logischer Struktur, es wäre interessant zu erfahren, ob Sol LeWitt von künstlerisch interessierten Mathematikern in ähnlichem Maß verehrt wird wie Johann Sebastian Bach von musikalisch interessanten Mathematikern.
Seit Sol LeWitt mit seinem Kunstschaffen begann, haben verschiedenste Wissenschaften geniale Ordnungsprinzipien hinter organischen Strukturen entdeckt – genau hinter solchen organischen Strukturen, an die materialverliebte Menschen beim Betrachten von Sol LeWitts Werk denken. Sol LeWitt hat die ebenso schlichte wie geniale Logik solcher Strukturen weniger streng wissenschaftlich erforscht als in seiner Kunst ziemlich genial intuitiv erahnt …
Künstlerbücher
Sol LeWitts Interesse an Serialität von Kunst bracht seit 1966 über 50 Künstlerbücher hervor, das letzte im Jahr 2002.
1976 gründete er mit Lucy Lippard und anderen „Printed Matter“, eine heute noch bestehende Organisation, die Veröffentlichung und Vertrieb von „artist’s books“ unterstützt, printedmatter.org.
Architektur und Landschaftsarchitektur
Sol LeWitt arbeitete mit dem Architekt Stephen Lloyd zusammen, um eine Synagoge für die „Beth Shalom Rodfe Zedek“-Gemeinschaft in Chester, Connecticut, zu entwerfen, der er angehörte.
Ein „airy“ (luftiger) Synagogenbau entstand, mit einer flachen Kuppel, die von einem üppigen Holz-Dachstuhl getragen wird, eine Hommage LeWitts an die in Osteuropa üblichen hölzernen Synagogenbauten und außergewöhnlich schön, Bilder auf www.cbsrz.org.
1981 wurde LeWitt von der Fairmount Park Art Association (heute Association for Public Art) eingeladen, ein öffentliches Kunstwerk für den Fairmount Park zu entwerfen. Er konzipierte die „Lines in Four Directions in Flowers“ mit über 7.000 Pflanzen, die in einer genau vorgegebenen ornamentalen Struktur gepflanzt werden sollten. 2011 wurde das Kunstwerk gepflanzt, hier kann es in einer kleinen Slideshow besichtigt werden: www.philamuseum.org/exhibitions/770.html.
Ausstellungshistorie – Sol LeWitt als Weltkünstler
Zu einem zusammenfassenden Bericht über das Leben und Werk eines Ausnahmekünstlers gehört ein Blick auf die Ausstellungshistorie natürlich unbedingt dazu.
Im Jahr 2015 haben der Ausnahme-Künstler Sol LeWitt bzw. sein Werk genau ein halbes Jahrhundert Ausstellungsgeschichte hinter sich gebracht, das ist nicht mehr in einer Zusammenfassung darzustellen – zumindest wäre es eine ziemlich langwierige Angelegenheit, gut 300 Einzelausstellungen und weit über 500 Gruppenausstellungen aufzulisten und nachzulesen.
Deshalb geht es nachfolgend mit Sol LeWitt um die Welt, quer durch die Welt und durch eher zufällig ausgewählte Ausstellungsorte. Dieser Querschnitt mit ein oder zwei herausragenden Ausstellungen pro Jahr in den verschiedensten Zentren der zeitgenössischen Kunst illustriert sehr viel eindrücklicher als jede längere Liste, dass Sol LeWitt in den Zentren der modernen Kunst zu Hause war und ist, überall auf der Welt:
Einzelausstellungen
- 1965 John Daniels Gallery, New York, USA
- 1969 Sol LeWitt: Sculptures and Wall Drawings, Museum Haus Lange, Krefeld, Deutschland
- 1970 Gemeentemuseum, Den Haag, Niederlande, erste Retrospektive
- 1972 Kunsthalle Bern, Schweiz
- 1973 Museum of Modern Art, Oxford, England
- 1974 Incomplete Open Cubes and Wall Drawings, Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburg, Schottland; mit anschließender Tour durch weitere Orte 1974-1977
- 1975 Wall Drawings, Israel Museum, Jerusalem, Israel
- 1976 Graphik: 1970 – 1975, Kunsthalle Basel, Schweiz
- 1977 The Art Gallery of New South Wales, Sydney, Australien
- 1978 Sol LeWitt (Retrospektive) The Museum of Modern Art, New York, USA; mit anschließender Tour durch weitere Orte 1978-1979
- 1980 Sol LeWitt, Young Hoffman Gallery, Chicago, USA
- 1981 Sol LeWitt Wall Drawings & Drawings, New York, USA
- 1984 Wall Drawings and Works on Paper, Stedelijk Museum, Amsterdam, Niederlande
- 1986 Sol LeWitt: Prints 1970 – 1986, The Tate Gallery, London, England
- 1988 Sol LeWitt Prints, Walker Art Center, Minneapolis, USA
- 1989 Sol LeWitt Wall Drawings 1984 – 1989, Kunsthalle Bern, Schweiz
- 1992 Sol LeWitt Drawing 1958 – 1992, Haags Gemeentemuseum, Den Haag, Niederlande, mit anschließender Tour
- 1993 Sol LeWitt Structures 1962 – 1993, Museum of Modern Art, Oxford, England, mit anschließender Tour
- 1994 Sol LeWitt Wall Drawings, 25 Years of Wall Drawings – 1969 – 1994, RENN Espace d’Art Contemporain, Paris, Frankreich
- 1995 Sol LeWitt : Styrofoam Wall Pieces, Kunstverein Ludwigsburg, Villa Franck, Ludwigsburg, Deutschland
- 1996 United States Representative, 23 International Bienal of Sao Paolo, Brasilien
- 1997 Sol LeWitt : New Works, Galerie Nächst St. Stephan, Wien, Österreich
- 1998 Sol LeWitt, Liliana Tovar, Stockholm, Schweden
- 1999 Sol LeWitt: Irregular Forms, Galerie Franck + Schulte, Berlin, Deutschland
- 2000 Sol LeWitt: A Retrospective, San Francisco Museum of Modern Art; anschließend in Chicago + New York, USA
- 2001 Sol LeWitt, Fundación Proa, Buenos Aires, Argentinien
- 2002 Sol LeWitt, Juliana Gallery, Seoul, Korea
- 2002 Sol LeWitt: Drawings, Prints and Books 1968 – 1988, National Gallery of Australia, Canberra, Australien
- 2003 Sol LeWitt: Fotografia, Museo Fundación ICO, Madrid, Spain; anschließend in Barcelona, Spain; Graz, Austria; Avignon, Frankreich
- 2004 Sol LeWitt: New Work, Lisson Gallery, London, England
- 2005 Disegni a Matita Sul Muro: Sol LeWitt, Al Portico d’Ottavia, Valentina Bonomo Arte Contemporanea, Rome, Italien
- 2005 Sol LeWitt: Lost Voices, Synagogue Stommeln, Pulheim, Deutschland
- 2006 Sol LeWitt, Al Galeria, Budapest, Ungarn
- 2007 Sol LeWitt: Gouaches, Muiler Muiler Gallery, Knokke-Heist, Belgien
- 2008 Focus: Sol LeWitt, The Museum of Modern Art, New York, USA
- 2009 Artist’s Books by Sol LeWitt, Galleria civica d’Arte Moderna, Spoleto, Italy; mit anschließend in Bologna, Italien; Istanbul, Türkei; Paris, Frankreich; Sheffield, UK; Ljubljana, Slowenien
- 2010 Sol LeWitt: A Mercer Union Legacy Project, Mercer Union, Toronto, Kanada
- 2011 Sol LeWitt: Four Towers Structure, Galerie Annemarie Verna, Zürich, Schweiz
- 2012 Sol LeWitt: Pyramids, Galerie Marian Goodman, Paris, Frankreich
- 2013 Sol LeWitt, Wall Drawings #343a – #343b – #343c – #343g and works on paper, Blondeau & Cie, Rue de la Muse, Genf, Schweiz
- 2014 Sol LeWitt: Wall Drawing #370, The Metropolitan Museum of Art, New York, USA
- 2015 Sol LeWitt: 17 Wall Drawings 1969-1998, Fundacion Botin, Cantabria, Spanien
Gruppenausstellungen
- 1964 Group show curated by Dan Flavin at the Kaymar Gallery, New York, USA
- 1967 Serial Art, Finch College Museum, New York, USA
- 1968 Benefit For The Student Mobilization Committee to End The War in Vietnam, Paula Cooper Gallery, New York, USA
- 1968 Documenta IV, Kassel, Deutschland (und documenta V 1972, documenta VI 1977, documenta VII 1982)
- 1969 When Attitudes Become Form, Kunsthalle Bern, Bern, Schweiz
- 1976 Drawing Now, The Museum of Modern Art, New York, USA
- 1981 Westkunst, Köln, Deutschland
- 1987 Skulpture Projekte, Münster, Deutschland
- 1988 Zeitlos, Hamburger Bahnhof, Berlin, Deutschland
- 1994 Mapping, The Museum of Modern Art, New York, USA
- 1995 Carl Andre, Sol LeWitt, Alfonso Artiaco, Pozzuoli/Napoli, Italien
- 1995 Adding It Up : Print Acquisitions 1970 – 1995, The Museum of Modern Art, New York, USA
- 1996 Main Stations : Newman, Pollock, Beuys, Broodthaers, Klein, Warhol, LeWitt, Johns, Stella, Ryman, Kounellis, Nauman, Weiner, Casino Luxembourg, Luxemburg
- 1996 Thinking Print : Books to Billboards 1980 – 1995, The Museum of Modern Art, New York, USA
- 1996 Skulptur Projekte, Münster, Deutschland
- 1996 XLVII Esposizione Internazional d’Arte, La Biennale di Venezia , Italien
- 1997 Skulptur Projekte, Münster, Deutschland
- 1997 XLVII Esposizione Internazionale d’Arte, La Biennale di Venezia, Italien
- 1998 SESC, New Delhi, Indien
- 1998 Donald Judd, Sol LeWitt, Robert Mangold: Prints, Galerie Franck + Schulte, Berlin, Deutschland
- 1999 Galeria IBEU, Copacabana, Brasilien
- 2000 Artisti Collezionisti, Palazzo delle Papesse, Siena, Italien
- 2001 Art Works: The Marzona Collection Art around 1968, Kunsthalle Bielefeld, Deutschland
- 2002 Conceptual Art: 1965-1975 from Dutch and Belgian Collections, Stedelijk Museum, Amsterdam
- 2003 The Last Picture Show: Artists Using Photography 1960-1982, Walker Art Center, Minneapolis, USA
- 2004 Traces: Body and Idea in Contemporary Art, The National Museum of Modern Art, Kyoto, Japan
- 2005 Collection Lambert en Avignon, Musée d’art contemporain, Avignon, Frankreich
- 2006 Ideal City – Invisible Cities, an exhibition by European Art Projects, Zamosc, Polen und Potsdam, Deutschland
- 2007 Dump: Postmodern Sculpture in the Dissolved Field, The National Museum of Art, Architecture and Design, Oslo, Norwegen
- 2007 Words from the Collection of Societe Generale Paris, National Museum of Contemporary Art, Bukarest, Rumänien
- 2007 Guggenheim Collection: 1940s to Now, National Gallery of Victoria, Melbourne, Australien
- 2008 Exact + Different: Art and Mathematics from Dürer to Sol LeWitt, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Österreich
- 2009 Don’t Think. Feel! Gallery Yamaguchi, Kunst-Bau, Tokyo, Japan
- 2009 American Printmaking since 1960, Art Gallery Dubrovnik, Kroatien
- 2010 On-Line: Drawing through the Twentieth Century, Museum of Modern Art, New York, USA
- 2011 Conceptual Tendencies 1960s to Today, Daimler Art Collection, Potsdammer Platz Berlin, Deutschland
- 2012 En Subjektiv Historia 1966-2011, Galerie Aronowitsch, Stockholm, Schweden
- 2013 Conceptual Tendencies 1960s to Today II: Body/Space/Volume, Daimler Art Collection, Daimler Contemporary, Berlin, Deutschland
- 2014 Melting Walls, works from the Igal Ahouvi Art Collection, Genia Schreiber University Art Gallery, Tel-Aviv, Israel
- 2015 America is Hard to See, Whitney Museum of American Art, New York, USA
Die obige Auflistung der Ausstellungsorte Sol LeWitts bildet trotz oder gerade wegen der zufällig getroffenen Auswahl einen erstaunlich präzisen Blick auf die Weltzentren der Kunst und darauf, dass Kunst etwas mit Demokratie zu tun hat …
Sol LeWitts Kunst kann an vielen Stellen der Welt im öffentlichen Raum besichtigt werden, in Deutschland und Nähe z. B. der „Cube“ (1984) im Zellweger Park in Uster bei Zürich, die „Black Form – Dedicated to the Missing Jews“ (1987) in Hamburg-Altona, die „Open Cubes“ (1991) in der Gallusanlage in Frankfurt am Main, die „Three Triangles“ (1993/94) auf dem Nordende der Teerhof-Halbinsel in Bremen, „Ohne Titel“ (2006/2007) in der Mercatorhalle in Duisburg, „Wall drawing“ in der Botschaft der USA in Berlin.
Mehr Sol LeWitt in Europa finden Sie in vielen öffentlichen Sammlungen, darunter die wichtigsten Museums-Sammlungen der zeitgenössischen Kunst:
- Australian National Gallery, Canberra, Australien;
- Centre Georges Pompidou, Paris;
- Dia:Beacon, New York;
- EVN Sammlung, Maria Enzersdorf, Österreich;
- Dia:Beacon, Guggenheim Museum, New York;
- Hallen für Neue Kunst, Schaffhausen, Schweiz;
- Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washington D.C.;
- Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich;
- Museo d’Arte Contemporanea Donna Regina, Neapel.
- Museum of Modern Art, New York;
- National Gallery of Art, Washington D.C.;
- National Museum von Serbien in Belgrad;
- Tate Modern, London;
- Van Abbemuseum, Eindhoven;
in den USA gibt es einige dauerhafte „Wall drawings“, zu finden im/am AXA Center, New York; Atlanta City Hall, Atlanta; Akron Art Museum, Akron; Albright-Knox Art Gallery, Buffalo; Columbus Circle Subway Station, New York; Conrad Hotel, New York; Green Center for Physics at MIT, Cambridge; Jewish Community Center, New York; The Jewish Museum of New York, New York; John Pearson’s House, Oberlin, Ohio; United States Courthouse in Springfield, Massachusetts; Wadsworth Atheneum, Hartford.
Bei den Weltgrößen der Kunst taucht immer wieder die Frage auf, wie sie den Aufstieg in diese Spitzenposition geschafft haben. Sol LeWitt ist ein angenehmes Beispiel dafür, wie ein solcher Aufstieg möglich ist, ohne dunkle Mächte einer fast satanischen Begabung, ohne die schmuddeligen Kräfte der Förderung Untalentierter durch einflussreiche Verwandte/Bekannte, ohne die strahlende Energie eines besonderen Glücks und ohne dass auch nur der Zufall zu Hilfe kam; einfach mit schlichter Arbeit.
Sol LeWitt hat von Anfang an innerhalb einer konsequent verfolgten und nachhaltig durchgeführten Karrierestrategie an seiner Kunst gearbeitet. Bis zu seinem Tod im Jahr 1980 hat LeWitt eine kreative Idee nach der anderen umgesetzt.
Um einen guten Eindruck von der Vielfältigkeit seiner Kunst zu bekommen, müssen Sie nur „Sol LeWitt“ in eine Bildersuchmaschine eingeben oder können direkt auf folgender Pinnwand ein wenig stöbern:
Sol LeWitt ist unangefochten einer der wichtigsten Künstler seiner Zeit, wenn Sie es in Geld ausgedrückt haben möchten: 2014 wurde „Wavy Brushstroke“ (1995, Gouache auf Karton) für 749.000 Dollar über Sotheby’s, New York versteigert.
Dem Kunstliebhaber hat Sol LeWitt mit seiner Kunst und mit dem Gedankengebilde, das hinter seiner Idee von Konzeptkunst steht, sehr viel hinterlassen: Er änderte die Beziehung zwischen der Idee und dem Kunstprodukt – und es ist eine Änderung in Richtung mehr Demokratie, wenn jeder die Kunst anfertigen kann.
Dahinter steht, dass der Künstler nicht auf einem Sockel der Bewunderung steht oder stehen soll, sondern das jeder Kunst machen kann, Kunst erdenken darf und soll – ein Weg hin zu mehr Kreativität und mehr Freiheit der Gedanken.
Bei einer Mini-Gesamtschau von Sol LeWitts Werken auf einer Seite Bilder-Suchmaschine fällt übrigens prägnant eine besondere Folge der Logik auf, die LeWitt beim Erschaffen seiner Kunst immer einbezogen hat: Sol LeWitts Kunstwerke haben alle einen hohen Grad an Ästhetik, nichts ist gewollt, provokant, augenverstörend, und viele seiner Kunstwerke werden von vielen Menschen als wunderschön empfunden.
In diesem Sinne gilt das: „MUSS ES DENN IMMER KONZEPT-KUNST SEIN“ vielleicht für manches Kunstwerk in der Auguststrasse in Berlin, aber in den Augen der meisten Menschen nie für Konzeptkunst von Sol LeWitt.
Passionierte Autorin mit regem Kunstinteresse