Kunst und Kommerz, Kultur und Shopping – das sind Begriffe, die sich häufig gegenüberstehen und sich scheinbar ausschließen. Tatsächlich ist deren Vereinbarkeit oft schwierig und wird von vielen Seiten auch sehr kritisch betrachtet.
Konsumkunst, Vertreter, Kritik
Beispielsweise wird kommerziell erfolgreichen Künstlern wie Damien Hirst oder auch dem prominentesten Street Art Vertreter Banksy vorgeworfen, sogenannte „Konsumkunst“ zu schaffen. Ersterer wird auch unter anderem als „zynischer Finanzhai“ betitelt, der den ursprünglichen Kunstgedanken ad absurdum führt.
Auf der anderen Seite kann man als Künstler durchaus auch ein kluger Geschäftsmann sein und Damien Hirst anerkennend als kreativen Selbstvermarkter ansehen. Auch der anonyme Street Artist Banksy, der sich hinter seinem Pseudonym gut eingerichtet hat, distanziert sich klar von der Versteigerung seiner Kunst, mit der er vielmehr einen gesellschaftlichen Auftrag verfolgt als deren materielle Vermarktung. Er versteht sich als Urban Artist, der in gesellschaftskritischem Auftrag durch die Gassen zieht und seine Kunst zum Genuss der geneigten Öffentlichkeit hinterlässt.
Kultur und Shopping – doch vereinbar?
Welche Projekte werden aktuell gefördert?
Die Auswahl an teilnehmenden Projekten und Initiativen, die durch die Online Shopper im Moment schon unterstützt werden können, ist zwar noch recht übersichtlich, dürfte aber rasch anwachsen, sobald die Webseite von kultursponsor.net an Reichweite gewinnt und mehr Zulauf bekommt.
UN-LABEL – Neue inklusive Wege für die darstellenden Künste
Äußerst spannend klingt das internationale Kulturprojekt Un-Label, das neue inklusive Wege für die darstellenden Künste möchte. In diesem Rahmen befassen sich über einen Zeitraum von zwei Jahren rund 100 Künstler mit und ohne Behinderung aus ganz Europa mit neuen inklusiven und innovativen Möglichkeiten der darstellenden Künste.
Die Umsetzung erfolgt im Rahmen verschiedener Workshops, einer Künstlerresidenz und einer großen multidisziplinären Tanztheaterproduktion, die als nationales und internationales Gastspiel auf bekannten Festivals präsentiert wird.
Un-Label ist ein Kooperationsprojekt mit Partnern aus England, Griechenland, der Türkei und Deutschland.
World-Statement „Wenn Richten, … dann Aufrichten“
Dieses ungewöhnliche Kunstprojekt, welches von Peter H. Kalb initiiert und umgesetzt wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine globale Präsenz für den Leitspruch „Wenn Richten… dann Aufrichten“ zu schaffen. Dieses Ziel wird mit der Verbreitung einer kleinen unlimitierten Skulptur verfolgt, die an jedem Standort ihre inspirierende Botschaft an die unmittelbare Umgebung und die Menschen darin sendet.
Mit diesem Projekt wurde den Umständen Rechnung getragen, dass Menschen häufig (zu) schnell urteilen, ihre Urteile oftmals hart und wenig reflektiert treffen und damit großen Schaden bei ihren Mitmenschen anrichten.
Die Skulpturen stellen sich dem entgegen und appellieren an den Menschen, kurz inne zu halten in diesem winzigen, aber entscheidenden Moment, in welchem er sich entscheidet, ein Urteil zu fällen. Viel Schmerz, Leid, Hass und Wut würde so aus unserer Welt verschwinden…
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.