Ein Gastbeitrag von Berthold Baurek-Karlic, CEO der Wiener Beratungs- und Investmentgesellschaft Venionaire Capital
Die meisten Beteiligungen und Kooperationen basieren auf harten Fakten, Zahlen und Reports. Manche Investments hingegen kommen geradewegs vom Herzen. So verhält es sich ganz besonders, wenn es um den Kauf von Kunstwerken geht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele Kunstsammlungen, die heute von professionellen Family Offices verwaltet werden, ursprünglich das Privatvergnügen ihrer Gründer:innen waren.
Gerade in Krisenzeiten wird verstärkt in Sachwerte investiert. Insbesondere wecken neben Immobilien und Gold derzeit auch Kunstwerke das Interesse vieler Anleger:innen.
Von Mäzen:innen, Musen und Wohltätern
Investitionen in Kunst sind tatsächlich keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Die Geschichte des Mäzenatentums reicht weit in vergangene Jahrhunderte zurück und noch heute verdanken wir den Gönner:innen der damaligen Zeit prachtvolle Bauwerke, Skulpturen, Gemälde und vieles mehr.
Heute steckt jedoch noch mehr dahinter als nur persönliche Liebhaberei und edles Wohltäterdasein. Der stark steigende Wert bestimmter Kunstgattungen hat die Sichtbarkeit von Kunst und Sammlerstücken als alternative Anlageklasse drastisch erhöht. Seit 2003 hat sich der Weltkunstmarkt verdreifacht.
Ein Äquivalent zum vertrauten Aktienindex gibt es hier nicht. Ein Kunstportfolio zu managen, bedarf daher unzähliger einzelner strategischer Entscheidungen: Genre für Genre, Künstler für Künstler, Objekt für Objekt. Genau wie bei der Auswahl einzelner Wertpapiere ist der Erfolg abhängig davon, wann man kauft und wann man verkauft.
Reziproke Effekte: Wie Web und Kunst miteinander interagieren
Mittlerweile hat die Digitalisierung auch den Kunstmarkt erreicht und – wie in so vielen Bereichen – war die Coronapandemie auch hier die treibende Kraft. Während der Lockdowns waren Galerien aus heiterem Himmel gezwungen, Preise online zu veröffentlichen. Künstler:innen waren plötzlich global erreichbar und ihre Kunst jederzeit und an jedem Ort der Welt online sichtbar.
Vor Corona waren Non-Fungible Token noch ferne Zukunftsmusik; heute sind sie das Instrument des Handels für digitale Kunst. Gleichzeitig ermöglichten Lockdowns das Entstehen neuer Kunstformen. Social Distancing schuf mit all seinen Beschränkungen auch Freiräume in Form von freier Zeit.
Und die Kunst ist eine Tochter der Freiheit – stellte schon Friedrich Schiller fest.
Was bleibt nach allen Abwägungen, Indizes und Überlegungen?
Ein Kunstwerk kann im Gegensatz zu einem Start-up nicht bankrottgehen. Am Ende wird auch ein Gemälde wie jedes andere Produkt bewertet. Und dabei gilt: Ein gutes Produkt darf nie langweilig werden. Das macht wahre Kunst aus. Man denke an große Meister wie Monet oder Balzac.
Selbst nach Jahrhunderten erfreut sich der menschliche Geist, die menschliche Seele an ihnen. Es war dann auch dieses Gefühl, welches uns von Venionaire Capital dazu bewog, ein Gemälde des österreichischen Malers Mike Büchel zu erwerben. Büchels Hommage an Honoré de Balzac (160×180 cm, Öl auf Leinwand) ziert nun die Räumlichkeiten unseres Büros in Wien.
Für uns ist Kunst mehr als nur reines Investment: Kunst ist stets mit einem hohen emotionalen Wert verbunden und weckt Gefühle. Die Hommage an Honoré de Balzac bringt uns immer wieder zum Staunen. Wohin auch immer der Blick fällt, entdeckt er etwas Neues. Er wandert von einem liebevollen Detail zum nächsten, verweilt kurz und will doch schon neugierig weiterhuschen, um noch mehr zu entdecken.
Investieren in Sachwerte – aber wie?
Gerade in Zeiten niedriger Zinsen und steigender Inflationen wird verstärkt in Sachwerte investiert. Neben Immobilien und Gold wecken derzeit auch insbesondere Kunstwerke das Interesse der Anleger. Im Gegensatz jedoch zu Aktien oder Anleihen erwirtschaften Kunstwerke kein laufendes Einkommen.
Sie verursachen dem Anleger sogar noch Folgekosten nach dem Kauf: Versicherung, Lagerung, Instandhaltung – und nicht zu vergessen, die persönlichen Rechte des Künstlers, die sich aus der Urheberschaft ergeben. Wer also langfristig mit Fine Art Investments erfolgreich sein will, braucht das nötige Fachwissen oder sachkundige Berater an seiner Seite. Investitionen in Kunst sind langfristiger Natur und sollten nur dann erfolgen, wenn das Werk so gut gefällt, dass man es eigentlich tief im Herzen nie wieder hergeben will.
Über den Autor & Venionaire Capital:
Berthold Baurek-Karlic ist Managing Partner (CEO) der Beratungs- & Investmentgesellschaft Venionaire Capital in Wien und berät mit seinem Netzwerk aus über 250 Expert:innen – darunter auch Galerien, Szenekenner und Kunstschaffende – bereits seit über 10 Jahren hochvermögende Family Offices, Privatpersonen & Unternehmen in ganz Europa bei strategischen Investmententscheidungen. Weitere Infos: www.venionaire.com
Über den Künstler:
Mike Büchel feiert als erfolgreicher Vollblutkünstler internationale Erfolge. Der gebürtige Österreicher hat in Mexiko, Taiwan und Florenz studiert & gilt als einer der wenigen, die das Handwerk der alten Meister beherrschen. Der Künstler hat seinen Wohnsitz und sein Atelier in Wien. Siehe auch: www.mike-buechel.at
Berthold Baurek-Karlic ist Managing Partner (CEO) der Beratungs- & Investmentgesellschaft Venionaire Capital in Wien und berät mit seinem Netzwerk aus über 250 Expert:innen – darunter auch Galerien, Szenekenner und Kunstschaffende – bereits seit über 10 Jahren hochvermögende Family Offices, Privatpersonen & Unternehmen in ganz Europa bei strategischen Investmententscheidungen.