Am 19. Juni findet bei Artcurial Beurret Bailly Widmer in Basel die jährliche Auktion für moderne und zeitgenössische Kunst statt. Diese Auktion läuft parallel zur bekannten internationalen Kunstmesse Art Basel und präsentiert die bedeutendsten Künstler dieser Stilrichtungen, darunter zwei surrealistische Meisterwerke von René Magritte und Salvador Dalí. Zudem gibt es Twenty One Contemporary Auktionen am 4., 5. und 6. Juni in Paris.
Bereits im Vorfeld zum genannten Termin finden bei Artcurial am 4., 5. und 6. Juni in Paris die bedeutenden Auktionen für moderne und zeitgenössische Kunst sowie Twenty One Contemporary statt. Die Auktion für moderne Kunst umfasst Werke von bekannten Künstlern wie Berthe Morisot, Auguste Renoir, Kees Van Dongen, Bernard Buffet und Pablo Picasso, sowie vietnamesischen Malern wie Le Pho und Mai Thu.
Im Fokus der Auktion für zeitgenössische Kunst stehen bedeutende Künstler der Nachkriegszeit wie Pierre Alechinsky, Karel Appel, Alexander Calder, Chu Teh-Chun, Jean Dubuffet, Roberto Matta, Richard Serra, Niele Toroni und Victor Vasarely. Am 6. Juni präsentiert die Auktion Twenty One Contemporary bedeutende Werke der aktuellen zeitgenössischen Kunstszene von Künstlern wie Xavier Veilhan, Tadashi Kawamata, Claire Tabouret, Lee Bae, Julien Creuzet und Ibrahim Mahama.
Ein Teil der Auktion widmet sich zudem der sorgfältig zusammengestellten Sammlung Africa First mit Werken zeitgenössischer afrikanischer Kunst.
Paranoisch-kritische Einsamkeit – Surrealistische Meisterwerke von Dalí und Magritte
Im Rahmen der alljährlich stattfindenden Auktion für moderne und zeitgenössische Kunst werden über 200 Lose versteigert, darunter zwei surrealistische Meisterwerke von René Magritte und Salvador Dalí.
Die Vorbesichtigung beginnt am 11. Juni parallel zur Art Basel. „Les cicatrices de la mémoire“ von René Magritte wird auf einen Wert zwischen 1.500.000 und 2.000.000 CHF geschätzt. Dieses Gemälde zeigt die intensive Schaffenskraft des Künstlers in den 1920er Jahren. Eine halb geöffnete Tür, ein häufig wiederkehrendes Element in Magrittes Kunst, symbolisiert den Übergang von innen nach außen, der metaphorisch auch auf weitere Ebenen wie den Übergang vom Leben zum Tod oder von der Erde zum Himmel ausgedehnt werden kann.
Besonders eigenartig wirkt die im Vordergrund abgebildete Hand, die den Kopf eines Amphibiums zu halten scheint. Hand und Kopf sind in derselben Farbe und Struktur gemalt, wodurch sie ineinander übergehen. Die Metamorphose, bei der verschiedene Objekte miteinander verschmelzen, ist typisch für Magritte.
Es handelt sich um ein faszinierendes Werk, das Raum für vielfältige Interpretationen lässt und gleichzeitig die verschiedenen Aspekte von Magrittes Malerei vereint.
„Solitude paranoïaque-critique (Paranoisch-kritische Einsamkeit)“ von Salvador Dalí, geschätzt auf 1.500.000 bis 2.000.000 CHF, stammt aus der Sammlung von Edward James, einem bedeutenden Unterstützer des Surrealismus. In diesem Gemälde verwendet Dalí das Konzept der Doppelbilder: Das Auto wird Teil des Felsens und umgekehrt. Solitude paranoïaque-critique vereint die zentralen Elemente von Dalís Kunst.
Mit einer äußerst präzisen Ausführung ist es Dalí gelungen, ein hyperrealistisches und zugleich surreales Werk zu schaffen. Dieses kleinformatige, hochwertige und gut erhaltene Gemälde zählt zu den Meisterwerken des Künstlers.
Belgische Künstler sind in dieser Auktion zahlreich vertreten. Neben Magritte wird La petite fille (Schätzpreis: 120.000 – 160.000 CHF) präsentiert, ein typisches Werk von Paul Delvaux, einem wichtigen Vertreter der belgischen Malerei des 20. Jahrhunderts. Zudem sind zwei Werke von Jef Verheyen zu sehen, dessen Name in der Geschichte der belgischen und internationalen abstrakten Kunst nicht wegzudenken ist, sowie eine Skulptur (Schätzpreis: 40.000 – 60.000 CHF) von Jean-Michel Folon.
Des Weiteren werden vier Werke von Alberto Magnelli angeboten, darunter La lampe et le pichet von 1913 (Schätzpreis: 80.000 – 120.000 CHF), welches in einer äußerst produktiven und entscheidenden Schaffensphase des Künstlers entstand. Hervorzuheben sind auch bedeutende Werke von Giuseppe Capogrossi, Günther Uecker, Lucio Fontana, James Lee Byars, Sol Lewitt und Magdalena Abakanowicz.
Zudem werden Werke aus einer Ostschweizer Privatsammlung präsentiert, darunter Objekte von Max Bill, Hans Arp, Serge Poliakoff, Günther Uecker und Wifredo Lam.
Impressionismus & Moderne Kunst (Evening & Day Sales)
Am 4. und 5. Juni werden in Paris die bedeutenden Auktionen für Impressionismus & Moderne Kunst abgehalten. Es werden fast 250 Werke präsentiert, aufgeteilt in einen Abend- und einen Tagesverkauf. Die Auswahl umfasst Gemälde, Skulpturen und Arbeiten auf Papier von emblematischen Künstlern des 20. Jahrhunderts wie Auguste Renoir, Berthe Morisot, Maurice Denis, Paul Sérusier, Bernard Buffet, Man Ray, Pablo Picasso, André Masson, Fernand Leger sowie ein seltenes Gemälde der naiven Künstlerin Séraphine und vietnamesische Maler wie Le Pho und Mai Thu.
Diese Auswahl wird durch den zweiten Teil der Sammlung Jean-Louis Roque mit etwa 50 Werken ergänzt. Ein bemerkenswertes Aquarell von Kees Van Dongen wird präsentiert, das Josephine Baker darstellt und kürzlich im Musée du Petit Palais in Paris ausgestellt wurde. Das Porträt aus dem Jahr 1925 wird auf 250.000 bis 350.000 € geschätzt und ist eine Hommage an die junge Tänzerin, die eine unvergessliche Figur des Pariser Lebens der 20er Jahre war.
1925 trat Josephine Baker in der Revue Nègre im Théâtre des Champs-Elysées auf. Zu dieser Zeit skizzierte Kees van Dongen den Kopf derjenigen, die als Schwarze Venus bekannt wurde. Mit Kurzhaarschnitt, auffälliger Haarsträhne und karminroten Lippen wurde sie als Garçonne dargestellt – ein neuer ästhetischer Kanon der Goldenen Zwanziger.
Durch die schnellen Pinselstriche des Künstlers erscheint ein strahlendes Bild von Josephine Baker. Die intensiven und kontrastreichen Farben des Künstlers bringen den Sinn für Burleske und die faszinierenden Bewegungen von Josephine Baker perfekt zum Ausdruck.
Post-War & Zeitgenössische Kunst (Evening & Day Sales)
Im Bereich der zeitgenössischen Kunst sind einige bedeutende Künstler von der Nachkriegszeit bis heute vertreten, darunter Pierre Alechinsky, Karel Appel, Alexander Calder, Chu Teh-Chun, Jean Dubuffet, Roberto Matta, Richard Serra, Niele Toroni und Victor Vasarely. Es werden verschiedene abstrakte Kunstwerke zur Versteigerung angeboten, darunter zwei wichtige Gemälde von Hans Hartung (Schätzpreis: 250.000 – 350.000 € und 180.000 – 250.000 €) sowie ein außergewöhnlich großes Gemälde von Olivier Debré (Schätzpreis: 100.000 – 150.000 €).
Auch die abstrakte Kunst aus Asien wird präsent sein, vertreten durch das Werk „Composition n°136“ von Chu Teh Chun aus dem Jahr 1962 (Schätzpreis: 350.000 – 550.000 €), ein riesiges Polyptychon von Fabienne Verdier und eine schöne Sammlung von Werken von Tang Haywen.
Die Optische Kunst wird durch ein seltenes Werk von Jesus Raphael Soto aus dem Jahr 1962 sowie ein großes Gemälde von Victor Vasarely repräsentiert. Zwei außergewöhnliche Blecharbeiten von Raymond Hains aus dem Jahr 1959 mit jeweils 200 x 100 cm sind ebenfalls bei den Neuen Realisten zu sehen.
Twenty One Contemporary
Am 6. Juni um 18 Uhr findet schließlich die Pariser Auktion Twenty One Contemporary statt, die den Abschluss der XX. und XXI. Woche bildet. Dort werden zeitgenössische Werke präsentiert, darunter Werke von Künstlern wie Lee Bae, Claire Tabouret, Tadashi Kawamata und Xavier Veilhan.
Besonders hervorgehoben wird die seltene demaskierte Version des berühmten Duos Daft Punk, geschaffen von Xavier Veilhan. Auch aufstrebende Künstler wie Anastasia Bay, Guillaume Bresson und Jean-Marie Appriou werden vertreten sein. Die Auktion spiegelt zudem das Kunstgeschehen der Biennale von Venedig wider, indem sie Künstler wie Alioune Diagne und Julien Creuzet in den Mittelpunkt stellt.
Die Versteigerung endet mit einer Sammlung von etwa 15 Werken aus der Sammlung Africa First, die die Vitalität und Vielfalt der zeitgenössischen afrikanischen Kunst zeigt. Darunter befinden sich Werke von Aimé Mpane, Serge Attukwei Clottey, Sadikou Oukpedjo und Athi-Patra Ruga. Auch eine Wandinstallation von Ibrahim Mahama und eine Skulptur von Tschabalala Self werden versteigert, bekannt für ihre Darstellungen von Figuren Schwarzer Frauen.
Praktische Informationen zu Auktionen, Vorbesichtigungen und Anlaufstellen
Vorbesichtigungen in Paris:
31. Mai bis 4. Juni 2024
Auktionen in Paris:
4.6. um 19 Uhr & 5.6. um 14 Uhr
Impressionismus & Moderne Kunst
Evening & Day Sales
4.6. um 20 Uhr & 5.6. um 16 Uhr
Post-War & Zeitgenössische Kunst
Evening & Day Sales
6.6. um 18 Uhr
Twenty One Contemporary
Artcurial
7 Rond-Point des Champs-Elysées
75008 Paris
Vorbesichtigungen in der Schweiz:
Ausgewählte Werke
7.6. – 15-19 Uhr
8.6. – 11-16 Uhr
Kirchgasse 33
8001 Zürich
Alle Werke
11. bis 16.6, 10-17 Uhr
Schwarzwaldallee 171
4058 Basel
Auktion in Basel:
19.6. um 13 Uhr
Artcurial Beurret Baily Widmer
Schwarzwaldallee 171
4058 Basel
Über Artcurial
Artcurial, das renommierte Auktionshaus mit französischen Wurzeln, wurde im Jahr 2002 in Paris gegründet und hat sich seitdem zu einem führenden Akteur auf dem internationalen Kunstmarkt entwickelt. Im Jahr 2022 konnte das Unternehmen mit insgesamt drei Auktionsstandorten in Paris, Monaco und Marrakesch einen beeindruckenden Gesamtumsatz von 216,5 Millionen Euro verzeichnen.
Das Auktionshaus ist ein multidisziplinäres Unternehmen, das sämtliche wichtigen Fachgebiete abdeckt, darunter Bildende Kunst, Kunstgewerbe, Sammlerfahrzeuge, Schmuck, Uhren sowie Weine und Spirituosen. Mit einer klaren internationalen Ausrichtung setzt Artcurial kontinuierlich auf den Ausbau seines globalen Netzwerks.
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Das Unternehmen verfügt über Büros in Brüssel, Mailand, Monte Carlo, München und Marrakesch sowie Repräsentanzen in Österreich und Spanien.
Im April 2023 konnte Artcurial sein Engagement weiter stärken, indem es das renommierte Auktionshaus Beurret Bailly Widmer Auktionen in der Schweiz erwarb. Durch diese Expansion festigte Artcurial seine Präsenz im europäischen Raum und unterstreicht damit seine Position als international führendes Auktionshaus.
Weitere Informationen unter artcurial.com
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.