Die Strelitzia, auch bekannt als Paradiesvogelblume, übt auf viele Maler und Fotografen eine besondere Anziehungskraft aus. Sowohl in der zeitgenössischen Malerei als auch in der Fotografie zeichnet sie sich durch ihre markanten, leuchtenden Farben und ihre außergewöhnliche Form als beliebte Motivwahl aus. Der Spitzname passt sehr gut, da die markante Blüte an einen exotischen Vogel erinnert. Diese Charakteristika machen sie zu einem auffälligen Motiv, das nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern manchmal auch symbolisch relevant ist.
Botanische Motive in der Kunst
Der Reiz botanischer Motive in der Kunst reicht weit in die Geschichte zurück. Bereits in der Renaissance und im Barock dienten Pflanzen und Blumen als Symbole für Vergänglichkeit, Schönheit und Fruchtbarkeit. Zeitgenössische Künstler nutzen botanische Motive, um diese traditionellen Bedeutungen in neuen Kontexten zu interpretieren und ihnen frische Perspektiven zu verleihen.
Pflanzen und Blumen können in der modernen Kunst dabei helfen, Themen wie Umweltbewusstsein, das Zusammenspiel von Natur und Mensch oder auch persönliche und kulturelle Identitäten zu explorieren.
Ein bemerkenswertes Beispiel stammt vom berühmten Pop Art Vertreter Andy Warhol, der in seinen „Flowers“-Serie einfache Blumenmotive zu lebhaften, sich seriellen Mustern verarbeitet hat. Solche Darstellungen zeigen, wie der scheinbar banale Akt des Betrachtens einer Blume zu einer Reflexion über den Konsum und die Vergänglichkeit menschlicher Erfahrungen werden kann.
Historische Referenzen und kontextuelle Tiefe
Indem zeitgenössische Künstler botanische Motive wie die Strelitzia integrieren, positionieren sich innerhalb eines breiteren historischen und kulturellen Kontexts. Diese Motive bieten eine Möglichkeit, eine Verbindung zu früheren Kunstrichtungen herzustellen – von den flämischen Stillleben bis hin zu den Impressionisten und darüber hinaus.
Nehmen wir beispielsweise den Pointillismus, eine Technik des späten 19. Jahrhunderts: Künstler wie Georges Seurat verwendeten kleine Punkte, um das Lichtspiel in Pflanzen und Blumen wiederzugeben. Solche Techniken können in der zeitgenössischen Auseinandersetzung mit botanischen Motiven wiederaufleben und neu interpretiert werden.
Auch impressionistische Maler wie Claude Monet und Vincent van Gogh experimentierten mit Pflanzen und Blumen, um Licht, Farbe und Emotionen darzustellen.
Die Strelitzie – Ein exotischer Blickfang
Die Strelitzie stammt ursprünglich aus Südafrika und repräsentiert oft die Idee des Exotischen und Unerreichbaren. Sie erhielt besondere Aufmerksamkeit in der modernen Kunst, als europäische Künstler zunehmend Interesse an exotischen Motiven entwickelten. Die Pflanze symbolisierte das Fremde und Neue, das in der Kunst dieser Epoche besonders geschätzt wurde.
Während des 19. und 20. Jahrhunderts blühte die botanische Illustration als eigenständige Kunstform auf. Künstler wie Marianne North und Ernst Haeckel trugen maßgeblich zur Dokumentation und ästhetischen Exploration exotischer Pflanzen bei, darunter auch die Strelitzia.

In der zeitgenössischen Malerei wird die Paradiesvogelblume häufig hergenommen, um eine Verbindung zwischen der natürlichen Welt und metaphorischen Themen herzustellen. Ihre kräftigen Farben – orange, blau und grün – erlauben Künstlern, eindrucksvolle Kontraste und dynamische Kompositionen zu schaffen.
In Werken von Künstlern wie Georgia O’Keeffe sieht man die Strelitzia als Symbol für das Erhabene und Schöne in der Natur, das gleichzeitig fragil und stark ist.
Welcher berühmten KünstlerInnen haben sich der exotischen Blume gewidmet?
Die Strelitzia hat viele Künstler inspiriert. Hier sind einige bemerkenswerte Künstler, die die Strelitzia in ihren Werken verwendet haben:
Georgia O’Keeffe
Georgia O’Keeffe, die für ihre großformatigen, sinnlichen Blumenbilder bekannt ist, hat sich ebenfalls von der Strelitzie inspirieren lassen. In ihren Gemälden wird die Blume stark vergrößert dargestellt, was ihre strukturelle Komplexität und ihre lebhaften Farben betont.
O’Keeffes Darstellungen erforschen oft die innere Essenz der Blume und verweisen auf Themen wie Stärke und Sinnlichkeit.
Frida Kahlo
Frida Kahlo, eine der herausragendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, nutzte in ihrer Malerei ebenfalls die Kraft der Symbolik, um tiefgreifende Emotionen und komplexe Themen auszudrücken. In ihrem berühmten Werk „Selbstporträt mit Affen“ aus dem Jahr 1943 zeigt sie sich selbst in einer intimen, doch kraftvollen Pose. Dabei ist eine prächtige Strelitzie über ihrer rechten Schulter platziert.
Die Strelitzie, mit ihren auffälligen, geschwungenen Blütenblättern kann in Kahlos Werk als ein Ausdruck ihrer eigenen Sehnsüchte und inneren Kämpfe interpretiert werden. In Kombination mit den Affen, die in dem Selbstporträt ebenfalls eine zentrale Rolle spielen, entsteht ein faszinierendes Zusammenspiel von Natur und persönlicher Identität.
Henri Rousseau
Henri Rousseau, ein französischer Maler, der für seine naiven und traumähnlichen Dschungelszenen bekannt ist, integrierte exotische Pflanzen wie die Strelitzia in seine Werke. In Rousseaus Gemälden symbolisiert die Paradiesvogelblume oft das Geheimnisvolle und das Fremdartige, das den Betrachter in eine andere Welt entführt.
Margaret Meen
Margaret Meen war eine britische botanische Illustratorin, die für ihre detaillierten und realistischen Darstellungen der tropischen Flora des Amazonas bekannt ist. In ihren Aquarellen und Zeichnungen nahm die Strelitzia einen besonderen Platz ein, da sie die Pflanze oft in ihrem natürlichen Lebensraum abbildete.
Meen’s Arbeiten tragen dazu bei, das Bewusstsein für die Schönheit und die ökologische Bedeutung solcher Pflanzen zu schärfen.
Zeitgenössische Kunstwerke mit Strelitzien als zentralem Motiv
Wie populär die Paradiesblume als Motiv in der Malerei noch immer ist, zeigen die Werke von zeitgenössischen Künstlern, die wir in einer Pinterest Sammlung zusammengetragen haben.
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Auseinandersetzung mit der Symbolik
Die Strelitzia hat in der Kunst eine vielschichtige Symbolik, die von ihrer exotischen Herkunft und auffälligen Erscheinung geprägt ist. Das gibt Künstlern ein Mittel, über die Darstellung der exotischen Blume eine tiefere Bedeutung in ihren Werken zu transportieren. Manchmal geschieht dies auch völlig unbewusst.
Exotik und Ferne
Die Strelitzia stammt aus den subtropischen Regionen Südafrikas und trägt die Aura des Exotischen und Unbekannten. In Kunstwerken symbolisiert sie oft eine Sehnsucht nach fernen, unerreichbaren Orten und Abenteuern. Diese Ferne kann sowohl geografisch als auch metaphorisch verstanden werden und steht für das Streben nach neuen Erfahrungen und Erkenntnissen.
Schönheit und Einzigartigkeit
Mit ihren kräftigen Farben (leuchtendes Orange und Blau) und der ungewöhnlichen Blütenform erinnert die Blume an einen Paradiesvogel. Diese Assoziation unterstreicht ihre Rolle als Symbol für außergewöhnliche Schönheit und Einzigartigkeit. In der Kunst wird sie oft verwendet, um individuelle Stärke und Ausstrahlung darzustellen.
Transformation und Aufbruch
Die Form der Blüte kann auch an eine fliegende Vogelgestalt erinnern, was sie zu einem Symbol für Transformation und Aufbruch macht. In der Kunst wird sie oft mit einem Wandel oder einer Neuanfangsphase in Verbindung gebracht. Diese Interpretation passt insbesondere in Werke, die Themen wie persönliche Entwicklung und Selbstfindung erkunden.
Stärke und Widerstand
Obwohl die Strelitzia zart wirkt, ist sie eine robuste Pflanze, die in widrigen Bedingungen gedeihen kann. Diese Eigenschaft macht sie zu einem Symbol für Stärke und Widerstandsfähigkeit. Künstler nutzen die Blume oft, um Widerstandsfähigkeit gegen Widrigkeiten und die innere Stärke, die notwendig ist, um Herausforderungen zu überwinden, darzustellen.
Kultur und Identität
Für Künstler aus Südafrika und anderen Regionen, in denen die Strelitzia heimisch ist, kann die Blume auch ein Symbol für kulturelle Identität und Erbe sein. In solchen Kontexten wird sie genutzt, um eine Verbindung zwischen der eigenen Kultur und der natürlichen Umgebung darzustellen und zu feiern.
Weiterführende Auseinandersetzung
Um mehr über die Rolle botanischer Motive in der zeitgenössischen Kunst zu erfahren, empfehle ich den Besuch aktueller Ausstellungen in Kunstmuseen oder Galerien. Auch Kunstbücher und wissenschaftliche Artikel bieten tiefergehende Einblicke und Referenzen.
Um ihre eigenen malerischen oder fotografischen Arbeiten dieser exotischen Schönheit zu widmen, empfiehlt sich außerdem der Besuch eines Botanischen Gartens. Zu den schönsten Deutschlands zählen der Botanische Garten Berlin, der Botanische Garten München-Nymphenburg, der Palmengarten Frankfurt sowie die Herrenhäuser Gärten in Hannover.
Strelitzien selbst als Zimmerpflanze ziehen

Bildquelle: DocDaysleeper, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Ihre großen Blätter bringen neben dem Dasein als künstlerisches Motiv einen Hauch von Dschungel in ein Zuhause. Interessanterweise halten sich zum Halten und Pflegen der Paradiesvogelblume eine Reihe an hartnäckigen Mythen.
Ist sie wirklich so pflegeintensiv? Braucht sie direktes Sonnenlicht? Und ist sie giftig für Haustiere? Dazu in aller Kürze:
Mythos 1: Strelitzia sind schwer zu pflegen
Viele glauben, dass Strelitzia nur etwas für erfahrene Pflanzenliebhaber sind. Tatsächlich sind sie robuster, als ihr exotisches Erscheinungsbild vermuten lässt. Sie lieben viel Licht, bevorzugen mäßiges Gießen und gedeihen auch in normalen Wohnräumen hervorragend. Wichtig ist, dass Staunässe vermieden wird – dann wächst die Pflanze prächtig.
Mythos 2: Strelitzia blühen nur in tropischem Klima
Es heißt oft, dass Strelitzia nur in tropischen Regionen blühen. Die Wahrheit ist: Auch in Innenräumen oder auf Balkonen können sie Blüten entwickeln, wenn sie genügend Licht bekommen. Eine Studie der Royal Horticultural Society zeigt, dass Strelitzia mit mindestens sechs Stunden Tageslicht eine deutlich höhere Blütenwahrscheinlichkeit haben.
Mythos 3: Die Strelitzia ist giftig für Haustiere
Ein häufig diskutierter Punkt ist die Giftigkeit der Strelitzia. Tatsächlich enthalten die Blätter und Samen bestimmte chemische Stoffe, die für Haustiere in großen Mengen problematisch sein könnten. Wer also einen Hund oder eine Katze hat, sollte die Pflanze daher außerhalb ihrer Reichweite platzieren. Zum Glück gibt es bei Green Bubble eine große Auswahl an tierfreundlichen Pflanzen.
Vorzüge über ein ansprechendes Bildmotiv hinaus
Neben ihrem außergewöhnlichen Look hat die Strelitzia noch weitere überraschende Vorteile:
- Luftreinigende Wirkung: Sie filtert Schadstoffe aus der Luft und verbessert das Raumklima.
- Langlebigkeit: Mit der richtigen Pflege kann eine Strelitzia mehrere Jahrzehnte alt werden.
- Flexibilität: Sie wächst sowohl in der Wohnung als auch auf sonnigen Terrassen oder Balkonen.

Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.