Heute erhalten wir Einblicke in die Künstlerwohnungen und Ateliers bekannter Künstler und kreativ Schaffender. Erfahren Sie mehr über die Inspiration und den kreativen Prozess dieser Künstler und wie Sie sich und Ihr Wohnraum gegenseitig bedingen.
Zuhause bei den Schöpfern der Kunstwelt
In diesem Beitrag starten wir eine spannende und erkenntnisreiche Reise in das private Wohnumfeld einiger bekannter Künstler und wie diese Räume ihren kreativen Prozess beeinflussen.
Einige beispielhafte Künstler, die wir betrachten werden, sind Cevin Parker, Tomaz Veber, Sylwia Synak, Paul Schrader, Nicola Metzger und Danh Vo.
Jeder von ihnen hat seinen eigenen einzigartigen Stil und Ausdruck in der Kunstwelt gefunden. In Deutschland gibt es einige bemerkenswerte künstlerische Refugien, die wir erkunden werden. Einschließlich der Ateliers von Cevin Parker und Tomaz Veber.
Dort finden sie die nötige Ruhe und Inspiration, um an ihren Werken zu arbeiten und ihre künstlerische Vision zu verwirklichen. Weitere inspirierende Künstlerwohnungen finden sich bei Sylwia Synak in München, Paul Schrader in Hamburg und Designerin Nicola Metzger in Berlin.
Die vibrierende Kunstszene und die multikulturelle Atmosphäre dieser Städte bieten den Künstlern eine Fülle von Einflüssen und Ideen, die in ihre kreativen Werke einfließen können.
Auch im ländlichen Raum hat der Konzeptkünstler Danh Vo bei Berlin seine künstlerische Nische gefunden. Umgeben von der Schönheit der Natur und weit entfernt vom hektischen Stadtleben, hat der Vietnamese sich auf einem idyllischen Gutshof niedergelassen, um seine Kunst in Harmonie mit der naturnahen Umgebung zu schaffen.
Diese künstlerischen Refugien bieten den Künstlern nicht nur einen Ort zum Arbeiten, sondern auch einen Raum für Selbstreflexion und persönliches Wachstum. Die Ateliers von Parker, Veber, Synak, Schrader, Metzger und Vo sind Orte der inneren Einkehr und des kreativen Experimentierens.
Hier können sie ihre Ideen bearbeiten und ihre künstlerischen Fähigkeiten weiterentwickeln. Im nächsten Abschnitt unseres Artikels werden wir genauer auf die Bedeutung dieser kreativen Refugien für die Künstler eingehen und untersuchen, wie sie diese Räume nutzen, um neue Kreationen zu schaffen.
Die Bedeutung des kreativen Refugiums für Künstler
Die Bedeutung des kreativen Refugiums für einen Künstler kann nicht unterschätzt werden. Es ist ein Ort, an dem sie sich zurückziehen und sich ganz auf ihre Kunst konzentrieren können. Hier können sie sich frei entfalten, experimentieren und neue Techniken ausprobieren. Es ist ein Raum, in dem sie ihre Leidenschaft und ihr Talent voll zum Ausdruck bringen können.
Die Umgebung, in der ein Künstler arbeitet, hat auch einen großen Einfluss auf seine Kunst. Die Kultur und Landschaft eines Landes können eine inspirierende Quelle sein und neue Perspektiven eröffnen. So ziehen beispielsweise einige Künstler aus Deutschland in andere Länder, um dort neue Inspiration zu finden.
Sie tauchen in fremde Kulturen ein und lassen sich von der Atmosphäre und dem Flair eines Ortes beeinflussen. Die Erfahrungen und Eindrücke, die sie auf ihren Reisen sammeln, fließen dann in ihre Kunstwerke ein.
Das kreative Refugium eines Künstlers ist somit kein Ort der Isolation, sondern ein Ort der Freiheit und des künstlerischen Ausdrucks. Es ermöglicht dem Künstler, sich von äußerlichen Ablenkungen loszulösen und sich voll und ganz auf seine Kunst zu konzentrieren. Es ist ein Raum, der den Künstler inspiriert und ihn dazu anregt, seine kreativen Grenzen zu erweitern.
Und auch wenn jedes Refugium einzigartig ist, haben alle eines gemeinsam: Sie sind die Rückzugsorte, in denen die Künstler ihre Kunst lebendig werden lassen und ihre Leidenschaft in beeindruckenden Werken zum Ausdruck bringen.
Begleiten Sie mich auf dieser aufregenden Reise durch die Wohn- und Schaffenswelt talentierter Kunstschöpfer und lassen Sie sich inspirieren!
Atelierbesuche und Room Touren bei 6 bekannten Künstlern
Cevin Parker – Zwischen Minimalismus und kreativem Chaos
Beginnen wir unsere Reise in der Bundeshauptstadt. Genauer gesagt in den vier Wänden des Berliner Malers Cevin Parker.
Cevin Parker, ein begnadeter Künstler aus Berlin, öffnet heute nicht nur die Türen seines Ateliers, sondern auch die seiner Wohnung, in der er gemeinsam mit seinem treuen Begleiter Franky, einem Hund, lebt. Als Künstler ist Cevins Lebensstil geprägt von kreativer Freiheit und die Stadt Berlin ist für ihn ein wahrer Hort der Inspiration.
Die Kunst ist eine Konstante in seinem Leben und durch schwierige Erfahrungen wurde sie noch wichtiger. Obwohl er kein Kunststudium vorweisen kann, hat er es gewagt, ein Künstler zu sein und ist damit erfolgreich geworden.
Unsere Reise beginnt im Atelier des Künstlers. Hier darf Cevin Parker chaotisch sein, Farben verschütten und alles herumliegen lassen. Ganz anders präsentiert sich seine 48 Quadratmeter große Wohnung, die er minimalistisch und aufgeräumt gestaltet hat. Ein Kontrast, der neugierig macht.
Die Wohnung des Berliner Künstlers ist geschickt aufgeteilt: Der Hauptraum besteht aus einer geräumigen Küche und einem Wohnzimmer. Doch die Küche wird kaum benutzt – Cevin Parker zieht es vor, mit Freunden in der Stadt zu essen. Sein Wohnzimmer fungiert als kleine Kunstgalerie, in der er seine Bilder ausstellt und betrachtet.
Im Schlafzimmer hat Cevin Parker viel mit Low-Boards gearbeitet, um den Raum optimal zu nutzen. Aber das Wichtigste für ihn ist das bequeme Bett – ein Ort der Ruhe und Entspannung. Für den Künstler bedeutet sein Zuhause vor allem eins: eine Oase der Ruhe fernab von Stress und Trubel.
Hier kann er einfach er selbst sein. Seine Wohnung spiegelt seinen Charakter wider – eine Kombination aus minimalistischem Design und ausgewählten Objekten, gestaltet nach Gefühl statt Plan.
Wie die Kunst, so sind auch Möbel für Cevin Parker etwas Besonderes. Etwas, das man lange besitzt und schätzt. Kreativität und Kunst ziehen sich durch sein ganzes Leben und beeinflussen auch seine Einrichtung.
Room Tour bei Tomaz Veber in Stuttgart
Anfang des Jahres nahmen die Hausbau Helden ihre Zuschauer mit auf eine ganz besondere Tour durch die Räumlichkeiten des talentierten Künstlers Tomaz Veber in Stuttgart.
Hier lebt, arbeitet und kreiert Tomaz in seiner charmanten Altbauwohnung, die er gemeinsam mit seinem Mitbewohner Jonas auf knapp 100 qm und 2,5 Zimmern bewohnt. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Tomaz sein Wohnen und künstlerisches Schaffen miteinander verbindet, wo er seine Inspirationen findet und wie er seine Wohnung eingerichtet hat.
Die Wohnung selbst ist in einem Mehrfamilienhaus aus dem Jahr 1950 untergebracht und umfasst vier Stockwerke sowie ein Dachgeschoss. Für Tomaz war es von Anfang an wichtig, dass die Wohnung kernsaniert ist, um seinen Ansprüchen an einen Altbau mit hohen Decken und Parkettböden gerecht zu werden.
Und tatsächlich: die Wohnung erwies sich als Glücksgriff, denn eine solch perfekte Kombination aus Altbaucharme und modernem Komfort ist in Stuttgart nicht leicht zu finden.
Gemeinsam mit Tomaz als künstlerischem Gastgeber zeigen euch die Hausbau Helden in einer exklusiven Room Tour seine einzigartige Wohnung (siehe folgendes Video).
Als Künstler hat er eine besondere Vorstellung von der Gestaltung seines Zuhauses und hat bereits bei der Einsicht des Grundrisses angefangen zu träumen. Seine Kunstwerke, die groß, bunt und ausdrucksstark sind, schmücken die Wände und erfordern daher eine zurückhaltende Farbgebung und Möblierung.
Tomaz lässt seine Kreativität bei der Einrichtung einfließen und betreibt Upcycling. Mit viel Liebe zum Detail poliert er alte Möbel auf und verleiht ihnen einen neuen Charme. Die Esszimmer-Stühle und der Esstisch sind eigene Kreationen. Auch Stuck-Elemente gehören für ihn unbedingt zu einem Altbau und wurden von ihm mit Styropor-Elementen und Heißluftpistole an den Deckenleuchten nachträglich angebracht.
Das Thema Licht spielt in der Wohnung ebenfalls eine große Rolle. Eine Leuchte aus zwei Hoolahub-Reifen oder ein selbst gegossener Betonblock mit einem Halogenstab sind nur einige Beispiele seiner kreativen Lichtgestaltung. Tomaz gestaltet zudem Blumentöpfe, Vasen und Türstopper selbst und setzt dabei immer auf den Upcycling-Gedanken.
Tomaz hat bewusst darauf verzichtet, ein separates Atelier zu haben. Sein Ziel ist es, jederzeit spontan kreativ sein zu können, ohne erst den mühsamen Weg in ein Atelier auf sich nehmen zu müssen. Aus diesem Grund malt er einfach in seinem Schlafzimmer, direkt neben seinem Bett. Wenn er nachts nicht schlafen kann, nutzt er die Zeit und lässt seiner Kreativität freien Lauf.
Dabei achtet er nicht besonders darauf, dass Farbkleckse auf Böden, Wänden oder Vorhängen entstehen – für ihn sind dies schließlich alles Gebrauchsgegenstände, die auch mal etwas Farbe vertragen können. Nur bei längeren, geplanten Sessions legt er eine Folie aus, um seine Wohnung zu schützen.
Neben dem Malen nutzt Tomaz seine Wohnung auch als Galerie. Er lädt gerne Interessenten ein, um seine Kunstwerke in einem realen Wohnumfeld wirken zu lassen. Für ihn ist es wichtig, dass seine Bilder ihre volle Wirkung entfalten können. Durch die Kombination aus Wohnung und Atelier hat er somit einen weiteren Vorteil geschaffen.
Bei Malerin Sylwia Synak zu Hause – Jetzt wird’s bunt!
Schließen Sie sich dem Team von Westwing an, wenn es die intuitive Malerin Sylwia Synak besucht. Sie wird uns im folgenden Video nicht nur eine Tour durch ihre bunte Wohnung geben, sondern auch ihr Atelier zeigen.
Sylwia ist eine professionelle Künstlerin, die sich auf intuitive Malerei spezialisiert hat. Das bedeutet, dass sie keine Konzepte oder Bilder im Voraus plant, sondern einfach ihre Gefühle auf die Leinwand projiziert. Seit 2013 malt sie ausschließlich mit einem Spachtel, der ihr ähnlich wie Gerhard Richter eine einzigartige Technik ermöglicht.
Darüber hinaus mischt sie ihre eigenen Acrylpigmente, um die Konsistenz ihrer Farben genau zu bestimmen. Wichtige Elemente in ihren abstrakten Kunstwerken sind Goldpigmente und -flocken sowie Naturmaterialien wie Sand. Diese mischt sie frisch in ihrem hellen Atelier zusammen und erzeugt so ihre eigenen Farben.
Sylwia legt großen Wert darauf, in ihrem Zuhause Orte zu schaffen, an denen sie sich zurückziehen und entspannen kann. Dabei vereint sie ihre Liebe zur Ordnung mit ihrer chaotischen Seite und integriert beide Gegensätze in ihre vier Wände.
Besonders wichtig ist der abstrakten Malerin, ihre Räume hell und luftig zu gestalten. Weiße Möbel und bunte Dekorationen lassen ihre abstrakten Kunstwerke zu einer sich ständig wandelnden Interior Inspiration werden. Sylwia ist nicht nur in der Kunst ein intuitiver Mensch, sondern auch bei der Einrichtung.
Sie hängt bunte Gemälde auf, um ihre Stimmung widerzuspiegeln und liebt es, ihre Räume immer wieder neu zu gestalten. Mit ihren modernen Kunstwerken möchte sie anderen Menschen Freude bereiten und sie dazu inspirieren, innezuhalten und Kraft zu tanken.
Paul Schrader – Der ungewöhnliche Künstler und sein Refugium im hohen Norden
Im hohen Norden Deutschlands ist Paul Schrader der gefragte Maler der Stunde. Das Team von AD durfte ihn für die Serie #thirtysomething in seinem Zuhause besuchen, einer wahrhaftigen Hinterhof-Oase, die in Großstädten nur noch selten zu finden ist.
In einer ruhigen Straße nahe Hamburg Altona und der Schanze bewohnt Paul Schrader das vorletzte Häuschen und steht im Wintergarten vor einem seiner verkauften Werke. Fast alle Kunstwerke des 40-jährigen Malers sind längst verkauft, was seine Popularität und sein Erfolg unterstreicht.
Schrader ist derzeit in aller Munde: Ein Jurist, der seinen Beruf aufgab, um Künstler zu werden – und damit unerwartet erfolgreich war. Sogar er selbst war überrascht, wie blauäugig und naiv er zu Beginn seiner künstlerischen Karriere war. In seinem dreistöckigen Haus veranstaltete Schrader seine erste Ausstellung und lockte 100 Gäste an. Ein Gast kaufte sogar in der Nacht ein Bild für 1000 Euro. Seine Werke werden nun für einen fünfstelligen Betrag gehandelt.
Schrader selbst sagt, dass er nie gedacht hätte, dass seine Kunst so viel Wert sein würde. Für ihn war es immer nur ein Ausdruck seiner eigenen Emotionen und Gedanken auf Leinwand oder Papier. Doch mit der Zeit wurde ihm klar, dass viele Menschen sich von seinen Werken angesprochen fühlen und bereit sind, dafür viel Geld auszugeben.
Doch Schrader bleibt bescheiden und bodenständig. Er arbeitet weiterhin hart an neuen Projekten und lässt sich nicht von seinem Erfolg ablenken. Seine Kunst ist für ihn nach wie vor eine Möglichkeit, seine innersten Gefühle auszudrücken – egal ob sie nun verkauft werden oder nicht.
Und trotzdem hat Schraders Erfolg auch etwas Inspirierendes: Er zeigt uns allen, dass es möglich ist, unsere Träume zu verwirklichen – wenn wir nur den Mut haben zu tun was wir wirklich wollen. Denn letztlich geht es im Leben darum glücklich zu sein – unabhängig davon ob man als Jurist oder Künstler arbeitet.
In einem Interview mit AD gab der Maler preis, dass das Haus einst eine Fabrikhalle in einem Hinterhof war. Obwohl er behauptet, dass hier einst Fischdosen produziert wurden, ist er sich nicht ganz sicher. Die Halle hatte ursprünglich eine Länge von 50 Metern, wurde jedoch in den Achtzigern in Abschnitte unterteilt und als fünf Stadthäuser verkauft. Die Wintergärten wurden bei der Renovierung hinzugefügt, während der Garten zuvor ein gepflasterter Industriehof war.
Das Haus wurde von der Mutter des Malers in den Achtzigern erworben, während er es seit 2012 mietet. Ursprünglich hatte er geplant, mit seiner ehemaligen Freundin einzuziehen, jedoch trennten sie sich und er hatte plötzlich viel Platz. Aus diesem Grund wurde die mittlere Etage zu seinem Malzimmer umgestaltet.
Paul Schrader hat einen ungewöhnlichen Weg in die Kunstwelt eingeschlagen. Ende 2018 hat er seinen Job als Anwalt aufgegeben und ohne eine Ausbildung an einer Kunstakademie den Sprung gewagt. Schon als Teenager hat er mit Graffiti experimentiert und seine Kunst an öffentlichen Wänden präsentiert. Später hat er sogar Auftragsarbeiten gemacht, wie die Besprühung einer ganzen Hauswand mit seiner Crew in Dresden.
In seiner Künstlerwohnung verbringt der Hamburger Maler die meiste Zeit im oder auf dem Bett, wo er den Himmel betrachten kann. Bei Regen bevorzugt er den Wintergarten. Oder er entspannt auf dem bequemen „Nebula Nine“-Sofa von Moroso, das er kurz nach seiner Kündigung gekauft hat. Dafür hat er sich das Geld von seiner Mutter geliehen und es über ein Jahr abbezahlt. Der „Eames Lounge Chair“ ist erst seit ein oder zwei Jahren dabei, aber er war schon immer ein Traum von ihm. In seiner schmalen Wohnung passt er perfekt zum restlichen Interieur.
ONE Hamburg hat den Künstler Paul Schrader bei sich Zuhause in seinem Atelier besucht und hatte die Chance hinter die Kulissen zu schauen:
Designer Atelier von Nicola Metzger – Wohnen und Arbeiten unter einem Dach
Nicola präsentiert uns ihr Designer Atelier im Herzen Berlins. Hier vereint sie bewusst ihr Berufsleben als nachhaltige Modedesignerin mit ihrem privaten Wohnbereich. Um das Beste aus ihrem Designer-Loft herauszuholen, in dem sie nicht nur neue Kollektionen entwirft, sondern auch wohnt, hat sie einige clevere Einrichtungstricks angewendet. Das Ergebnis: Wohnen und Arbeiten unter einem Dach!
Nicolas Designer Atelier spiegelt ihre Freude und Positivität wider. Als Designerin für nachhaltige Mode umgibt sie sich gerne mit vielen Farben und ausgefallenen Mustern, um ihr Zuhause zu einem besonderen Ort zu machen. Um den begrenzten Platz in ihrer 55 Quadratmeter großen Wohnung optimal zu nutzen, hat sie verschiedene Bereiche eingerichtet und viel Stauraum durch hohe Regale und Kleiderstangen geschaffen.
In ihrem Berliner Atelier befindet sich Nicolas Arbeitsplatz direkt gegenüber der Küche. Hier entwickelt sie neue Designs und lässt sich von allem inspirieren, was das Leben zu bieten hat. Um flexibel zu sein, hat sie ihren Arbeitstisch mit Rollen ausgestattet und kann ihn so einfach verschieben und kreativ sein. Stoffe und Schnittmuster für ihre Tücher bewahrt sie direkt hinter ihrem Schreibtisch auf, während ihre verspielten Designs unter ihrem Label „Nicola Metzger“ verkauft werden.
Wie schafft man es, Wohnen und Arbeiten unter einem Dach zu vereinen? Nach getaner Arbeit räumt Nicola immer ihre Arbeitsutensilien auf und schaltet das Licht in ihrem Atelierbereich aus. Dann kann sie den Feierabend entspannt genießen.
Naturnah und nachhaltig – Konzeptkünstler Danh Vo wohnt auf einem Gutshof nahe Berlin
Auf ehemaligem Nutztierland und einem Heulager arbeitet und lebt nun der dänisch-vietnamesische Konzeptkünstler Danh Vo mit bis zu 20 Personen auf 5000 Quadratmetern. Der Güldenhof, nördlich von Berlin in Stechlin gelegen, wurde durch die enge Zusammenarbeit zwischen dem Künstler und dem Architekturbüro Heim Balp wiederbelebt.
Architekt Michael Heim beschreibt den Ort als nachhaltig und einladend für Bewohner, um gemeinschaftlich kreativ tätig zu werden und sich inspirieren zu lassen.
Hinter den alten Steinmauern aus dem 18. Jahrhundert warten Ateliers, Ausstellungsräume, Werkstätten, Wohnungen und multifunktionale Bereiche, die für alle zugänglich sind. Das dreigeschossige Gebäude im Zentrum des Komplexes wurde bis auf die Außenmauern komplett erneuert und beeindruckt mit einer schwarzen Fassade.
Architekt Pietro Balp erklärt, dass die sichtbaren Eingriffe bewusst mit der vorherrschenden Ästhetik kontrastieren sollten.
Danh Vos Vorstellung, Kunst, Natur und Geschichte gleichermaßen Raum zu geben, spiegelt sich auf dem Gutshof wider. Die Architektur des Komplexes, sowohl innen als auch außen, ist wie eine Collage aus den von dem Künstler gestalteten Räumen arrangiert und bietet einen idealen Ort für die Produktion und Präsentation von Kunst.
Die Wohn- und Arbeitsräume des Gutshofs sind von Vos künstlerischem Zugang geprägt. Kunstvolle Objekte, Teppiche, Pflanzen und Skulpturen füllen die Räume und erzählen ihre eigene Geschichte. Sogar die breite Holztreppe, die in den oberen Teil des Ateliers führt, wird zur Ausstellungsfläche für Objekte, Bücher und Pflanzen.
Die Natur spielt eine zentrale Rolle auf dem Güldenhof. Wohnen und künstlerisches Schaffen sind eng mit der Natur verbunden, was auch den Architekten wichtig war. Besonders der alte Stall, der entkernt und mit einer neuen Holz-Konstruktion und transluzenten Platten in ein großes Gewächshaus umgewandelt wurde, gefällt Michael Heim.
Neben der extensiven Begrünung dient der Raum auch als Begegnungsort und im Sommer finden dort regelmäßig Veranstaltungen statt. Für die Öffentlichkeit gibt es Musik, Aufführungen und kulinarische Erlebnisse, fernab der Großstadt.
„Es gibt diesen ganzen Blödsinn, den die Kunst überbrückt!“
Treffen Sie den dänisch-vietnamesischen Künstler Danh Vo in seinem Atelier zwischen einer Hühnerfarm und einer Kompoststation außerhalb Berlins.
In Danh Vos Kunst finden Sie zerschnittene religiöse Skulpturen, alte amerikanische Flaggen und die Waschmaschine seiner Großmutter. Indem er Gegenstände aus seiner Kindheit in einem streng katholischen Haushalt verwendet und sie in einer White-Cube-Galerie präsentiert, möchte er die Menschen verunsichern und sie dazu bringen, ihr Wissen in Frage zu stellen:
„Jeder wird unter Systemen geboren“,
sagt Vo und fährt fort:
„Jemand hat geschaffen, was du tun und denken solltest. Und das macht mich sehr skeptisch.“
In Vos Werken findet man oft eine Gegenüberstellung von Objekten.
„Widersprüche sind im Leben eines jeden Menschen sehr real.“
Danh Vo argumentiert, dass wir lernen, dass das Leben harmonisch sein sollte, was selten der Fall ist. Dies versucht er in kontrastierenden Stücken zu projizieren, beispielsweise in der Arbeit Your Mother Sucks Cocks in Hell (2015), in der eine alte religiöse Holzskulptur mit einer Marmorskulptur verschmolzen wurde.
Auch wenn Danh Vo persönliche Gegenstände verwendet, ist es nicht das Ziel, eine Intimität mit dem Betrachter zu offenbaren.
„Mich interessierte die Distanz zwischen verschiedenen sozialen Gruppen“,
sagt er.
„Ich wollte mich mit der Entfremdung auseinandersetzen, wenn man in einen White Cube kommt, in dem Informationen amputiert werden. Dass du es einfach nicht verstehen kannst.“
Für Vo sollte Kunst keine Brücke sein, sie sollte befremden.
Vo hat Einzelausstellungen in mehreren bedeutenden Kunstinstitutionen präsentiert, darunter der Royal Academy of Arts in London, dem Stedelijk Museum in Amsterdam, dem Solomon R. Guggenheim Museum in New York und dem Museo Jumex in Mexiko-Stadt. Im Jahr 2015 vertrat Vo Dänemark im dänischen Pavillon der Biennale von Venedig. Vo ist Träger prestigeträchtiger Auszeichnungen, u. a. der Hugo-Boss-Preis (2012).
Danh Vo wurde im nachfolgenden Video im Juni 2020 von Roxanne Bagheshirin Lærkesen für den Louisiana Channel in seinem Studio Guldenhof in Deutschland interviewt:
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.