Holz ist ein Material mit einer faszinierenden Geschichte, das seit Urzeiten für den Bau von Gebäuden, Werkzeugen und Gegenständen genutzt wird. Schon in der Steinzeit erkannten Menschen die vielseitigen Eigenschaften von Holz und schätzten seine Robustheit und Flexibilität.
Dennoch führte die Angst vor Bränden in den vergangenen Jahrhunderten zu einem Rückgang der Verwendung von Holz als Baustoff. Doch nun bricht eine Ära der Wiederentdeckung des Holzes an, in der seine nachhaltigen Eigenschaften und ästhetischen Vorzüge wieder vermehrt geschätzt werden. Nicht nur im Bauwesen, Interior Design und der Architektur, auch bei Bildhauern und Produktdesignern wird der nachwachsende Rohstoff wieder verstärkt verwendet.
Die Renaissance des Holzdesign ist gekommen, um zu bleiben – als Symbol für Umweltbewusstsein, Innovation und zeitlose Schönheit.
Holz besitzt zahlreiche Vorteile in der Gestaltung
Holz hat seit jeher eine essentielle Rolle als Werkstoff in der Kunstproduktion und -gestaltung gespielt. In Bereichen wie der Bildhauerei, dem Schnitzhandwerk und sogar bei der Veredelung von Wohnräumen nimmt Holz eine zentrale Stellung ein. Seine Vielseitigkeit und natürliche Schönheit machen es zu einer unverzichtbaren Ressource in der Kunstwelt.
Künstler können mithilfe von Holz innovative und einzigartige Designs erschaffen, die sowohl optisch ansprechend als auch funktional sind. Zudem bietet Holz aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften auch praktische Vorteile: Als Isolationsmaterial übertrifft es viele andere Werkstoffe, was zu einem angenehmen Raumklima beiträgt. Durch die gekonnte Verarbeitung und Gestaltung von Holz entstehen nicht nur beeindruckende Kunstwerke, sondern auch praktische Objekte, die unseren Alltag bereichern und verschönern.
Ein wesentlicher Vorteil von Holz als künstlerisches Medium ist seine breite Anwendbarkeit und Nachhaltigkeit. Es kann geformt, geschnitzt, gebrannt, gebeizt und poliert werden, um eine Vielzahl von Texturen und Effekten zu erzielen. Zudem ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, was es in einer Zeit, in der ökologische Bewusstheit zunimmt, besonders attraktiv macht.
Die Gestaltungsmöglichkeiten von Holz sind nahezu unbegrenzt, was es Designern ermöglicht, Räumen, Bauten, Skulpturen und Produkten aller Art einen besonderen Charme und einen weichen Charakter zu verleihen.
Die Bedeutung von Holz in der Kunstgeschichte
Holz hat seit jeher eine zentrale Rolle in der Kunstgeschichte gespielt und fasziniert durch seine Vielseitigkeit und natürliche Schönheit. Seit den Anfängen der Menschheit wurde Holz als Material für kreative Ausdrucksformen genutzt, von primitiven Schnitzereien bis hin zu komplexen Skulpturen und architektonischen Meisterwerken.
Holz bietet eine einzigartige Kombination aus Formbarkeit und Beständigkeit, die es Künstlern ermöglicht, sowohl funktionale als auch ästhetische Objekte zu schaffen.
Frühe Kulturen und Holzkunst
Bereits in den frühesten Kulturen zeigt sich die Bedeutung von Holz als künstlerisches Medium. In der prähistorischen Zeit diente Holz nicht nur praktischen Zwecken, sondern spielte auch eine spirituelle oder magische Rolle.
Archäologische Funde belegen, dass Holzschnitzereien als Ritualgegenstände, Götterbilder oder einfache Schmuckstücke weit verbreitet waren. Diese frühen Werke legen den Grundstein für die facettenreiche Entwicklung der Holzkunst über die Jahrhunderte hinweg.
Mittelalterliche Meisterschaft
Im Mittelalter erlebte die Holzkunst eine Blütezeit, insbesondere in der kirchlichen Kunst. Holz war das Hauptmaterial für Altäre, Kanzeln und Heiligenfiguren. Aufwendige Schnitzereien zierten die Innenräume von Kirchen und Kathedralen und erzählten biblische Geschichten in detailreichen Darstellungen.
Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Altar von Veit Stoß in der Marienkirche von Krakau, ein Meisterwerk der Spätgotik, das durch seine Größe und Detailfülle beeindruckt.
Tilman Riemenschneider, ein weiterer herausragender Künstler dieser Epoche, schuf zahlreiche Skulpturen und Reliefs, die vor allem durch ihre feine Ausarbeitung und emotionalen Ausdruck bestechen.
Renaissance und Barock
Während der Renaissance und des Barocks wurde Holz weiterhin in großem Umfang genutzt, oft in Kombination mit anderen Materialien wie Marmor und Bronze. In dieser Zeit entwickelten sich neue Techniken und Stile, die die Holzkunst auf ein neues Niveau hoben.
Intarsienarbeiten, bei denen verschiedene Holzarten zu komplexen Mustern zusammengefügt wurden, erreichten einen Höhepunkt. Diese Kunstwerke waren Ausdruck von Luxus und handwerklicher Meisterschaft und schmückten Paläste und Adelshäuser. Ein herausragendes Beispiel sind die Intarsien im Studiolo des Herzogs von Urbino, geschaffen durch Federico da Montefeltro, die Illusionen von Regalen, Büchern und Musikinstrumenten schaffen.
Moderne und zeitgenössische Holzkunst
Im 20. und 21. Jahrhundert hat Holz einen festen Platz in der modernen und zeitgenössischen Kunst gefunden. Künstler wie Constantin Brâncuși und Georg Baselitz nutzten Holz, um abstrakte Formen zu schaffen, die die natürlichen Eigenschaften des Materials betonen.
Brâncușis Werk „Endlose Säule“ ist ein ikonisches Beispiel, das die Idee der Unendlichkeit darstellt und Holz in seiner reinen, unverzierten Form verwendet.
Der deutsche Künstler Georg Baselitz sorgt mit seinen provokanten und kontroversen Kunstwerken immer wieder für Aufsehen und Überraschung. Geboren im Jahr 1938, prägte er nicht nur die Neoexpressionismus-Bewegung, sondern ist auch ein talentierter Bildhauer, der auch auf den Baustoff Holz setzte.
Bereits bei seiner ersten Ausstellung löste er einen Skandal aus und wurde wegen Störung der öffentlichen Ordnung angeklagt – doch diesen provokanten Stil hat er bis heute beibehalten. Seine Schnitzereien sind ebenso kontrovers wie radikal, so fertigte er beispielsweise eine Holzskulptur mit einer Kettensäge an. Seine Skulptur „Modell für eine Skulptur“, die er auf der Biennale in Venedig präsentierte, war stets Gesprächsthema und erinnerte man einen Beobachter an einen Mann, der den Hitlergruß zeigt.
Heute arbeiten viele zeitgenössische Künstler mit Recyclingholz, um darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig Nachhaltigkeit in der Kunst ist. Ai Weiwei verwendete beispielsweise antikes Holz aus Teehuizen und Tempeln, um monumentale Installationen zu schaffen, die sowohl kulturelle Traditionen ehren als auch aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen thematisieren.
4 beeindruckende Beispiele für 3D Holzdesign und Holzkunst aus dem 21. Jahrhundert
Während wir einen kleinen Exkurs in die vergangen Jahrhunderte genommen haben, kehren wir nun in die Gegenwart zurück. Hier möchten wir 4 spektakuläre Anwendungen und herausragende Beispiele für modernstes Holzdesign anführen. Zum Abwechslungsreichtum trägt der Umstand bei, dass alle 4 Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen kommen.
01 Bionischer-Holzpavillon im Spinelli Park, Mannheim
Dieser ikonische Holzpavillon besteht aus präzise montierten Segmenten, die wie ein raffiniertes 3D-Puzzle ineinandergreifen. Diese temporäre Konstruktion fungiert als wegweisende architektonische Attraktion. Der „BUGA-Holzpavillon“, gestaltet vom renommierten Institut für Computergestütztes Entwerfen und Bauen (ICD) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Baukonstruktionen und Tragwerksplanung (ITKE) der Universität Stuttgart, erkundet mit seiner innovativen segmentierten Holzhülle neue Maßstäbe im Bereich des digitalen Holzbaus.
Die Gebäudehülle wurde unter Verwendung biologischer Prinzipien des Plattenskeletts von Seeigeln entworfen, die davor fast ein Jahrzehnt lang am ICD und ITKE der Universität Stuttgart erforscht wurden. Im Zuge des Projekts wurde eine Robotermontageplattform entwickelt, um die 376 maßgefertigten Hohlholzsegmente des Pavillons automatisiert zu montieren und zu fräsen – ein Prozess, der sicherstellt, dass alle Segmente wie ein dreidimensionales Puzzle zusammenpassen.
Das Holzdach erstreckt sich über eine Gesamtlänge von 30 Metern (98 Fuß) und bietet somit ausreichend Platz für Veranstaltungen und Konzerte.
Um den Materialverbrauch und das Gewicht effizient zu reduzieren, wurden die Holzsegmente in einer innovativen Konstruktion aus zwei dünnen Platten gefertigt und oben sowie unten von Randbalken umrahmt. Dies führt zu großformatigen hohlen Holzkisten mit polygonaler Formgebung.
Ein herausragendes architektonisches Merkmal ist die großzügige Öffnung in der Bodenplatte, welche nicht nur einen reizvollen Anblick bietet, sondern auch den Zugang zu den verborgenen Anschlüssen während der Montage ermöglicht. In montiertem Zustand übernimmt die Struktur eine maßgebliche Gestaltungsfunktion aufgrund ihrer markanten und doppelt geschwungenen Geometrie.
Jedes individuell gefertigte Schalensegment wurde präzise von Robotern zusammengesetzt. Dies beinhaltete die exakte Positionierung vorgefertigter Holzplatten und -balken, ihre vorübergehende Fixierung mit Buchennägeln sowie die genaue Applikation des strukturellen Klebstoffs zwischen Platte und Balken. Anschließend wurden die komplexen Keilzinkenverbindungen und Öffnungen in die Segmente eingearbeitet.
Der gesamte Prozess erfolgt vollautomatisiert, gesteuert durch 2 Millionen individuelle Zeilen Robotercode. Die Montagezeit pro Segment beläuft sich durchschnittlich auf 8 Minuten, wobei das hochpräzise Fräsen zusätzlich 20-40 Minuten in Anspruch nimmt.
02 Per CAD-Modellierung & Laser Cutting zu filigranen 3D-Holzpuzzles
Wahrscheinlich haben Sie so etwas „Banales“ wie ein Puzzle nicht in dieser Auflistung erwartet. Dann haben Sie aber bestimmt noch kein komplexes 3d-Holzpuzzle mit seinen vielen kleinen Bauteilen in Aktion erlebt. Denn hier kann man mechanische Prinzipien Zahnrad für Zahnrad in einer präzisen Funktions-Symbiose bei der Ausführung beobachten.
Kommt noch ein Elektromotor für den Betrieb hinzu, dann kann man durchaus von einem filigranen Gesamtkunstwerk sprechen, das unsere ureigene Faszination für Konstruktion und Technik aus Kinderjahren augenblicklich wieder ins Gedächtnis ruft.
Werfen Sie mal einen Blick auf den Marble Spaceport (LGC01) von Robotime, einer Art futuristischer Murmelbahn aus hunderten lasergeschnittenen und zusammengesetzten Holzelementen, dann wissen Sie, was ich meine:
Bei diesem faszinierenden visuellen Erlebnis handelt es sich um ein Modell einer Kugelbahn, das in Dunkelgrau gehalten und mit Silberpunkten verziert ist. Das Produkt aus der Reihe von ROKR Track Maze City wurde unter dem Thema zukünftiger Weltraumtechnologien entwickelt.
Die Besonderheit dieser Kugelbahn liegt in ihren komplexen mechanischen Strukturen, bestehend aus 6 Umleitungsmechanismen und 5 Schienen. Durch Drehen des Griffs können Sie beobachten, wie Stahlkugeln verschiedene Bahnen entlangrollen. Dank der hochtransparenten PC- und PS-Materialien ist es möglich, die Bewegung jeder Kugel zu verfolgen. Zudem verfügt der Marble Spaceport über zwei Antriebsmodi, dem manuellen Modus und dem elektrischen Modus.
Während das Puzzle-Ergebnis für sich alleine ein visuell-ästhetischer Hochgenuss ist, möchten wir dazu ein wenig in den spannenden Entstehungsprozess vom Produktdesign bis hin zum Laserschnitt eintauchen.
Konzeptphase
Das Produktdesign-Team entwickelt zu Beginn das Puzzle-Konzept, bestimmt Größe und Schwierigkeitsgrad, entscheidet über Funktionen wie Beleuchtung und Soundeffekte sowie den Zweck und die Besonderheiten des Puzzles.
Designphase
Nach der Konzeptentwicklung erstellen die Designer detaillierte Skizzen, die das Thema, das Konzept und die festgelegten Funktionen widerspiegeln. Anschließend verwenden sie CAD-Software (Computer Aided Design), um jedes einzelne Puzzlestück und dessen Verbindungen zu entwerfen. Diese Software ermöglicht es ihnen, präzise Maße und Berechnungen einzugeben und das Modell aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Besonderen Wert legen die Designer darauf, dass jedes Puzzlestück in Größe und Form einzigartig ist, um eine klare Unterscheidung zu gewährleisten. Zudem werden die Stabilität des fertigen Puzzles und dessen Ästhetik berücksichtigt. Nach Abschluss des 3D-Modells werden detaillierte Montageanleitungen erstellt, die Bilder, Diagramme und schriftliche Erklärungen enthalten, um den Benutzer bei jedem Schritt des Zusammenbaus zu unterstützen.
Prototypenbau und Testing
Nach der Fertigstellung geht der Entwurf an das Produktionsteam, um ein Muster herzustellen. Werden die Teile präzise angefertigt? Passt das Design zur Thematik und ist es ästhetisch ansprechend? Funktionieren die zusätzlichen Features einwandfrei?
Ist das Puzzle stabil genug? Bei erfolgreicher Prüfung des Testprodukts kann mit der Herstellung begonnen werden, andernfalls wird es zur Überarbeitung an den Designer zurückgeschickt.
Produktion
Sobald das Design eines 3D-Holzpuzzles für die Produktion bereit ist, wird passendes Hartholz wie Ahorn, Birke, Mahagoni oder Eiche ausgewählt. Das Holz wird im Ofen getrocknet, um Verziehen zu verhindern.
Die Puzzleteile werden mittels Laserschneiden, Dekupiersägen oder CNC-Fräsen präzise zugeschnitten. Anschließend werden die Holzteile fein geschliffen und gegebenenfalls gebeizt, lackiert oder geschützt.
Am Ende steht das finale Puzzle, wie es von Kunden über den Online Shop von Robotime erworben werden kann.
Weitere komplexe Puzzle-Designs sind ein funktionierender Pinball-Automat …
… und eine voll funktionsfähige Druckerpresse mit austauschbaren Druckplatten:
03 Secca’s Holz-Puzzle-Skulptur ‚A↔︎UN‘
Die japanische Künstler- und Designer-Gruppe Secca verbindet das Thema Puzzle unter visuellem Bombast mit Design und Kunstfertigkeit. Ihre beeindruckende Holz-Skulptur ‚A↔︎UN‘ ist stummer Zeuge dieser Symbiose.
Die kreative Gruppe Secca aus Japan hat dafür 15.000 künstliche Holzstücke zu einer komplexen Skulptur zusammengefügt, die an ein dreidimensionales Puzzle erinnert. Die Arbeit mit dem Titel „A↔︎UN“ zeigt ein Paar a-un Komainu (Schutzlöwenhunde), die durch die Verbindung jedes einzelnen pixelartigen Teils entstehen.
In diesem Projekt wurde erforscht, wie sich digitale Technologie auf unsere Beziehung zur Natur auswirkt, indem traditionelle japanische Techniken und Konzepte mit modernster Technologie kombiniert werden.
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Das Paar befindet sich innerhalb einer Abfolge von Rahmen, die an ein digitales Gerät erinnern und eine Parallelwelt darstellen. Diese Welt existiert unzählige Male in einem virtuellen Raum, der durch Vorder- und Rückspiegel projiziert wird.
Menschen haben bewundert und beneidet, wozu die Natur fähig ist, und während wir verzweifelt versuchen, diese Schöpfungen nachzuahmen und künstlich zu reproduzieren, haben wir Fortschritte in der Technologie gemacht“,
erklärt Secca gegenüber des internationalen Design-Magazins designboom im Artikel: thousands of artificial wood pieces compose secca’s puzzle sculpture ‚A↔︎UN‘. Weiter erläutern Sie ihr Kunstprojekt:
Was als figurative Malerei begann, der Akt der Nachbildung einer vom Betrachter beobachteten Szene, ermöglicht nun, die Strukturfarben von Morpho-Schmetterlingen, Organen, Genen und sogar Persönlichkeitsmerkmale eines Individuums nachzubilden. Auch Holz kann künstlich hergestellt werden. Während dies ursprünglich zweidimensional durch das Drucken einfacher Holzmuster auf flache Oberflächen erfolgte, hat sich die hochmoderne 3D-Drucktechnologie so weit entwickelt, dass sie in der Lage ist, die feinsten Höcker eines Gefäßbündels zu reproduzieren, was es schwierig macht, es mit menschlichem Auge von echtem Holz zu unterscheiden. Wir haben gerne Bäume in der Nähe, geben uns aber nie mit dem zufrieden, was wir haben, sondern erschaffen künstliche Bäume, die für uns bequemer sind. Was wir am Ende genießen, ist ein Raum, der von künstlichen Bäumen umgeben ist, die echt aussehen.“
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Das dreidimensionale Objekt entstand durch die Verbindung von Teilen, die wie Pixel aussehen, ähnlich einem virtuellen Bild, das durch digitale Daten materialisiert wurde. Je nach Blickwinkel des Betrachters wird die Rückseite der künstlichen Holzstruktur sichtbar, die alle Unvollkommenheiten der digitalen Welt zeigt.
Der Rahmen, der die beiden Komainu-Skulpturen umhüllt, ähnelt einem digitalen Gerät, das Besucher in einen virtuellen Raum einlädt, der von den vorderen und hinteren Spiegeln projiziert wird. Laut Secca zeigt es, wie sehr die Menschen in der heutigen Gesellschaft Diversität wertschätzen und die Themen, in denen sie Trost suchen, auch in die digitale Welt erweitern.
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„A↔︎UN“ war Teil der Ausstellung „Kiinseido: Hirakushi Denchu und Werke, die Tradition mit Zukunft verbinden“ beim Meiji-Jingu-Waldkunstfestival 2021 in Tokio.
04 Mjøstårnet – Der höchste Wolkenkratzer aus Holz, Norwegen
Holz erfreut sich aktuell großer Beliebtheit aufgrund seiner vielfältigen Vorteile. Einige Bau-Entwickler betrachten es sogar als ideales Baumaterial für den Bau von Wolkenkratzern in technologisch fortschrittlichen Ländern. Es ist daher wenig überraschend, dass Norwegen, ein Land mit großen Holzressourcen und an vorderster Front gesellschaftlicher Entwicklung, ein Vorreiter dieses Trends ist.
Hier wurde 2019 der höchste Holzwolkenkratzer (im Englischen als Plyscraper bezeichnet) der Welt, Mjøstårnet, errichtet.
Eine imposante Struktur mit einer Höhe von 85,4 Metern, 18 Stockwerken und einer Nutzfläche von 10.500 Quadratmetern, die vollständig aus einem nachhaltigen Rohstoff der Region besteht, beeindruckt durch ihre bloßen Eckdaten. Ein innovatives Montageverfahren wurde angewandt, bei dem die Holzbalken präzise millimetergenau zur Baustelle transportiert und platziert wurden.
Dies erforderte höchste Präzision, wie Rune Abrahamsen, CEO des skandinavischen Industriekonzerns Moelven Limtre, das die Bauprodukte und Systeme für das Projekt lieferte, in einem Interview nach erfolgreichem Bauabschluss betonte. Beim Zusammenbau durfte kein Raum für Fehler bleiben, da es im Wesentlichen wie ein Lego-Baukasten für Erwachsene war.
Durch die Verwendung des modularen Ansatzes konnten die mehreren hundert Brettschichtholzträger innerhalb von nur zehn Monaten montiert werden. Dadurch nahm Mjøstårnet in der kleinen Stadt Brumunddal schnell Form an. Der Montageleiter Lars Ivar Lindberg äußerte stolz bei der Eröffnungsfeier:
Es ist ein beeindruckendes Gefühl, fast 20 Meter der Gebäudehöhe auf einmal an ihren Platz zu heben. Sowohl das Gebäude als auch unser Stolz wuchsen gemeinsam.“
Das Gebäude ist mittlerweile bezogen. Ein Teil des Turms dient als Wohnraum, während ein anderer Teil Büros beherbergt. Zusätzlich gibt es ein Hotel, Restaurants und sogar ein großes Schwimmbad mit einer Fläche von 4.700 m².
Wie sich bereits jetzt zeigt, wird der Mjøstårnet nicht sehr lange Rekordhalter bleiben. Bereits jetzt sind eine ganze Reihe an noch ambitionierteren, vertikalen Holzbauprojekten gestartet, die nach den Sternen greifen. Das Rennen um das höchste Holz-Hochhaus der Welt ist bereits in vollem Gange.
Was wir Stand heute als beeindruckende Leistungen betrachten, wird wiederum durch ein anderes Projekt in Tokio in den Schatten gestellt: Dort wird derzeit am Bau eines sogenannten „Plyscrapers“ namens W350 gearbeitet.
Anlässlich des 350-jährigen Jubiläums des Baustoffriesen Sumitomo Forestry plant das Unternehmen, ein 350 Meter hohes Holzgebäude als Denkmal für die Unternehmensgeschichte zu errichten.
Die Fertigstellung ist für das Jahr 2041 geplant.
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.