Die Bezeichnung Art Brut geht auf den französischen Künstler (Maler, Weinhändler, Bildhauer) Jean Dubuffet zurück. Sie beschreibt die autodidaktische und ursprüngliche Kunst von Menschen mit geistiger Behinderung, Laien oder Kindern.
Diese Kunstrichtung wird auch gelegentlich als „Outsider Art“ bezeichnet. Auch Charity Art hört man in diesem Zusammenhang des öfteren. Zu den Urhebern von Art Brut, deren Werke abseits des etablierten Kunstsystems entstanden sind, zählen sowohl Menschen mit psychischer Erkrankung oder mehrfacher Behinderung als auch Medien, Gefangene, Außenseiter oder einfach gesellschaftlich Unangepasste.
Bedeutung und Herkunft
Diese „unverbildete, rohe“ Kunstströmung wurde 1945 begründet, und sieht sich abseits von etablierten Kunstströmungen oder Kunstformen. Die ursprünglich von Psychiatriepatienten, Gefangenen und Ausgestoßenen geschaffenen Werke veranschaulichen ihren fragilen Geisteszustand und ihre unorthodoxen Sichtweisen auf die Welt.
Art Brut ist demnach frei von akademisch-künstlerischer Schulung und entsteht aus einem inneren Ausdrucksbedürfnis, dem der kreativ tätige Mensch in unterschiedlicher Weise nachkommt und somit einen Teil seines Innersten in künstlerischer Weise sichtbar machen kann. Der Autodidakt arbeitet in erster Linie für sich selbst und nicht für ein Publikum. Auch kommerzielle Erwägungen spielen in den allermeisten Fällen keine Rolle.
Die Bezeichnung „Art Brut“ hat sich mittlerweile international durchgesetzt und einen großen Beitrag zu Anerkennung marginalisierter Kunst (Kunst von Bevölkerungsgruppen oder sozialen Gruppierungen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden und somit nur bedingt am kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Leben teilnehmen können) geleistet.
Abkehr von gesellschaftlichen Konventionen
Die Kunst der Art Brut ist ein Mahnmal des avantgardistischen Zeitgeistes des 20. Jahrhunderts. Diese Werke stammen von Autodidakten, die ihren eigenen Instinkten folgen und sich nicht an vorhandenen Stilen oder Bewegungen orientieren. Die Ergebnisse sind ursprüngliche, emotionale Meisterwerke, die jedem Künstler einzigartig sind und sich von denen unterscheiden, die von anderen inspiriert wurden.
Obwohl Jean Dubuffet als vermeintlicher Begründer dieser Kunstströmung kein abgeschlossenes Kunststudium vorweisen konnte, wird er immer noch als Pionier dieser Bewegung angesehen. Er befürwortete die Werte der von der Gesellschaft ausgestoßenen und suchte nach einem Weg, um die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen zu fördern.
Dies führte schließlich dazu, dass er den Begriff Art Brut prägte, um die Kunstwerke dieser Gruppe zu legitimieren.
Vom Rand der Gesellschaft zum Mainstream
Mitte der 1940er Jahre begann Jean Dubuffet Werke dieser Kunstströmung zu kuratieren. In den späten 70ern eröffnete er die Collection de l’art brut in Lausanne, Schweiz, um die breite Öffentlichkeit in der Welt der alternativen Künste zu begrüßen.
Seither sind zahlreiche andere Institutionen seinem Vorbild gefolgt, wie z.B. La Maison Rouge & das Musée des arts décoratifs in Paris, die mit weiteren Ausstellungen die Künstler am Rande der Gesellschaft würdigten.
Obwohl Art Brut Künstler kein Interesse an einem öffentlichen Urteil hatten, brachten solche Ausstellungen ihre unkonventionellen Werke in das Bewusstsein des Mainstream-Kulturkreises.
Bedeutende Outsider-Künstler und wichtige Wegbereiter
Neben Dubuffet ist vor allen Dingen Adolf Wölfi ist ein bemerkenswerter Outsider-Künstler. Seine schwierige Kindheit brachte ihn als Folge ins Gefängnis und nach seiner Entlassung wurde eine Schizophrenie diagnostiziert.
Adolf Wölfli wird heutzutage als ein bedeutender Künstler des 20. Jahrhunderts berücksichtigt und sein Werk ist weltweit ausgestellt. Als er mit 35 Jahren in der psychiatrischen Anstalt Waldau bei Bern heimisch wurde, begann er zu zeichnen. Wölfli machte sich auf die Mission, sein Leben und die Welt neu zu formulieren. Er brachte dazu mehr als 25.000 Seiten zu Papier, die später herausgegeben wurden. Darin formulierte er eine spektakuläre Jugend und eine prächtige Zukunft.
Die ersten öffentlichen Ausstellungen mit Zeichnungen von Adolf Wölfli fanden 1921 – noch zu dessen Lebzeiten – statt. Nach seinem Tod präsentierte der französische Künstler Jean Dubuffet Werke Wölflis im Rahmen der Sammlung der „Compagnie de l’Art Brut“ in Paris. 1963 war er Teil der von Harald Szeemann kuratierten Ausstellung „Bildnerei der Geisteskranken“ in der Kunsthalle Bern. 1976 konnten Besucher die erste umfassende Schau des Künstlers am Kunstmuseum Bern erleben, die danach auch in Europa und den USA gezeigt wurde. 2017 machte die Ausstellung „Adolf Wölfli. A Kingdom of 25,000 Pages“ sein Werk der japanischen Öffentlichkeit bekannt.
Werke von Adolf Wölfli – Eine Auswahl
Aloïse Corbaz, Augustin Lesage und Alfonso Ossorio sind weitere bedeutende Vertreter der Art Brut. Obwohl ihre Werke alle unterschiedlich sind, haben sie doch alle die gleiche Freiheit in der Form, reiche Farben und eine kindliche Qualität, was auf das Fehlen einer formellen Ausbildung schließen lässt.
Kontroversen
Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Ursprünge ist es nicht verwunderlich, dass Art Brut oft zu Diskussionen und teils hitzigen Debatten anregt. Dies liegt an den manchmal aus Betrachtersicht beängstigenden und unethischen Themen, die die Künstler darstellen. Dazu zählt beispielsweise Gewalt oder die Sexualisierung von Kindern. Trotzdem werden sie nicht so vielschichtig betrachtet und analysiert wie herkömmliche Künstler, da die Werke ursprünglich nicht zu Ausstellungszwecken entworfen wurden.
Stattdessen sind sie einfach spontane – und teils ungeschönte – Reaktionen auf erfahrene Erlebnisse und die individuelle Bewertung davon.
Die kulturelle Anerkennung für Art Brut steigt
Durch verschiedene Ausstellungen (z.B. Wanderausstellung Outsiders) hat Art Brut stark an kultureller Anerkennung gewonnen und findet Aufmerksamkeit in der erfolgreichen Förderung künstlerischer Arbeiten zu therapeutischen Zwecken.
Auch ein eigenes Segment des Kunsthandels spezialisiert sich mittlerweile bei internationalen Messen (z.B. die KunstKöln oder die New Yorker Outsider Art Fair) auf die autodidaktische, unverbildete Kunst. Art brut Werke, die von den bekanntesten Vertretern der Szene geschaffen wurden und längst als allgemein anerkannte Kunst gelten, werden oft bei Auktionen angeboten und erzielen hohe Ergebnisse.
Mehr Informationen und Hintergründe zur Art Brut Ausstellung auf der KunstKöln erfahren Sie in diesem Artikel der WELT: Die WELT – Spektakuläre Art Brut auf der „KunstKöln“
Zudem gibt es regelmäßig erscheinende Magazine – wie die englische Zeitschrift Raw Vision – die sich insbesondere auf Art brut beziehen.
Im Jahr 2013 nahmen autodidaktische Künstler und künstlerische Außenseiter an der 55. Biennale von Venedig (2022) einen wichtigen Platz ein. Durch die von Dubuffet begründete Collection de l’Art Brut in Lausanne und weitere von Stiftungen unterstützte Museen, die sich auf Art Brut und Außenseiterkunst spezialisiert hatten, erfuhr diese Kunstrichtung eine zunehmend größer werdende Aufmerksamkeit.
Auch viele Kunstmuseen begannen, Ausstellungen für Art-Brut-Künstler zu veranstalten und Werke aus diesem Bereich zu sammeln, wie zum Beispiel das Aargauer Kunsthaus, das 1961 Louis Soutter ausstellte. Selbst Popmusiker, wie beispielsweise David Bowie in seinem Album Outside, das 1995 veröffentlicht wurde, beschäftigten sich mit der Art Brut.
Außerdem gab sich eine 2003 gegründete britische Indie-Rockband den Namen Art Brut.
Ein weiterer Meilenstein der „Outsider Art“ („Außenseiter-Kunst“, im anglo-amerikanischen Sprachraum gebräuchlich) ist der EUWARD – Europäischer Kunstpreis Malerei und Graphik für Künstler mit geistiger Behinderung“, den es seit dem Jahre 2000 gibt. Mehr Infos dazu auf der offiziellen Homepage des EUWARD.
Über diesen renommierten europäischen Kunstpreis berichteten wir kürzlich im Beitrag „euward: renommierter Preis für Malerei und Grafik zum 9. Mal ausgeschrieben“.
Infos und Eckdaten zur Ausstellung der Preisträger*innen und Nominierten im Mai 2024 finden Sie hier: euward9 – Haus der Kunst in München stellt Preisträger*innen aus.
Eine Auswahl an Art Brut Werken
Viele weitere spannende Werke von bekannten Outsider- und Raw Art Vertretern (u.a. Adolf Wölfli, Bill Traylor, Jean-Michel Basquiat, Jesse Reno, Michel Nedjar, Dan Casado, und Judith Scott) finden Sie auf der nachfolgenden Pinwand:
Informative Videobeiträge zum Thema
Ausstellung WELTENWANDLER. DIE KUNST DER OUTSIDER
Die Ausstellung WELTENWANDLER. DIE KUNST DER OUTSIDER (2010/2011) widmete sich der Produktion von Kunst entlang und jenseits der Grenzen des Gewohnten.
Diese Ausstellung stellte Kunstwerke vor, die jenseits der alltäglichen Grenzen liegen und sich von der „Bildnerei der Geisteskranken“ bis zur Gegenwart erstrecken. Hier erfuhr man die einzigartigen Welten der Outsider-Künstler, von August Walla’s „Ewigkeitenendeland“ bis zu den Kokongespinsten von Judith Scott und den Healing Machines von Emery Blagdon. Die Ausstellung war voll spannender Entdeckungsgeschichten, wie die des Henry Darger oder Friedrich Schröder-Sonnenstern, die nach ihrem Tod unglaubliche Kunstwerke hinterließen.
Diese Kunst inspirierte dazu, aus den vertrauten Gewissheitsstrukturen des Alltags auszubrechen und Neues zu entdecken.
Art brut in der galerie gugging
Unter dem programmatischen Titel „gugginger irritationen I“ fand im Juni 2008 erstmals das von Standortmanagerin Nina Katschnig, Michael Martinek und seinem Musiklabel fabrique records gemeinsam mit dem Künstlerduo marshall!yeti initiierte Musik- und Kunst-Festival im Art / Brut Center Gugging statt, das mit über 700 begeisterten Besuchern erfolgreich startete:
Die galerie gugging entwickelte sich zu einem internationalen Hot Spot der Art Brut Szene und ist seit jeher ein Ort der Begegnung. Künstler wie David Bowie, Loys Egg, Constantin Luser, Peter Pongratz, Arnulf Rainer, Gerhard Roth, Daniel Spoerri sowie der Londoner Fashion Designer Christopher Kane ließen sich so exemplarisch von den Gugginger Künstlern inspirieren. Seit 2018 sind Kunstwerke von Leopold Strobl fixer Bestandteil der Sammlung des Museum of Modern Art New York (MoMA); zudem sind die Gugginger Künstler auch immer wieder in österreichischen Museen wie der Albertina, dem Belvedere, der Landesgalerie Niederösterreich und dem mumok zu sehen.
Im Dezember 2021 eröffnete die galerie gugging vienna mit Marco Simonis Bastei10 ihre Türen im Herzen der Wiener Innenstadt. Dieser Art Brut Hot Spot ist weltweit in dieser Form einzigartig. Als moderner Ausstellungsort und Begegnungsstätte bietet sie ein Konzept einer Galerie der Sinne, das es international noch nicht gab. Die Galerie schlägt eine Brücke von Maria Gugging nach Wien, um neuen Kunden die Welt der Gugginger Künstler näherzubringen und einen besonderen Ort der Begegnung und des Austausches zu schaffen.
Art Brut – Schizophrenic artists
Eine Sammlung Art Brut Kunstwerke von Menschen, die an Schizophrenie litten (aus den Büchern „Outsider Art: Spontaneous Alternatives“ und „Beyond Reason: Art and Psychosis“):
Weiterführende Anlaufstellen zu Art Brut:
Nachfolgend ein kleiner Überblick zu verschiedenen Anlaufstellen, die Ihnen die Welt des Art Brut näherbringen:
Museum „Collection de l’art brut“ in Lausanne
Das außergewöhnliche Museum Collection de l’Art Brut stellt Werke von (fast) ganz normalen Menschen, keinen „Künstlern“, aus. Die Ausdrucksweise dieser Bilder ist oft unheimlich und intensiv – Durch kurze Erklärungen neben den Bildern wird dem Betrachter der Hintergrund sowie die Geschichte des Urhebers (meist psychisch erkrankte Menschen) nahe gebracht.
Weblink: artbrut.ch
Zeitschrift „Raw Vision
Die englischsprachige Kunstzeitschrift Raw Vision widmet sich als einzige Zeitschrift weltweit der Art Brut (Outsider Art). Die von John Maizels herausgegebene Zeitung wurde im Jahre 1998 als beste Kunstzeitschrift ausgezeichnet.
In den einzelnen Ausgaben werden Informationen zum Thema Outsider Art (Ausstellungstermine, Tagungsberichte, und Ausstellungskritiken) veröffentlicht und neue Künstler vorgestellt.
Weblink: rawvision.com
Galerie Gugging
Die Galerie Gugging ist ein wichtiger weltweit einzigartiger Präsentations- und Schöpfungsraum für unverfälschte, ursprüngliche Kunst mit ihrer eigenen Ästhetik. Seit 29 Jahren zeigt die Galerie Werke der Gugginger Künstler und ihrer internationalen Kollegen, um mehr Sichtbarkeit für ihr Schaffen im Rahmen der Gegenwartskunst zu erhalten und bisher unentdeckte Künstler zu fördern.
Viele wissen nicht, dass die Gugginger Künstler die eigentlichen Eigentümer der Galerie sind. Das Team der Galerie Gugging arbeitet mit Begeisterung, Wertschätzung und Wissen, um ihren Einfluss in der nationalen und internationalen Kunstszene zu erhöhen und Kunstinteressierte und Sammler auf ihrer Passion zu begleiten. In diesem Rahmen versteht sich die Galerie als ein Role Model, wie Zusammenarbeit funktionieren kann.
Die Galerie Gugging ist Teil des Art Brut Centers Gugging, bestehend aus dem atelier gugging, dem Haus der Künstler, dem museum gugging und der Privatstiftung – Künstler aus Gugging. Weltweit einzigartig ist die Nähe von Entstehungsort der Werke der Gugginger Künstler und deren Präsentation. In der wunderbaren Umgebung mitten im Wienerwald wird täglich künstlerisch gearbeitet.
Wirkungsfelder:
- Vertreten der Gugginger Künstler sowie Entdecken und Fördern noch unbekannter KünstlerInnen
- Weltweite Kooperationen mit anerkannten KünstlerInnen, Galerien, Museen und Sammlungen
- 3 Ausstellungen pro Jahr in Maria Gugging mit begleitendem Katalog
- 4 Ausstellungen in der galerie gugging vienna in Wien
- Teilnahme an internationalen Messen wie der Drawing Now Art Fair Paris, der Outsider Art Fair New York, …
- Seit 2017 Veranstalter der galerie gugging special edition – einem Format, das KünstlerInnen mit Bezug zu den Gugginger Künstlern / zur Art Brut und Freude am Experiment eine Bühne bietet. Immer wieder gelangen eigens dafür komponierte Werke zur Uraufführung wie etwa “Paradise Lost” von Christopher Chaplin, “Sensitive Figure” von Lukas Lauermann oder die einzigartige Lesung „Brandauer liest Bowie“ von Klaus Maria Brandauer.
Weblink: galeriegugging.com
Galerie arte nuova
Die Galerie Arte Nuova in der Schweiz hat sich auf Art Brut spezialisiert und Sammlungen diverser Künstler angelegt.
Weblink: https://artenuova-artlife.ch/
Galerie KoKo
Die Galerie KoKo in Wien widmet sich schwerpunktmäßig Art Brut. Sie bietet Räume für Ausstellungen, Vernissagen, Ausstellungen und Geschäftsessen.
Weblink: https://www.galerie-koko.at
Kunsthaus Kannen
Das Kunsthaus Kannen in Münster ist ein Museum für Outsider Art und Art Brut, mit Galerien, Kunst-Projekten und Ateliers. Als integrative Begegnungsstätte ermöglicht es der Öffentlichkeit, die Außenseiter Kunst zu entdecken.
Weblink: kunsthaus-kannen.de
Outsider Art Fair
Die 1993 in New York gegründete, und mittlerweile auch in Paris stattfindende Outsider Art Fair ist die größte internationale Kunstmesse, die sich speziell auf autodidaktische Kunst konzentriert und Werke von anerkannten Meistern und lebenden Künstlern wie George Widener, Susan Te Kahurangi King, Shinichi Sawada, Christine Sefolosha und Luboš Plný präsentiert.
Die OAF wurde bald für ihren unkonventionellen Geist bekannt und spielte eine entscheidende Rolle bei der Förderung einer leidenschaftlichen Sammlergemeinschaft und einer breiteren Anerkennung von Außenseiterkunst in der zeitgenössischen Kunstarena.
Weblink: outsiderartfair.com
LaM – Lille Métropole, musée d’art moderne, d’art contemporain et d’art brut
Das LaM – Lille Métropole, musée d’art moderne, d’art contemporain et d’art brut ist ein Museum für moderne Kunst, zeitgenössische Kunst und Art brut. Es wurde 1983 eröffnet und befindet sich in Villeneuve-d’Ascq, nahe der nordfranzösischen Stadt Lille.
Moderne Kunst, zeitgenössische Kunst, Art Brut: drei Sammlungen und über 7.000 Werke auf einer Ausstellungsfläche von 4.000 m² sind das Rückgrat dieses bemerkenswerten Museums. Jeder dieser künstlerischen Abschnitte bietet gleichzeitig eine Entdeckung der Meisterwerke der Kunstgeschichte und die subtile Fortsetzung dieser Themenbereiche.
Weblink: musee-lam.fr/fr
Unsere Buchempfehlungen zum Thema:
1. Dubuffet & art brut. Im Rausch der Kunst (2005)
Dubuffet & Art Brut – Im Rausch der Kunst von Jean Dubuffet und Jean-Hubert Martin. Katalog zur Ausstellung im Museum Kunst Palast, Düsseldorf, 2005 Zusatzinfo mit 250 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen.
ISBN-10 88-7439-227-3 / 8874392273 ISBN-13 978-88-7439-227-8 / 9788874392278
2. Das Kunsthaus Kannen Buch: Kunst der Gegenwart – Art Brut und Outsider Art: Kunst der Gegenwart – Art Brut und Outsider Art (2016)
In der jüngeren Geschichte von Kunst und Psychiatrie gibt es nur wenige Praxismodelle, die sich dem Gedanken der Inklusion im Künstlerischen vor-bildend genähert haben und damit wegweisend wurden wie das Kunsthaus Kannen in Münster. Seit Anfang der 1980er-Jahre hatte man hier bei den Alexianern mit großer Weitsicht begonnen, künstlerisch besonders begabte Bewohner zu fördern. Aus dem anfänglich geschaffenen Freiraum im Haus Kannen wurde das Kunsthaus Kannen, heute ein Museum für Ausstellungen zur Gegenwartskunst, Art Brut und Outsider Art, mit Künstlerateliers und einem Galeriebereich.
ISBN-10: 3735603033; ISBN-13: 978-3735603036
3. Der Beteiligungscharakter der Kunst: Art brut / Outsider Art und Inklusion (2020)
Joseph Beuys begriff Kunst als einen Prozess der Einbeziehung. Es ging ihm, wie er sagte, um den »Beteiligungscharakter« und die »soziale Skulptur«. In den Kunstformen der Art brut/Outsider Art und inklusiven Ausstellungen finden sich aktuelle Standpunkte und Perspektiven. Einen Akzent setzt die seit vierzig Jahren bestehende Hamburger Ateliergemeinschaft »Die Schlumper«. Neun Texte zu repräsentativen Aspekten und Diskursen bieten eine handliche kulturgeschichtlich orientierte Übersichtsdarstellung. Sie sammeln relevante Informationen und Beispiele in Bezug auf sozial-, kunst- und museumspädagogische Bereiche sowie Kunstwerkstätten.
ISBN-10: 3779962829; ISBN-13: 978-3779962823
4. Outsider Art: Past, Present & Perspectives, englische Ausgabe (2021)
Die Publikation Outsider Art – Past, Present & Perspectives bringt internationale Stimmen aus Wissenschaft und Praxis zusammen, die sich mit dem Thema kritisch auseinandersetzen. Dabei spielen interdisziplinäre Methoden und Theorien der Kunstgeschichte, Bildwissenschaft und Philosophie, aber auch zeitgenössische Praktiken der Kontextualisierung, Präsentation und Vermittlung eine wichtige Rolle. Anhand von Beispielen aus der Kunstmarktforschung, historischen und zeitgenössischen Ausstellungspraktiken sowie der künstlerischen Förderung ermöglicht die Publikation ein vielschichtiges Bild eines faszinierenden Themas.
ISBN-10: 3731909812; ISBN-13: 978-3731909811
5. Outsider Art: Art Brut and its Affinities (World of Art), engl. Ausgabe (2023)
In diesem umfassenden und unverzichtbaren Leitfaden gibt Colin Rhodes einen Überblick über die Geschichte und Rezeption der Outsider Art – zuerst von Dubuffet und den Surrealisten verfochten, jetzt von einem breiteren Publikum geschätzt – und gibt gleichzeitig neue Einblicke in die Errungenschaften sowohl bedeutender Persönlichkeiten als auch neu entdeckter Künstler als das Aufkommen spezialisierter Ateliers, als sich die Beziehung zwischen Außenseiterkunst und der zeitgenössischen Mainstream-Kunstwelt entwickelt hat und immer stärker verflochten ist. Von der vom Geist geleiteten Madge Gill bis zum schizophrenen Adolf Wölfli, Rosemarie Koczÿs Ausdruck von Traumata bis hin zu Nek Chands Outdoor-Kreationen – diese Personen verfolgen leidenschaftlich und obsessiv den bildlichen Ausdruck ihrer Vision.
ISBN-10: 0500204861; ISBN-13: 978-0500204863
6. Art Brut: The Origins of Outsider Art, engl. Ausgabe (2006)
Dieses von der Kritik gefeierte Buch zeichnet die Geschichte des Konzepts der Art Brut nach, einer Bewegung, die tiefgreifende Auswirkungen auf die Kunst- und Sozialgeschichte hatte. Abgerundet wird die Darstellung durch biografische Notizen zu den vorgestellten Künstlern und eine umfangreiche Bibliografie. Diese überarbeitete Ausgabe enthält aktuelle Informationen über moderne Vertreter der Art Brut und die Sammlung selbst, darunter zwei neue Bilder von Werken der Künstlerin Judith Scott. Alle reproduzierten Werke, die meisten aus der von Dubuffet geschaffenen Sammlung, haben ihre subversive Freiheit bewahrt, die Künstler und Sammler bis heute fasziniert und inspiriert.
ISBN-10: 2080305433; ISBN-13: 978-2080305435
Freie Autorin in den Rubriken Kunst (Art Brut), Interior Design / Inneneinrichtung, Handarbeit und Literatur (Romane).