Jahresangaben auf Kunstwerken – Wie verlässlich sind sie wirklich?
Kunstwerke sind oft mit Jahresangaben versehen, die uns einen Einblick in ihre Entstehungszeit geben sollen. Doch wie zuverlässig sind diese Zahlen wirklich?
Die Frage nach der Genauigkeit von Jahresangaben auf Kunstwerken wirft interessante Fragen auf und fordert uns dazu heraus, genauer hinzuschauen.
Bei diesem Ölgemälde von Orazio Gentileschi ist die Provenienz lückenlos geklärt:
- Im Jahr 1621 von Giovanni Antonio Sauli, Genua, in Auftrag gegeben
- Durch Abstammung und Erbschaft in der Familie Thomas P. Grange, London, bis 1975
- 1977 an Richard L. Feigen verkauft
- Von ihm am 2. Oktober 1998 an eine Familienstiftung verkauft
- verkauft bei Sotheby’s, New York, 28. Januar 2016, Lot 41
Doch nicht immer verhält es sich so klar und eindeutig…
Die Wahrheit hinter den Zahlen auf Kunstwerken
Die Frage nach Jahresangaben auf Kunstwerken wirft oft ein Schlaglicht auf die Ehrlichkeit und Integrität von Künstlern.
Während viele Werke mit präzisen Datierungen versehen sind, offenbaren manche von ihnen eine erschreckende Tendenz zur Fälschung. Es ist verständlich, dass Künstler ihre Werke gerne zeitlich verorten möchten. Eine genaue Jahresangabe kann dem Betrachter dabei helfen, den Kontext des Kunstwerks besser zu verstehen und es in einen historischen Rahmen einzuordnen.
Doch leider gibt es auch schwarze Schafe unter den Künstlern, die diese Möglichkeit ausnutzen und bewusst falsche Jahreszahlen angeben. Diese “Schwindelei” kann verschiedene Gründe haben. Manche Künstler wollen vielleicht ihr Werk künstlich altertümlicher erscheinen lassen oder ihm eine größere historische Bedeutung zusprechen als tatsächlich vorhanden ist.
Andere wiederum könnten versuchen, durch gefälschte Datierungen den Wert ihres Werkes zu steigern oder sich selbst als besonders talentiert darzustellen. Dieses Phänomen der manipulierten Jahresangaben hat nicht nur Auswirkungen auf das Vertrauen zwischen Künstlern und Betrachtern, sondern auch auf den Markt für Kunstwerke im Allgemeinen.
Sammler und Kunsthändler müssen äußerst vorsichtig sein und Expertenrat hinzuziehen, um sicherzustellen, dass sie keine gefälschten oder überbewerteten Werke erwerben.
Um dieser Problematik entgegenzuwirken wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen: Kunsthistoriker und Restauratoren setzen ihr Wissen ein, um die Echtheit von Kunstwerken zu überprüfen. Sie analysieren nicht nur den Stil und die Technik des Werkes, sondern auch historische Dokumente und Materialien, um mögliche Unstimmigkeiten festzustellen.
Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch moderne technologische Methoden wie etwa Carbon-Dating oder Infrarot-Analysen, mit denen sich das Alter eines Kunstwerks genauer bestimmen lässt. Diese fortschrittlichen Verfahren helfen dabei, Fälschungen aufzudecken und eine verlässlichere Datierung zu ermöglichen.
Trotz dieser Bemühungen bleibt jedoch immer noch Raum für Unsicherheiten. Manche gefälschten Jahresangaben sind so geschickt gemacht, dass selbst Experten sie nicht sofort durchschauen können. Es bedarf daher einer kontinuierlichen Forschung und Weiterentwicklung der Analysemethoden sowie einer engagierten Zusammenarbeit zwischen Künstlern, Kunsthistorikern und Sammlern.
Inwiefern können wir den Angaben vertrauen und welche Faktoren beeinflussen ihre Zuverlässigkeit?“
Eine genaue Datierung kann Herausforderungen mit sich bringen – manchmal fehlen signifikante Informationen oder das Werk ist durch Alterung und Restaurierungen schwer zu bestimmen. Auch die Tatsache, dass einige Künstler Monogramme oder Signaturen bewusst abbrechen oder weglassen, erschwert die Datierung zusätzlich.
Daher spielen Experten und Gutachter eine wichtige Rolle bei der Bestimmung von Jahresangaben auf Kunstwerken. Sie analysieren nicht nur das Bild selbst, sondern auch den historischen Kontext und vergleichen es mit anderen Werken des Künstlers.
Die Bedeutung der Jahresangaben auf Kunstwerken
Die Signatur ist nicht der einzige Beweis für die Urheberschaft einer künstlerischen Arbeit. Die Datierung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, sowohl für den Kunsthandel als auch für die Kunstgeschichte.
Im Kunsthandel hilft die Bestätigung des Jahres oder die Bestimmung des Entstehungszeitraums dabei, den kommerziellen Wert eines Kunstwerks festzulegen. Für die Kunstgeschichte ist die Datierung wichtig, um die historische Bedeutung eines Werks zu diskutieren. Die zeitliche Einordnung ermöglicht zudem die Erstellung einer Chronologie im Rahmen eines Catalogue raisonné, der einen Überblick über das gesamte Schaffen eines Künstlers bietet.
Es ist wichtig anzumerken, dass falsche oder unsichere Jahresangaben erhebliche Auswirkungen auf den Wert eines Kunstwerks haben können. Sammler und Investoren verlassen sich oft auf solche Informationen, um Kaufentscheidungen zu treffen.
Unsicherheiten bei den Jahresangaben können auch Ausstellungen und Museen beeinflussen, da sie die richtige Einordnung der Werke erschweren. Die Wahrheit hinter den Zahlen auf Kunstwerken ist also ein faszinierendes Rätsel, das uns dazu auffordert, genauer hinzuschauen und die Bedeutung von Jahresangaben kritisch zu hinterfragen.
Die Signatur und das Datum, die von Künstlern auf ihren Werken festgehalten werden, können zu richtigen oder falschen Schlüssen führen. Oftmals wird das Datum manipulativ verwendet, indem absichtlich ein falsches Jahr angegeben wird. Dies führt zu Verwirrung und Fehlinterpretationen bei Kunsthistorikern, Händlern und Sammlern.
Die Herausforderungen bei der Ermittlung von Jahresangaben
Die Ermittlung von Jahresangaben auf Kunstwerken birgt zahlreiche Herausforderungen und kann zuweilen ein komplexes Unterfangen sein. Es ist nicht immer leicht, das genaue Jahr der Entstehung eines Gemäldes oder einer Skulptur zu bestimmen, insbesondere wenn es keine eindeutige Signatur oder Monogramm gibt.
Oftmals sind die Signaturen der Künstler unleserlich oder wurden im Laufe der Zeit durch Alterungsprozesse beschädigt. In anderen Fällen können falsche Signaturen absichtlich angebracht worden sein, um den Wert eines Werkes künstlich zu steigern.
Ein weiteres Hindernis bei der Datierung von Kunstwerken sind fehlende historische Aufzeichnungen. Vor allem bei älteren Werken aus vergangenen Jahrhunderten kann es schwierig sein, genaue Informationen über den Schaffenszeitraum des Künstlers zu finden. Dies ist besonders bedauerlich, da eine präzise Datierung für die kunsthistorische Einordnung und Bewertung eines Werkes von großer Bedeutung ist.
Auch technische Aspekte spielen eine Rolle bei der Bestimmung von Jahresangaben auf Kunstwerken. Manchmal können wissenschaftliche Untersuchungen wie etwa Radiokohlenstoffdatierung helfen, das Alter bestimmter Materialien im Werk festzustellen. Jedoch haben diese Techniken auch ihre Grenzen und können keine exakten Ergebnisse liefern.
Es gab bereits Fälle von Kontroversen um bestimmte Jahresangaben auf bekannten Kunstwerken. Solche Vorfälle werfen ein Licht auf die Wichtigkeit von Experten und Gutachtern, die bei der Ermittlung von Jahresangaben eine entscheidende Rolle spielen.
Die Rolle der Provenienzforschung und ihre Grenzen
Was ist die Provenienzforschung und wie funktioniert sie?
Die Provenienzforschung ist ein essentieller Zweig der Kunstgeschichte, der sich mit der Erforschung und Rekonstruktion der Herkunftsgeschichte von Kunstwerken und Kulturgütern befasst.
Durch eine detaillierte Untersuchung von Dokumenten, Archiven, Sammlungen und anderen Quellen versucht die Provenienzforschung Informationen über den Ursprung eines Objekts zu sammeln. Das Hauptziel dieser Forschungsrichtung besteht darin, die Geschichte eines Kunstwerks oder Kulturguts bis zu seinem ursprünglichen Besitzer zurückzuverfolgen.
Hierbei spielen verschiedene Aspekte eine Rolle wie zum Beispiel das Entstehungsdatum des Werkes, seine früheren Besitzer sowie mögliche Veränderungen in seiner Eigentumsrechte im Laufe der Zeit.
Provenienzgeschichten können äußerst komplex sein und oft führen sie uns auf eine spannende Reise durch die Jahrhunderte. Sie eröffnen Einblicke in vergangene Epochen und ermöglichen es uns, historische Zusammenhänge besser zu verstehen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Provenienzforschung liegt in ihrer Bedeutung für Restitutionsfragen. Oftmals wurden während des Kolonialismus oder während politischer Konflikte kulturelle Schätze enteignet oder illegal veräußert. Die Identifizierung solcher unrechtmäßigen Transaktionen spielt bei Rückgabeforderungen an rechtmäßige Eigentümer oder deren Erben eine entscheidende Rolle.
Die Arbeit von Provenienzforscherinnen und -forschern ist dabei nicht nur akademisch bedeutend, sondern auch ethisch und politisch relevant. Durch ihre Bemühungen können gestohlene oder unrechtmäßig erworbene Kunstwerke identifiziert und gegebenenfalls restituiert werden, um historische Gerechtigkeit zu schaffen.
Die Provenienzforschung hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen, da das Bewusstsein für die Geschichte von Kulturgütern und die Notwendigkeit ihrer Rückgabe an rechtmäßige Besitzer immer stärker in den Fokus gerückt ist. Museen, Sammlungen und Auktionshäuser haben begonnen, verstärkt mit Provenienzforscherinnen und -forschern zusammenzuarbeiten, um eine transparente Herkunftsdokumentation ihrer Bestände sicherzustellen.
Grenzen und Unsicherheiten
In einem Essay von Ronald D. Spencer und Gary D. Sesser auf artnet untersuchten die beiden Kunsthistoriker die Unzulänglichkeiten und Beschränkungen der Provenienzforschung im Kunsthandel (siehe Volume 4, Issue No. 1 of Spencer’s Art Law Journal) und zogen dabei folgendes Fazit:
Provenienz: Wichtig, ja, aber häufig unvollständig und oft genug, falsch“
Sie argumentieren, dass es oft unklar ist, ob die bestehenden Standards in der Kunstwelt bezüglich der Einbeziehung von Provenienz regelmäßig oder überhaupt aus praktischen Gründen befolgt werden. Obwohl es sich theoretisch um eine “Titelkette” handelt, die jeden Eigentümer des Werks seit seiner Entstehung umfassen sollte, wird die Provenienz in der Regel als nicht ausschließliche Auflistung interessanter Fakten zum Hintergrund des Werks betrachtet.
Dazu gehören unter anderem namhafte frühere Eigentümer (zumindest diejenigen, die bereit sind, ihre Identität preiszugeben) und die Ausstellung der Werke an renommierten Orten.
Beispielhafte Fälle falscher/unvollständiger Provenienzangaben
Die beiden Essay-Autoren erwähnen einen Fall, bei welchem sich ein Kunsthändler mit der Behauptung konfrontiert sah, dass die ihm angegebene Provenienz eines Gemäldes unvollständig gewesen wäre, da nicht alle Eigentümer, die auf den Künstler zurückgingen, enthalten seien.
Laut dem verärgerten Käufer war diese Auslassung wesentlich, da die Provenienz eine Galerie umfasste, die in einen vielbeachteten Fälschungsskandal verwickelt war, und es daher schwierig gewesen wäre, das Gemälde zu einem angemessenen Preis weiterzuverkaufen, ohne eine nachweisbare Provenienz, die auf den Künstler zurückgeht.
Als der Käufer in der USA versuchte, den Verkauf aufgrund dieser „unvollständigen“ Herkunft zu widerrufen, machte er geltend, dass die Herkunft eine Garantie gemäß dem Uniform Commercial Code („UCC“) darstelle, da sie Teil der „Grundlage des Geschäfts“ sei.
Gemäß UCC § 2-313(1)(a) stellt „jede Tatsachenbehauptung oder Zusage des Verkäufers gegenüber dem Käufer, die sich auf die Waren bezieht und Teil der Grundlage des Geschäfts wird, eine ausdrückliche Garantie dafür dar, dass …“ Die Waren müssen der Zusage oder dem Versprechen entsprechen.“
Der Käufer hatte also Glück und konnte basierend darauf seinen Kauf rückgängig machen. Seitens des leidtragenden Verkäufers wäre unter Umständen ein Haftungsausschluss im Vertrag hilfreich gewesen.
Wie dem auch sei, hier zeigt sich beispielhaft, welche Probleme bei (ungenauen oder falschen) Angaben zu Herstellungs-Datum, Herkunft und Provenienz entstehen können.
Auch die New York Times berichtete von einem berühmte Fall im Jahr 2019, als die Herkunftsangabe des renommierten Auktionshauses Sotheby’s bei einer Versteigerung von Erben für in der Nazizeit verloren gegangene Kunst bestritten wurde.
Im Jahr 2019 verkaufte Sotheby’s ein Werk des Meistermalers Giovanni Battista Tiepolo, das 1938 in Österreich zurückblieb, als ein jüdischer Galerist vor den Nazis floh. Daher wurde im Auktionskatalog lediglich erwähnt, dass das Werk aus einer „bedeutenden Privatsammlung“ stamme und sich einst im Besitz der Galerie Wolfgang Böhler in Bensheim befunden habe.
Gemäß den am Freitag eingereichten Gerichtsakten gelangte das Gemälde jedoch tatsächlich in die Hände von Julius Böhler, einem unabhängigen Kunsthändler in München, der laut amerikanischen Behörden 1946 an Kunstplünderungen (Stichwort: Raubkunst) beteiligt war.
Nun behaupten drei Erben des jüdischen Galeristen Otto Fröhlich in den Gerichtsakten, dass Sotheby’s die Öffentlichkeit “in die Irre geführt” habe, indem es das Gemälde fälschlicherweise der falschen Galerie zugeordnet habe. Dies habe den Verkauf erleichtert und „den Kreislauf der Ungerechtigkeit und Ausbeutung fortgesetzt, der 1938 begann und den die internationalen und nationalen Rückerstattungsgesetze und -richtlinien verhindern sollten“.
Sotheby’s führt daraufhin die Herkunftsangabe im Katalog von 2019 auf “menschliches Versagen” zurück.
Zweifelhafte Datierungen bei Werken berühmter Maler
In der Kunstgeschichte gibt es immer wieder Fälle von unkorrekten oder zweifelhaften Datierungen bei bestimmten Künstlern.
Einige Namen, die in diesem Zusammenhang oft genannt werden, sind Wassily Kandinsky, Joseph Kosuth und Francis Picabia sowie Giorgio de Chirico und der deutsche Expressionist Ernst Ludwig Kirchner. Bei diesen Künstlern ist bekannt, dass ihre Werke nicht immer mit den richtigen Jahreszahlen versehen wurden.
Die Forschung hat herausgefunden, dass diese falschen Datumsangaben entweder bewusst gemacht wurden oder aufgrund von Unsicherheiten bezüglich des Entstehungszeitpunkts entstanden sind (siehe FAZ Artikel von Hubertus Butin: Die Sache mit dem Datum).
Besonders interessant sind dabei die beiden Letztgenannten – Ernst Ludwig Kirchner und Giorgio de Chirico. Sie gelten als regelrechte Meister darin, falsche Datumsangaben zu machen.
Ihre Motivation dafür kann unterschiedlich sein: Manchmal wollten sie damit ihre eigenen künstlerischen Entwicklungsschritte verschleiern oder das Interesse an ihren Werken steigern. In anderen Fällen war es vielleicht auch einfach eine spielerische Art der Selbstinszenierung.
Der Expressionist Ernst Ludwig Kirchner hat zahlreiche Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken großzügig vordatiert. Ein Beispiel dafür ist eine Arbeit, die im September 2023 von Sotheby’s in Köln angeboten wurde. Das Werk wurde während eines Sommerurlaubs Kirchners auf der Insel Fehmarn geschaffen und zeigt einen Baum und mehrere Sträucher in wilder Gestik und stark abstrahierter Form unter einem violetten Himmel.
Obwohl das Motiv von Kirchner unten links signiert und mit dem Entstehungsjahr “08” versehen wurde, lässt ein stilistischer Vergleich darauf schließen, dass es wahrscheinlich nicht vor 1913 entstanden ist. Diese Einschätzung wird auch vom Kirchner-Archiv in Wichtrach bei Bern bestätigt.
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Kirchners falsche Jahresangabe auf dem Papier zeigt sein übersteigertes Geltungsbedürfnis. Er versuchte stets, eine größere kunsthistorische Bedeutung vorzutäuschen, indem er behauptete, dass er schon früh einen abstrahierenden Stil verfolgt habe.
Kirchner wollte nicht mit anderen Künstlern wie van Gogh, Munch oder seinen Brücke-Kollegen verglichen werden. Die Erwähnung anderer Künstler empfand er als persönliche Beleidigung und Schädigung seines Ansehens, da er als einzigartig wahrgenommen werden wollte.
Giorgio de Chirico war weniger an kunsthistorischer Relevanz interessiert als vielmehr am finanziellen Aspekt. Seine bedeutendste Schaffensphase, die Pittura metafisica, erstreckte sich von Ende 1908 bis Anfang 1919 und umfasste knapp 140 Gemälde. Diese Werke aus dieser Zeit sind besonders begehrt im Handel, bei Sammlern und Museen sowie ein fester Bestandteil der Geschichtsschreibung der Moderne.
Die steigende Nachfrage nach den Gemälden konnte De Chirico bereits zu Beginn der Zwanzigerjahre nicht mehr befriedigen. Aus diesem Grund begann er im Jahr 1924 damit, Repliken herzustellen – also eigenhändige Kopien seiner eigenen Werke.
Die Produktion von Repliken ist grundsätzlich nichts Ungewöhnliches in der Kunstwelt. Sie ist künstlerisch legitim und auch juristisch legal. De Chiricos Entscheidung zur Herstellung von Repliken ermöglichte es ihm, seine beliebten Gemälde einer größeren Zahl von Menschen zugänglich zu machen und gleichzeitig seinen wirtschaftlichen Erfolg aufrechtzuerhalten.
Obwohl einige vielleicht argumentieren könnten, dass dies die Authentizität oder Originalität seiner Kunstwerke beeinträchtigt hätte, bleibt festzuhalten, dass De Chiricos Reputation als Künstler durch diese Praxis kaum geschmälert wurde. Es gibt sogar Beispiele anderer renommierter Künstler wie etwa Rembrandt oder Picasso, die ebenfalls eigene Reproduktionen ihrer Werke angefertigt haben – sei es aus kommerziellen Gründen oder auch einfach nur als Mittel zur Verbreitung ihrer künstlerischen Vision.
Diese Praxis hat dazu beigetragen, dass die Werke dieser Künstler weltweit bekannt sind und in zahlreichen Ausstellungen zu sehen sind.
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.