Teppiche aus dem Orient sind nicht bloß ein beliebter Bodenbelag. Orient-Teppiche haben eine lange und traditionsreiche Geschichte, die bis ins 6. Jahrhundert vor Christus datiert werden kann.
Genau kann man heute nicht sagen, wann die ersten Teppiche gewebt wurden, aber einer der ältesten Teppiche, der noch heute einigermaßen gut erhalten vorgefunden und analysiert werden konnte, stammt aus dem 6. Jahrhundert. Das Teppichknüpfen ist so traditionsreich, dass es seit 2010 als UNESCO Weltkulturerbe geschützt wird.
Wahrscheinlich liegt der Ursprung der schönen Teppiche in Zentralasien. In diesen kalten Regionen wurden sie vermutlich zum Schutze genutzt. Die Teppiche waren die günstigere Ablöse für Tierfelle, da man hierbei nicht mehr ein ganzes Tier töten musste, sondern lediglich das Fell oder die Wolle gewinnen musste.
Das Teppichweben als Beruf wurde von Frauen und Männern gleichermaßen beherrscht und ausgeübt, sogar Frauen in Führungspositionen waren in diesem Gewerbe schon früh zu finden. Teppiche wurden schon in der frühen Vergangenheit zum Dekor und zum allgemeinen Wohl im Zuhause genutzt.
Produktion im Teppichgürtel
Echte Orient-Teppiche müssen im sogenannten Teppichgürtel produziert worden sein. Der Teppichgürtel streckt sich über den Westen Marokkos bis über Zentralasien und Indien. Auch die Türkei, Nordchina, Pakistan, usw. umfassen den Teppichgürtel. Die Beliebtheit, wie sie bis heute in Amerika und Europa besteht, entstand letztlich im 19. Jahrhundert, als durch die immer mehr industriell-geprägte Produktion die Preise für die schönen Teppiche sanken.
Teppiche als Kunstobjekte
Orient-Teppiche sind, soweit sie originaler Qualität entsprechen, ein wahres Kunststück. Damit Sie auch richtig investieren und eine gute Qualität erhalten, gibt es einige Punkte auf die Sie beim Kauf achten sollten.
Falls Sie sich nicht sicher sind, wie seriös ein Händler ist, können Sie einen unabhängigen Experten zu Rate ziehen. Dieser kostet Sie zwar etwas Geld, aber das sollte Ihnen das gute Gewissen Wert sein. Experten sehen sich das Material unter dem Mikroskop an und prüfen dann, ob Kunstfasern mitverarbeitet wurden. Kunstfasern sind ein Hinweis darauf, dass der Teppich kein echter Orient-Teppich ist.
Außerdem erkennt der Experte im Kunsthandel, mit welcher Methode das Gewebe verknüpft wurde und kann durch die Inspektion der Farbe berechnen, wie alt der Teppich ist. Einige Punkte können Sie auch selbst prüfen, im Zweifel sollten Sie sich trotzdem auf einen Experten verlassen.
01 Der Preis
Ein realistischer Preis für einen handgeknüpften Orientteppich liegt mindestens im vierstelligen Bereich. Ein Orientteppich im dreistelligen Bereich kann eigentlich nicht echt sein, selbst wenn Punkte wie ein Notverkauf als Argument genutzt werden.
Außerdem wird ein Betrügerischer Verkäufer jeglichen Tests und Prüfungen nicht zustimmen und mit dubiosen Gründen ablehnen.
02 Makellos? Wohl kaum
Handgemachte Teppiche werden immer Fehler aufweisen. Es ist bei der Handarbeit nie möglich komplett genau und gleichmäßig zu arbeiten. Fehler, die auf Handarbeit hinweisen sind uneben-mäßige Ränder, ungleichmäßige Knoten auf der Rückseite oder Asymmetrien im Muster.
03 Auf seriöse Anbieter setzen
All den Stress und die Sorgen können Sie sich sparen, wenn Sie bereits im Vorfeld Ihr Wissen bei Experten beziehen und Ihren Kauf bei seriösen Anbietern vornehmen. Bei dieser Form von Händlern ist eine einwandfreie Beratung bereits im Voraus gegeben und auch bei der späteren Pflege verfügen Sie über einen Partner, der Sie nachhaltig und langfristig unterstützen wird.
Die richtige Pflege
Um möglichst lange zufrieden mit dem edlen Teppich sein zu können und lange Freude damit zu haben, ist die richtige Pflege das A und O. Ein besonders edler Perserteppich besteht zu einem großen Teil aus Seide. Wenn das der Fall ist, sollte der Teppich keinesfalls mit Straßenschuhen begangen werden.
Ein bis zweimal wöchentlich sollten Sie den Teppich mit einem handelsüblichen Staubsauger absaugen und ein bis zweimal jährlich auch die Rückseite saugen. Lassen Sie im Zweifelsfall lieber die Finger von Reinigungsmitteln und Chemikalien. Diese beanspruchen in der Regel das Material unnötig. Auch hier können Sie sich bei Fragen an einen seriösen Verkäufer und/oder Experten melden.
Ein schöner und hochwertiger Orient-Teppich ist in jedem Haushalt ein echter Blickfang und gibt einen edlen und heimeligen Touch. Jedoch sind die schönen Bodenbeläge eine große Investition und sollten deshalb mit großer Sorgfalt ausgesucht und gepflegt werden. So bleibt die Freude möglichst lange groß und der Teppich kann Jahre überdauern und vielleicht sogar nachfolgende Generationen beglücken.
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.