- Kunst der Ur- und Frühgeschichte: Altpaläolithische Kleinkunst
- Kunstgeschichte; Kunst der Ur- und Frühgeschichte: Augenidol
- Kunst der Ur- und Frühgeschichte; Piktische Kunst; Abdie Church
- Kunst der Ur- und Frühgeschichte: Der tatsächlich betrachtete Zeitraum
- Kunst der Ur- und Frühgeschichte: Der theoretisch betrachtete Zeitraum
Die Ruine der Abdie Church nahe dem schottischen Newburgh stammt aus dem Mittelalter (1242 geweiht); wurde aber bereits damals an einem „Ort der Geschichte“ errichtet. Dieser Ort wurde bereits geprägt durch den Lindores Stone, einem Piktischen Symbolstein aus dem 7. Jahrhundert n. Chr.
Die Pikten haben ihre Namen von den Römern, die Römer haben jeden Ur-Schotten „Pikte“ genannt, der ihrem Eroberungswillen mit einer Waffe entgegentrat und tätowiert war (daher kommt der Name, die Pikten sind halt die „Bemalten“, auch wenn es sich mehrere Völker mit unterschiedlichen kulturellen Traditionen gemeinsam gegen die Römer wehrten).
Von der Kultur dieser Pikten ist wenig erhalten, nur ein paar späte Bildsteine und Stelen mit Schriftzeichen und Ornamenten, wie der 1,70 m hohe und 56 cm breite Lindores Stone, der heute an einen Ehrenplatz in einem kleinen Gebäude am Friedhofseingang des Abdie-Church-Areals steht.
Der Stein wird auf 7. Jahrhundert n. Chr. datiert und wurde von den Steinschnittkünstlern unter den Pikten mit drei typischen Symbolen verziert: Ein Kreis mit Querbalken und zwei kleinen, ebenfalls kreisrunden Ohren, der gemeinhin als Kessel interpretiert wird; eine Sammlung von Halbmonden und zwei Stäbe, unter kurzelinks.de/63qk können Sie sich das Original samt Interpretationen ansehen.
Die Pikten haben die Römer überlebt, das Dauergerangel mit benachbarten Skoten allerdings nicht; 843 n. Chr. wurden ihre Reiche vom ersten schottischen König Kenneth I. MacAlpin vereinnahmt und Schottland (Alba) angegliedert, Sprache und Kulturen der britannischen Kelten gingen in der der gälisch-irischen Kelten auf.
Außer den britannischen Kelten gab es aber auch noch Angeln, Jüten und Sachsen auf der Insel, die erst zu Angelsachsen und dann zu Briten wurden. 864 Jahre waren die Schotten souverän; 1707 wurden sie durch den Act of Union mit den Briten zum Königreich Großbritannien vereinigt (u. a. deswegen, weil der schottische Staat über dem Versuch, in Panama eine schottische Kolonie zu etablieren, kurz vor dem Bankrott stand).
Mit dem Brexit steuert aktuell wohl eher England in Richtung Bankrott, weshalb es gut sein könnte, dass die Schotten demnächst nach wenig mehr als 300 Jahren wieder selbständig werden …
Passionierte Autorin mit regem Kunstinteresse