In der noch wenig bekannten Kunstform „Tape Art“ werden Klebebänder und Tapes verwendet, um beeindruckende Werke zu schaffen. Immer mehr Künstler und Kunstliebhaber aus der Street-Art Szene setzen diese Materialien ein, um ihre Arbeiten zu erstellen und auf Events wie der „Tape Art Convention“ in Berlin auszustellen. Workshops und Kits bieten Kontaktmöglichkeiten und Farben für Interessierte und ein Team von Tape Art Experten kann bei Bedarf helfen.
Tape Art: Eine neue Kunstform, die Grenzen verschwimmen lässt
Tape Art ist eine relativ neue Kunstform, die schnell an Popularität gewinnt. Anstatt Farben und Pinsel zu verwenden, verwenden Tape-Art-Künstler*innen Klebebänder bzw. sogenanntes Gaffa Tape oder Duct Tape, um ihre Kunstwerke zu kreieren. Das Material ist einfach zu beschaffen und die Gestaltungsmöglichkeiten sind grenzenlos.
Die Tape-Art-Kunstwerke sind oft zeitlich begrenzt (Stichwort: Temporary Vandalism) und werden häufig auch für Events oder Ausstellungen erstellt. Berlin ist ein Beispiel für eine Stadt, die von Tape Art begeistert ist und in schöner Regelmäßigkeit Tape-Art-Workshops und -Veranstaltungen anbietet, um diese Kunstform zu fördern.
Die Klebebandkunst hat das Potenzial, die Grenzen zwischen Urbanität und Kunst zu verwischen und damit die urbanen Räume zu transformieren. Es ermöglicht auch den Einsatz von Kunst als Weg zur Stadtveränderung und zur Förderung der urbanen Kultur.
Die Verwendung von Klebebändern als Hauptmaterial ist unkonventionell und daher öffnet es Türen für Künstler*innen, die sonst vielleicht nicht oder nur marginal Zugang zur Kunstszene hätten. Die Kunstform fördert den Kontakt zwischen der lokalen Gemeinschaft und den Künstler*innen, indem sie gemeinsame Kunstworkshops und -projekte organisiert.
Tape Art zeigt, dass Kunst nicht nur in einer Galerie oder in einem Museum stattfinden muss, sondern auch im öffentlichen Raum und dass Grenzen zwischen Urbanität und Kunst verschwimmen sollten, denn dies kann unsere urbanen Räume zugänglicher und interessanter machen.
Was versteht man unter Tape Art? Eine kurze Definition und begriffliche Eingrenzung
Tape Art ist eine Form der Street Art und eine urbane Kunstform die in den letzten Jahren immer mehr an Popularität gewonnen hat. Hierbei werden Klebebänder unterschiedlicher Farben und Breiten auf eine Oberfläche geklebt, um damit Kunst zu schaffen.
Diese Oberflächen können beispielsweise Wände, Böden oder sogar Fahrzeuge sein. Die Kunstwerke können verschiedene Motive haben: abstrakte Formen, Portraits, Landschaften, Tiere oder Grafiken, alles ist möglich.
Die Kunstform erlaubt es, auf spielerische Art und Weise, kreativ zu sein und die eigene Phantasie auszuschöpfen. Tape Art ist auch eine sehr flexible Kunstform. Sie kann an fast jedem Ort und auf fast jeder Oberfläche durchgeführt werden. Die eingesetzten Klebebänder können leicht wieder entfernt werden, so dass die Kunstwerke temporär sind.
Auch für Werbezwecke wird Tape Art immer häufiger eingesetzt. Unternehmen lassen ihre Logos oder Slogans in Form von Tape Art kreieren, um damit Aufmerksamkeit zu erzeugen und sich von der Konkurrenz abzuheben. Insgesamt ist Tape Art eine junge, aufregende und vielfältige Kunstform, die sowohl für erfahrene Künstler als auch für Amateure interessant ist.
Urbanität und Kunst – eine unerwartete Paarung
Tape Art mag eine relativ neue Kunstform sein, aber ihre Vielseitigkeit hat es Künstler*innen ermöglicht, sie auf unerwartete Weise zu nutzen, insbesondere um Urbanität und Kunst zu vereinen. Es ist somit eine Unterform der Urban Art Bewegung, nur dass statt Spraydosen und Schablonen auf Klebeband als prädominantes Material gesetzt wird.
In Städten wie Berlin gibt es zahlreiche Beispiele für Tape-Art-Projekte, die an öffentlichen Orten wie Unterführungen oder Brücken zu finden sind. Aber das ist nicht alles. Tape-Art-Events und Conventions bringen Künstler*innen und Enthusiast*innen aus der ganzen Welt zusammen, um neue Materialien und Farben auszuprobieren und in Teams zu arbeiten, um Boxen und Wände mit außergewöhnlichen Designs zu schmücken.
Workshops und Tape-Art-Kits bieten auch Gelegenheiten, um das Material und die Kunstform zu erlernen, ganz egal, ob man ein erfahrener Künstler oder ein Amateur ist. Selfmadecrew hat in der Kunstwelt zweifellos seinen Platz gefunden. Diese neue Form der Street Art eröffnet weitere Möglichkeiten, den urbanen Raum auf kreative und nachhaltige Weise zu gestalten.
Wie Tape Art den urbanen Raum verwandelt
Der entscheidende Faktor, der Tape-Art von traditionellen Skulpturen und Gemälden im öffentlichen wie im privaten Raum unterscheidet, ist, dass man Tape-Art überall anbringen kann. Außeninstallationen funktionieren genauso gut wie Inneninstallationen. Dies kann überall sein, von Türen über Böden bis hin zu den Decken von Galerien.
Es gibt einige Vorteile des Tape Painting, die wir für erwähnenswert hielten. Erstens können Gemälde mit Klebeband schnell und effizient angebracht werden, ohne übermäßigen Lärm zu verursachen, wodurch sie sich für alle temporären oder kleinen städtischen Kunstinstallationen eignen.
Darüber hinaus hinterlässt Tape Art im Gegensatz zu Kunst, die mit Sprühfarbe hergestellt wird, keine bleibenden Spuren und kann leicht entfernt werden, ohne dass giftige Gerüche entstehen. Diese Tape-Painting-Installationen erfordern kein Abdecken oder Abkleben. Das Klebeband selbst ist relativ einfach zu handhaben und kann auf einer Vielzahl von Oberflächen angebracht werden.
Oberflächen
Oberflächen, auf denen Tape Art angebracht werden kann:
- Stein
- Holz
- Asphalt
- Verbundstoffe
- Stoff
- Glas
- Aluminium
- Plastik
- Acrylglas
- Wände
- Decken
- Böden
- Statuen
- Laternen
- Gebäude
- Fahrzeuge
- u.v.m.
Materialien
Grundsätzlich können für Tape Art alle Materialien verwendet werden, da es sich um eine freie Kunstform handelt. Dennoch sind bei der Suche nach geeigneten Materialien und Untergründen einige Dinge zu beachten. Gewebeband (Gaffa Tape / Duct Tape) ist eine beliebte Wahl für Tape Painting.
Für filigrane Arbeiten im Innenbereich werden zunehmend Materialien mit glatter Oberfläche gewählt.
Die verschiedenen erhältlichen Sorten können auf unterschiedlichen Untergründen eingesetzt werden. Als allgemeine Regel gilt, dass die Oberfläche, auf die man das Klebeband befestigt, frei von Staub und Fett sein sollte, um eine gute Haftung zu gewährleisten.
Welches Klebeband für Tape Art?
Das Klebeband spielt eine entscheidende Rolle. Es sollte nämlich gut kleben und sich auch nach längerem Gebrauch nicht so leicht ablösen. Für Tape Art eignen sich am besten Kreppband, Gaffa Tape (eng: Duct Tape) oder auch Washi Tape.
Kreppband oder herkömmliches Paketklebeband sind ebenfalls genutzte Klebebänder für Tape Art, weil sie sehr leicht ablösbar sind, jedoch auch sehr gut kleben. Kreppband ist beispielsweise relativ dünn und kann auch in engeren Kurven verwendet werden. Es gibt es in verschiedenen Breiten, so dass es für verschiedenste Tape Art-Projekte geeignet ist. Besonders gut ist Kreppband für die Vorbereitung der Fläche, da es keine Kleberreste hinterlässt.
Gaffa Tape hingegen ist dicker und robuster als Kreppband. Es eignet sich hervorragend, wenn man etwas länger bestehende Kunst oder Outdoor kleben möchte, da es sehr widerstandsfähig ist. Es ist jedoch auch recht schwer ablösbar. Es ist besonders gut geeignet für größere Projekte und wenn man kräftigere Farben bevorzugt.
Washi Tape ist ein etwas dünneres Klebeband als die anderen beiden und hat eine besonders matte Optik. Es hat meist auch ein Muster oder eine Farbverlauf aufgedruckt und ist somit besonders für dekorative Tape Art-Projekte geeignet. Es lässt sich auch sehr gut ablösen und hinterlässt keine Klebereste, allerdings klebt es auch nicht so stark wie Kreppband oder Gaffa Tape.
Mittlerweile gibt es spezielle Künstlerbänder, wie zum Beispiel Künstlerband für Leinwände, von verschiedenen Marken, die in unterschiedlichen Breiten und in verschiedenen auffälligen und modischen Farben hergestellt werden.
Wo ist Tape Art entstanden? Ein kurzer Rückblick
Diese Kunstform wurde in den 1960er Jahren aus der Urban Art heraus entwickelt. Es entstand als Alternative zur weitgehend populären Sprühmalerei-Bewegung (Spray Paint Movement), welche die urbane Kunstszene dominierte. Es gibt Berichte, die die Ursprünge der Tape-Art der Tape Art Crew auf Providence, Rhode Island in den Vereinigten Staaten, in den späten 1980er Jahren zurückführen, wo Tape-Art auf Innenhöfen, Gehwegen, verlassenen Gebäuden und öffentlichen Plätzen hinterlassen wurde.
Diese Tape Paintings waren in der Regel auf wenigen Flächen verteilt und zeigten häufig eine Abfolge von Episoden, die sich über mehrere Tage erstreckten. Nach Abschluss der Arbeiten würde die Kunst innerhalb von 24 Stunden entfernt, um Platz für die neue Bandkunst zu machen, die vor Sonnenaufgang erscheinen würde.
Tape Art erfreute sich schnell großer Beliebtheit und verbreitete sich über die USA hinaus in anderen Ländern, wie Kanada, Australien und Europa.
Tape Art ist bis heute eine kollaborative Kunstform mit lebensgroßen Darstellungen, wobei die Absicht, die Kunst nach der Fertigstellung größtenteils zu entfernen, größtenteils bestehen bleibt.
Anfänge in Deutschland und Evolution der Klebekunst
El Bocho, ein Künstler aus Berlin, nutzte 2009 im Rahmen der Ausstellung „Urban Affairs Extended“ die Wand des Stadtbad Wedding ausschließlich mit Klebestreifen und sorgte damit für großes Aufsehen.
Die Kunstfabrik Heyne in Offenbach am Main eröffnete Anfang 2015 die erste Gruppenausstellung in Europa, gezeigt wurden Werke von sieben europäischen Tape-Künstlern und zwei Kollektiven aus Berlin. Tape-Art-Künstler wie Max Zorn werden mit ihren Projekten zu renommierten Kunstmessen wie der Art Basel Miami eingeladen. Die in Berlin lebende polnische Künstlerin Monika Grzymala stellt ihre dreidimensionalen Installationen weltweit in renommierten Galerien und Museen, wie der Kunsthalle Hamburg oder der Albertina in Wien, aus.
Im Oktober 2016 fand in Berlin die erste internationale Tape Art Convention – eine Ausstellung in der Berliner Galerie Neurotitan – statt. Neben dem deutschen Künstlerkollektiv Tape That beteiligten sich namhafte internationale Künstler wie Buff Diss, Slava Osinski, Selfmadecrew, Benjamin Murphy und der bereits erwähnte Max Zorn.
Seitdem hat sich Tape Art stetig weiterentwickelt und es gibt mittlerweile international bekannte Künstler und Ausstellungen. Tape Art wird oft auch als „Urban Art“ oder „Street Art“ bezeichnet, da es häufig im öffentlichen Raum oder auf Gebäuden und Wänden von Städten zu finden ist. Besonders beeindruckend hierbei ist, dass die Kunstwerke meist temporär sind und nach einer gewissen Zeit wieder entfernt werden, was dazu führt, dass die Kunstwerke immer wieder neu entdeckt und wahrgenommen werden können.
Dies bringt uns zu einem der Gründe, warum Tape-Art so beliebt geworden ist – sie ist im Gegensatz zu Graffiti legal! Tape Art hat sich im Laufe der Jahre zu einem würdigen Gegenspieler der Graffiti-Kultur entwickelt. Protestkunst und Performance Art mit Klebebändern behalten einen gewissen subversiven und gesellschaftskritischen Charakter jedoch bei.
In den letzten zehn Jahren haben Tape-Künstler und ihre Arbeit große mediale Aufmerksamkeit erregt. Die wachsende Faszination der Medien für Tape Art führte zu einem Zustrom von Menschen, die sich zunehmend für den Einsatz von Tape Art in ihren privaten Innenräumen interessierten. Was als subversive Kunstform begann, entwickelte sich bald zu einer zugänglichen.
Es gibt weiterhin öffentliche Installationen mit Klebeband, die in städtischen Gebieten immer noch ihren Platz beanspruchen; dann gibt es Tape-Art-Stücke, die an den Wänden von Galerien hängen, als dreidimensionale Skulptur stehen oder als Leinwandgemälde mit Klebeband existieren; Tape-Kunst wurde zu Sammlerobjekten; Gemälde mit Klebeband finden bei architektonischer Installation statt; dreidimensionale Bildillusionen aus geschichtetem Paketband wurden als eine Form urbane Trompe-l’œil präsentiert. Die Verwendung des einfachen Mediums Klebeband hat auf der ganzen Welt großen Aufschwung erlebt und die unterschiedlichsten Ausprägungen hervorgebracht.
Es gab und gibt interdisziplinäre Kooperationen mit verschiedenen Künstlern aus der Urban-Graffiti-Szene. Ganz zu schweigen von der Zusammenarbeit von Tape-Künstlern und digitalen Kunstformen. Tatsächlich wird die Verschmelzung der beiden heute als Tape-Mapping bezeichnet und es ist die Mischung aus Tape-Art und Video-Mapping, die die Tape-Art mit visuellen Effekten auf brillante Weise animiert.
Bei der Vielfalt der produzierten Bänder gibt es mittlerweile Bänder, die sich in Struktur, Farbe und Form unterscheiden. Die Auswahl reicht von bunt bis transparent, von matt bis glänzend, von breit bis schmal. Die große Auswahl an verfügbaren Klebebändern ermöglicht die Verwirklichung verschiedener Ideen. Tape Art fördert eine völlig experimentelle Kunstrichtung. Heute stellen wir fest, dass Tape Art in Städten wie Berlin am beliebtesten ist, wo immer wieder besondere Kunstprojekte entstehen, die weiterhin Aufmerksamkeit erregen.
Aufgrund seiner Benutzerfreundlichkeit ist Tape Art nicht mehr nur etwas für professionelle Künstler. Es ist zu einem Favoriten für Bastelarbeiten, DIY-Projekte und Innendekorationen geworden.
Heutzutage wird Tape Art oft auch für Markenwerbung oder als Marketinginstrument eingesetzt und es gibt sogar Unternehmen, die auf Tape Art spezialisiert sind.
Berühmte Tape-Art-Künstler und famose Klebekunst
Diese noch junge Kunstform hat bereits einige namhafte Künstler und Kunstkollektive hervorgebracht, die mit Klebeband wahre Meisterwerke geschaffen haben. Deren künstlerische Leistungen beschränken sich dabei längst nicht mehr nur auf Wandillustrationen.
Max Zorn
In der Welt der Tape-Art gibt es einige berühmte Namen, auf die man achten sollte. Dazu gehört der niederländische Künstler Max Zorn. Zorn beschäftigt sich seit 2011 mit der Schaffung von Tape Art, hauptsächlich Street Art und Urban Art. Er hat seinen eigenen Stil entwickelt, indem er braunes Packband als bevorzugtes Medium verwendet und dann mit einem Skalpell die Klebebandstücke auf dem Acrylglas abschneidet, um Porträts zu erstellen, die von hinten beleuchtet werden.
Buff Diss – Tape Master Down Under
Seit 2005 schmückt der australische Künstler Buff Diss Bürgersteige, Züge und Industriegebäude durch seinen unkonventionellen Einsatz von Klebeband. Sein Werk umfasst eine Vielzahl von Stilen und Themenmaterialien, von Konturzeichnungen und geometrischen Formen bis hin zu komplizierten Porträts mythologischer Figuren.
Trotz der Vergänglichkeit des gewählten Mediums hinterlässt das Kunstwerk selbst einen bleibenden Eindruck bei denen, die das Glück haben, es zu sehen.
Die Betonung des Künstlers auf Platzierung, Liebe zum Detail und Einbeziehung seiner Umgebung führt zu interaktiven Stücken, die nicht nur durch ihre Umgebung, sondern auch durch die Menschen, die sich in sie verfangen, zum Leben erwachen.
In einem Interview mit Fast Co.Create aus dem Jahr 2013 teilte Buff Diss mit, dass der Wechsel von der Verwendung von Farben zu Klebeband als Hauptausdrucksform rein zufällig war. Der Künstler verriet auch, dass er seine Arbeit selten skizziert, bevor er sie erstellt, und erklärte, dass er die Direktheit genießt, einen Raum zu finden und darauf zu reagieren, ohne ein Werk im Kopf zu haben.
Allerdings kombinierte Buff Diss kürzlich Klebeband- und Zeichenelemente für seine Installation in der Kneipe Two Wrongs in Melbourne. Der Künstler ließ sich von Dürers Inferno-Serie, dem Cover von Joy Divisions Unknown Pleasures und der Hintergrundkulisse aus Street Fighter II inspirieren:
Buff Diss arbeitete kürzlich auch mit der Modefotografin Tess Everett für eine Serie zusammen, die von der Shakespeare-Figur Ophelia inspiriert war. Die Serie mit dem Titel „Ophelia’s Rest“ zeigt Models, die inmitten einer Stadtlandschaft voller hypnotischer, grafischer Muster und floraler Details posieren, die der Künstler mit seinem Lieblingsmaterial entworfen hat.
Aakash Nihalani – Geometric Tape Art made in New York
Der New Yorker Streetartist Aakash Nihalani ist ein großer Freund von geometrischen Formen.
Der Künstler Nihalani erweckt mit neonfarbigem Klebeband bestehende Objekte im öffentlichen Raum von NYC zu seinen „Tape-Art“-Kreationen. Durch seine gekonnte Handhabung von geometrischen Formen und leuchtenden Farben, verleiht er den städtischen Strukturen und Konstrukten eine neue Lebendigkeit.
In seiner neuesten Serie „Landline“ geht er sogar noch einen Schritt weiter und integriert Menschen aus Brooklyn in seine Kunstwerke. Dabei verzichtet er auf digitale Nachbearbeitung und setzt stattdessen auf einen perfekt abgestimmten Betrachtungswinkel.
Hier unten könnt Ihr einige beeindruckende Beispiele aus dieser außergewöhnlichen Serie bewundern. Mit Klebeband als Werkzeug kreiert der Künstler Aakash Nihalani eine Vielzahl an Körpern und Figuren. Durch ihre Integration in Fotografien entstehen optische Illusionen, die den Betrachter in ihren Bann ziehen. Die Entstehung dieser Werke fand in der pulsierenden Metropole New York statt.
In Bezug auf seine Kunst äußert sich Nihalani folgendermaßen:
„I am trying to offer people a chance to step into a different New York than they are used to seeing, and in turn, momentarily escape from routine schedules and lives. We all need the opportunity to see the city more playfully, as a world dominated by the interplay of very basic color and shape.”
Das hat er ganz wunderbar hin bekommen.
El Bocho
Ein weiteres bemerkenswertes Kunstwerk stammt von dem aus Berlin stammenden Künstler El Bocho. Im Rahmen der Ausstellung „Urban Affairs Extended“ im Jahr 2009 produzierte er ein Tape-Art-Stück an der Stadtbad-Wedding-Wand, bei dem er ausschließlich Klebestreifen verwendete.
El Bochos Arbeit erregte großes Aufsehen.
Selfmadecrew
Hinter der „Selfmadecrew“ verbirgt sich ein in Berlin ansässiges und global agierendes Künstlerkollektiv, das weltweit vertreten ist und sich vor allem mit urbanen Kunstformen beschäftigt. Sechs Künstler vereint die gemeinsame Liebe zur zeitgenössischen, urbanen Kunst.
Die Selfmadecrew wurde 2015 von Slava Osinski, einem Tape-Art- und Street-Art-Künstler, gegründet, der mit seinen Werken mehrfach im In- und Ausland für Aufsehen gesorgt hatte.
Seit seiner Gründung beschäftigt sich das Berliner Kollektiv mit unterschiedlichen Techniken und Bereichen der zeitgenössischen Kunst – neben Tape-Art sind die Crewmitglieder beispielsweise auch auf Spraydosen-Kunst spezialisiert, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.
Live Painting Events
Sie organisieren Live-Malerei-Events (Live Painting) und nehmen an vielen Street-Art- und Kunst-am-Bau-Projekten teil.
Das nachfolgende Video zeigt im Stile eines Tape Art Tutorials, wie Street Art aus GAFFA Klebeband von der Selfmadecrew entsteht. Das Video entstand während einer Live-Show beim WelcomeCamp Event in Berlin. Das vollendete Kunstwerk maß eine Größe von 200 x 300 cm. Nach stolzen 6 Stunden Kleben war das Bild vollendet.
Eine ausführliche Beschreibung des Projekts ist übrigens hier zu finden: selfmadecrew.de/live-show-welcomecamp/
Bekanntheit und ein hohes Standing in der Szene erlangten sie durch ihre bemerkenswerten Tape-Art- und Street-Art-Projekte sowie durch Kooperationen mit unterschiedlichen Partnern wie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, Urban Nation – Berliner Museum für Urbane Kunst, dem Goethe-Institut und vielen anderen.
Eine weitere Live-Malerei für einen guten Zweck vollzog sich im Rahmen eines Kunstprojekts für die lange Nacht der Museen 2022 in der Hansestadt Lübeck.
Die Besucher des Hansemuseums in Lübeck erlebten die „Lange Nacht der Museen“ 2022 unter dem Motto „Upside Down“. Ein Highlight des Abends war die karikative Live Painting Show der Selfmadecrew, die mit einer Spendenaktion für die Kriegsopfer in der Ukraine verbunden war.
Durch ihre großzügigen Spenden konnten die Besucher des Events einen wichtigen Beitrag leisten. Am Ende des Abends wurde das entstandene Tape-Art-Kunstwerk unter allen Spendern verlost. Die Selfmadecrew um Slava Osinski ließ sich von Andy Warhols Holstentor-Kunstwerk inspirieren und interpretierte es neu für das Event. Solidarität und Nächstenliebe prägten die „Lange Nacht der Museen“ 2022, bei der jeder Besucher die Möglichkeit hatte, sich für die Opfer des Ukraine-Kriegs zu engagieren.
Auch die Künstler der Selfmadecrew spendeten ihr frisch erschaffenes Kunstwerk für die gute Sache.
Mural Art an der Gefängnismauer einer funktionierenden Jugendstrafanstalt in Berlin
In einer voll funktionsfähigen Jugendstrafanstalt in Berlin befindet sich ein einzigartiges Porträt-Wandgemälde (Mural Art) der Crew an einer Gefängnismauer. Es ist schwer vorstellbar, dass dies an einem anderen Ort auf der Welt möglich wäre, aber in Berlin ist es Wirklichkeit geworden.
Für dieses Projekt verewigte das Künstlerkollektiv ein Porträt von Helmut Hübener (1925-1942), einem Mitglied des deutschen Untergrundwiderstands, das im Dritten Reich in der JVA-Plötzensee in Berlin hingerichtet wurde.
Die Künstler übermalten die Mauer aber nicht komplett, schließlich handelte es sich um eine Mauer in einem Gefängnis. Das allein war für die Künstlergruppe äußerst symbolisch. Daher haben sie sich ausschließlich für weiße Farbe entschieden – eine Farbe, die in vielen Kulturen für Unschuld steht.
Packing Tape Art gegen Drogen und Prostitution – Braunes Packband und Licht beim Huzur Projekt mit dem Urban Nation Museum
Die Bülowstraße in Berlin hat nicht den besten Ruf: Prostituierte stehen am Straßenrand, Junkies lungern in dunklen Gassen und zwielichtige Gestalten prägen das Straßenbild.
Ausgerechnet an dieserberüchtigten Bülowstraße befindet sich der Seniorentreff Huzur. Direkt am Straßenstrich.
Das dunkle Foyer? Eine beliebte Anlaufstelle für Prostituierte, Freier und Junkies. Die Bewohner trauten sich deshalb abends kaum aus ihrer eigenen Haustür.
Die Lösung? Dass die Bülowstraße auch anders kann, haben die Selfmadecrew, der Berliner Künstler Felix Rodewaldt und Slava Osinski – angestoßen vom vom Urban Nation Museum – eindrucksvoll gezeigt: mit Street Art im Foyer.
Aus der tristen Bülowstraße sollte ein echter Hingucker werden, ein Ort der Kunst, Kreativität und Freude.
Mit braunem und farbigem Verpackungsband erstellte Kunstwerke sind eine Spezialität der Crew. Diese Kunsttechnik funktioniert nur zusammen mit dem Licht. Deshalb werden die Werke immer von hinten beleuchtet. Entweder mit Sonnenlicht oder künstlicher Beleuchtung wie LED oder Leuchtstoffröhren.
Für kleinere Bilder wird meistens ein eigener Leuchtkasten entworfen und gebaut. Im nachfolgenden Video können Sie die Fortschritte beobachten, die Slava Osinski in den letzten Jahren in dieser Technik gemacht hat …
Ein schöner, inklusiver Gedanke des gesamten Projektteams, bestand auch darin, dass jeder Bewohner von Huzur bei der kreativen Umgestaltung mitmachen und in den Street Art Arbeitsprozess reinschnuppern konnte. Das nachfolgende „Behind the Scenes“-Video nimmt uns mit bei der Entstehung dieses sozialen Street Art Projektes:
Auftragskunst für Marken und Unternehmen
Auftragskunst oder Bürodesign, Graffiti oder Live-Event-Show auf Messen, Werbekampagne oder Marketingprojekt – in der Galerie der Selfmadecrew finden Sie Bilder und Informationen zu deren bisheriger Zusammenarbeit mit bekannten Marken, IT-Unternehmen und Lifestyle-Marken.
In dem pulsierenden Team verwirklichen die jungen Macher ihre Ideen Hand in Hand mit erfahrenen und anerkannten Künstlern. Die kreativen Köpfe der Selfmadecrew heißen immer neue, junge und aufstrebende Mitglieder in ihrem Kollektiv willkommen um sich selbst immer wieder von innen heraus mit innovativen Ideen und frischem Wind zu erneuern.
Slava Osinski
Neben seiner tragenden Rolle in der Selfmadecrew hat sich Slava O. auch als Einzelkünstler ein Standing über die Szene hinaus geschaffen. Eines der interessantesten Tape-Art-Pieces in Berlin ist der Portable Tornado von Slava O. aus dem Jahr 2014. Diese dreidimensionale Skulptur wurde aus über 450 Rollen Paketband und Klebeband gefertigt. Die 3D Skulptur entwickelt eine starke visuelle Sogwirkung und eine Faszination für die immense Adhäsionskraft von Kleberollen.
Das immense Bauwerk ist sehr präsent, es ist fünf Meter hoch und erstreckt sich an seiner breitesten Stelle nahe der Decke auf zwei Meter. An der breitesten Stelle hat sie fast zwei Meter Durchmesser. Die Erstellung dauerte 7 Tage. Slava O. kreierte diese Skulptur während einem Event im “Laboratorium Mensch”-Kunst-Festival im Jahr 2014.
Die vielschichtige und teils dramatische Vita von Slava O. animiert geradezu eine nähere Betrachtung seiner prägendsten Lebensphasen.
Vyacheslav „Slava“ Osinski wurde 1978 in der Ukraine (damals UdSSR) geboren und absolvierte dort sein Kunststudium, in dem er sich die Techniken des Zeichnens und des Linolschnitts aneignete. 1993 begann er sein Architekturstudium, welches er jedoch aufgrund seiner Auswanderung nach Deutschland im Jahr 1995 abbrechen musste. Zusammen mit seiner Familie kam er als Kontingentflüchtling in Lübeck an und wurde dort mit aggressiver Ablehnung und sozialem Hass konfrontiert.
Slava hatte zudem mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, die zu einem Hörverlust führten und sich zunehmend verschlimmerten. Im Jahr 2003 zog er schließlich nach Berlin und studierte von 2004 bis 2007 Drucktechnik.
Seine Leidenschaft für Malerei und zeitgenössische Kunst mündete schließlich in einer schicksalhaften Begegnung mit dem deutschen Minimalisten Stefan Müller in Berlin. Aus dieser Bekanntschaft entwickelte sich schnell eine Freundschaft. In der Folge beschäftigte sich Slava intensiv mit den Herausforderungen der zeitgenössischen Kunst.
Im Jahr 2010 begann er schließlich seinen eigenen kreativen Weg und meldete sich als selbstständiger Künstler an. Seit 2011 ist er als Straßenkünstler aktiv und bezeichnet sich selbst als autodidaktischen Abenteurer, der stets nach neuen Möglichkeiten und visuellen Techniken sucht. Seine ersten Schablonenarbeiten auf Berliner Straßen erschienen unter dem Pseudonym „Ostap“ (Ostapchenko).
Im Jahr 2013 wurde Slava Resident in der Galerie Urban Spree (Berlin) und erhielt dort sein erstes Atelier. In den darauffolgenden zwei Jahren konnte er seine Ideen vollständig verwirklichen und produzierte mehrere Serien im urbanen Raum, darunter „Spree Can“ (2013-2018), „Spreewald Underground“ (2013-2018), „Art is…“ (2014), „FAQlove“ (2013-2015) und „Indulgence“ (2013-2014).
Beim Experimentieren mit Klebeband und dem Wirkungsprinzip eines monochromen Rasters eröffnete er 2015 mit seinem JFK Porträt an der Fassade des JFK-Arcotel Berlin neue optische Effekte.
Dieses Kunstwerk entstand durch das geschickte Anbringen von weißem Klebeband auf dem Glas einer Fensterscheibe. Der Hintergrund des Werkes wurde somit durch das Glas gebildet. Durch den Abstand zwischen dem Klebeband und dem Glas ergab sich ein faszinierender Kontrast, der das Auge des Betrachters auf sich zieht.
Dabei erscheint das Glas bei größerem Abstand dunkler als das weiße Klebeband. Trotzdem bleibt das Werk durch die Lücken im Klebeband durchlässig und bietet einen Blick ins Freie. Auch das natürliche Licht fällt durch das Fenster und beleuchtet das Werk auf eine besondere Weise.
Im gleichen Jahr erfand der Künstler seine eigene „Brand“ namens „Selfmadecrew“, um an legalen Projekten teilzunehmen. Seitdem nimmt er zusammen mit seiner Crew an zahlreichen Ausstellungen und Auftragsprojekten teil.
Neue Tape Street Art Serie: Bananen als digitale Datenträger und autonome Self-Care Ohrmuschel
Trotz seines Engagements in der Selfmadecrew bleibt Slava auch als Einzelkünstler nicht untätig und wirkt weiter nah an seinen Wurzeln im Street Art. So begegnet man bei Streifzügen durch die Berliner Straßen neuerdings ikonischen Tape Art Wall Paintings im Stencil Stil von Banksy, die den Betrachter zum Verweilen und Nachdenken anregen.
Darunter eine mit Duct Tape geschaffene Banane, die sich beim Teilen als digitaler Datenträger entpuppt und eine Ohrmuschel, die sich mal selbst ungeniert mit dem Finger popelt und mal autoritär als selbst gekrönte Majestät oder Rettungskraft mit Krankenschwester-Cap auftritt. Was sagt uns die Symbolik in diesen Werken?
Was bedeutet das wiederkehrende Rote Kreuz in den Werken von Ostap? Welche Botschaft möchte der Street Art Künstler mit seinen Wandgemälden vermitteln? Für viele Urban Art Vertreter geht es bei der Tape Street Art nicht nur um Ästhetik, sondern auch um Aussagekraft und gesellschaftliche Relevanz.
Daher experimentieren Künstler wie Ostap immer wieder mit neuen Techniken und Materialien, um ihre Werke noch aussagekräftiger zu gestalten. Tape Street Art ist eine Möglichkeit, sich kreativ auszudrücken und gleichzeitig ein Statement zu setzen. Im Gegensatz zu Graffiti kann diese Kunstform jedoch ohne Beschädigung von Gebäuden oder öffentlichem Eigentum ausgeführt werden.
Und so bleibt abzuwarten, welche neuen Ideen und Projekte uns dieser talentierte Künstler in Zukunft präsentieren wird – sicher ist jedoch schon jetzt: Die Tape Street Art hat das Potenzial zur nächsten großen Kunstrichtung im urbanen Umfeld zu werden!
Felix Rodewaldt – Kleben südlich des Weißwurstäquators
Manche Künstler benutzen Bleistifte, andere schwören auf Pinsel. Doch auch der Münchner Felix Rodewaldt reiht sich in unsere illustre Aufstellung und setzt auf die ungewöhnliche Allzweckwaffe Klebeband. Während andere Schwierigkeiten haben, ein Paket ordentlich zu verschließen, verleiht der 27-Jährige mit PVC-, Krepp- oder Gewebeband ganzen Wänden eine weitere Dimension.
Er beklebt sie großflächig und kreiert dabei immer wieder neue Muster.
„Ich verändere den Raum und schaffe Bewegung mit meiner Kunst“,
sagt Rodewaldt. Seine Werke sind oft farbenfroh und geometrisch, denn bei seiner Tape Art steht der mathematische Aspekt im Vordergrund, was ihm entgegenkommt, da er zugibt, dass er nicht gut malen kann.
Seine Kunden sind begeistert und er hat bereits Aufträge von renommierten Firmen und der Öffentlichen Hand. Ursprünglich arbeitete der ehemalige Kunstakademie-Student aus München mit einem ganz anderen Medium, nämlich „Stencils“, einer Art Graffiti, das mit Hilfe von Schablonen gesprüht wird.
Später beklebte er den Aufgang zum „Hearthouse“, einer Kreuzung aus Club und Bar am Lenbachplatz, der zuvor schmucklos und dunkel war. Doch Rodewaldt wusste Abhilfe zu schaffen und schmückte das Treppenhaus mit einem schwarz-weißen Fischgräten-Muster.
Obwohl Rodewaldt jetzt hauptsächlich mit Klebeband arbeitet, hat er nach wie vor gute Kontakte zur Graffiti-Szene.
„Einige Freunde von mir, die Graffitis machen, nutzen meine Tape-Arbeiten als Grundlage für ihre Stencils“,
verriet er in einem Interview mit dem Münchner Merkur. Daher sieht er seine eigenen Werke auch immer ein wenig als farbige Schablone für die Arbeiten seiner Künstler-Freunde.
TAPE That
TAPE That ist ein Künstlerkollektiv mit Sitz in Berlin. Ihre Arbeiten reichen von schlichten minimalistischen Schwarz-Weiß-Wandgemälden bis hin zu komplexen und farbenfrohen Licht- und Videoinstallationen.
Diese finden sich in Ausstellungen, Galerien, verlassenen Gebäuden, Clubs, Showrooms, Pop-up-Stores, Büros, Events oder auf Messeständen und Fassaden. Das Kollektiv schafft Kunstwerke, während sie sich von den räumlichen Gegebenheiten inspirieren lassen und diese in den kreativen Prozess einbeziehen.
Die Crew ist fasziniert von der Idee, aus einem Alltagsgegenstand, der für die meisten Menschen selbstverständlich ist, Kunst zu schaffen. Obwohl in Berlin ansässig, reisen die Klebekünstler regelmäßig um die Welt, um das Bewusstsein für Tape Art zu schärfen und sie als anerkannte Kunstform zu etablieren.
Die Bedeutung von Tape Art für die urbane Kultur
Besonders in urbanen Gebieten wie Berlin gibt es immer mehr Veranstaltungen, Workshops und Conventions, die sich der Tape Art widmen. Die Bedeutung von Tape Art für die urbane Kultur liegt darin, dass es die Grenzen zwischen Kunst und urbanem Raum verschwimmen lässt.
Künstler*innen arbeiten mit verschiedenen Materialien wie Farben und Klebebändern, um ihre Ideen auf schwer zugänglichen Orten zu realisieren. Dabei arbeiten sie oft im Team und nutzen spezielle Kits und Tapes, um ihre Kunstwerke zu kreieren. Diese Zusammenarbeit und die Verwendung von unkonventionellen Materialien schafft positive Kontakte zwischen den Beteiligten und trägt zu einer stärkeren Gemeinschaft bei.
Darüber hinaus nutzen viele Künstler*innen Tape Art als Mittel, um die Stadt zu verändern und die Aufmerksamkeit auf lokale Themen zu lenken. Insgesamt trägt Tape Art dazu bei, dass sich die Grenzen zwischen Urbanität und Kunst verschwimmen und so eine neue, dynamische Kunstform entsteht.
Das Klebeband wird nicht nur zu einem Material, sondern auch zu einem Schmelztiegel, einem Team und einer Kunstform, die uns alle zusammenbringt. Es geht nicht nur darum, Kunstwerke zu schaffen, sondern auch darum, wie sie in Verbindung mit den Menschen, der Stadt und der Umgebung stehen. Tape Art gibt uns die Möglichkeit, die Welt um uns herum auf eine andere Art und Weise zu betrachten und auf eine Weise zu arbeiten, die für uns alle bereichernd ist.
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.