Räume nehmen Einfluss auf die Kreativität und Produktivität. Arbeiten Sie als Künstler in einem Innenraum, in dem Sie sich kreativ ausleben und verwirklichen können, profitiert nicht nur Ihre Psyche, sondern auch Ihre Arbeit.
Das Problem: Künstler erhalten in vielen Fällen keine Förderung für Projekte. Denn sie agieren in der Regel als Freiberufler und verzeichnen kein regelmäßiges Einkommen. Der Kauf eigener Ateliers und Co. bleibt Ihnen deswegen häufig verwehrt. Aufstrebende Künstler werden so daran gehindert, zu wachsen und ihr Business auszubauen.
Um den Bereich Kunst (insbesondere die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen) zu stärken und mehr Arbeitsplätze zu schaffen, gründete die Bundesregierung zum einen die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft. Zum anderen rief sie das Kompetenzzentrum des Bundes für Kultur-Kreativwirtschaft ins Leben.
Wir erklären in diesem Beitrag, wie Sie als Künstler einen Kredit für ein Haus erhalten und worauf Sie bei der Kreditaufnahme achten sollten.
Hausfinanzierungen für Künstler: Das ist zu beachten
Kreative Köpfen benötigen Raum, um ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Malern fällt es schwer, ihre Werke in einer beengten Wohnung im Herzen einer belebten Innenstadt fertigzustellen. Bildhauer benötigen ausreichend Platz, um ihre Werke zu erschaffen. Und Töpfer müssen Räumlichkeiten finden, in denen Sie Brennöfen aufstellen, Materialien lagern und ihre Projekte umsetzen können.
Da Sie als Solo-Selbstständiger oder Freiberufler über kein festes Einkommen verfügen, sollten Sie den Kredit für Ihre Immobilie mit Atelier mit Bedacht wählen. Entscheiden Sie sich nicht für das erstbeste Angebote. Denn Banken und Kreditinstitute erheben ohnehin schon mehr Zinsen, da das Risiko bei einem Freiberufler höher ausfällt als bei einem Angestellten oder einem Beamten.
Bevor Sie sich für einen Kredit entscheiden, nutzen Sie zunächst den Finanzierungsrechner fürs Haus. So können Sie ermitteln, wie viel Budget Ihnen zur Verfügung steht und wie teuer Ihre neue Immobilie ausfallen darf. Achten Sie bei der Kalkulation auch auf die Nebenkosten. Denn ein Haus löst laufende Kosten aus, die regelmäßig zu begleichen sind. Auch Kosten für den Notar und Co. sollten berücksichtigt werden.
Gehören Sie der Kultur- und Kreativwirtschaft an, stehen Ihnen Förderungen zur Auswahl. Dies gilt zum Beispiel für Künstler aus der Musikwirtschaft, dem Kunstmarkt, dem Architekturmarkt, dem Werbe- und Pressemarkt und dem Buchmarkt. Auch Software- und Game-Developer sind hier laut Definition zugehörig. Die Ausnahme bilden alle, die durch öffentliche Gelder unterstützt werden.
Hauskauf: Brauche ich einen Kredit?
Die meisten Eigenheimbesitzer setzen auf Finanzierungen und einen geringen Anteil an Erspartem. Insgesamt gelten die Deutschen als kreditfreudig. Allein im Jahr 2020 wurden 235,20 Milliarden Euro in Form von Konsumkrediten aufgenommen. Einen Teil dieser nehmen die Baufinanzierungen ein.
Vor jeder Aufnahme eines Kredits gilt es zu überprüfen, ob ein Darlehen die beste Option darstellt. In vielen Fällen kann sich eine Hausfinanzierung als hilfreich erweisen. Online stehen viele Anbieter zur Auswahl, die mit geringen Kosten locken. Doch aufgepasst: Häufig steckt der Teufel im Detail. Besonders günstige Darlehen gehen in der Regel mit Zusatzkosten einher, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind.
Dennoch sollten Sie sich nicht ausschließlich an Ihre Hausbank wenden. Ein Vergleich lohnt sich nämlich in jedem Fall. Wichtig ist, dass Sie ausreichend Zeit in die Recherche investieren und mehrere Angebote miteinander vergleichen. Je genauer Sie hier vorgehen, desto höher die Chance auf einen kostengünstigen Kredit, der schnell abbezahlt werden kann.
Freischaffende Künstler können obendrein Angebote der Deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, in Anspruch nehmen. Diese bietet spezielle Darlehen für Freiberufler aus der Kunstszene an. So soll der Berufseinstieg erleichtert werden.
Wer kann einen Hauskredit aufnehmen?
Um ein Haus finanzieren zu lassen, müssen Sie volljährig und voll geschäftsfähig sein. Ferner müssen Sie einen offiziellen Wohnsitz in Deutschland nachweisen können und ein Girokonto bei einer deutschen Bank nutzen.
Der Kreditgeber verlangt außerdem Nachweise über Ihr Einkommen und Ihre Bonität. So beurteilt er, ob Sie kreditfähig sind. Auf Basis der Einkommenssituation ermittelt die Bank oder das Kreditinstitut dann die individuellen Zinsen. Je höher hier das Risiko für die Bank ausfällt, desto teurer der Kredit für das Haus.
Ein Tipp: Informieren Sie sich, ob die Bank einen bestimmten Kredit für Künstler wie Freiberufler bereithält.
Wie finde ich den passenden Kreditanbieter?
Es existiert keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, wie Künstler einen Kreditanbieter finden, der die besten Konditionen bereithält. Die Basis bildet eine ausgiebige Recherche, in deren Rahmen Sie verschiedene Anbieter aus dem Internet mit Angeboten Ihrer Hausbank und der KfW vergleichen. So verschaffen Sie sich einen Überblick über mögliche Darlehen und die zu erwartenden Kosten.
Der monatliche Beitrag sollte so hoch ausfallen, dass Sie den Kredit schnell abbezahlen können. Denn je geringer die Laufzeit, desto schneller sind Sie wieder schuldenfrei. Gleichzeitig sollten die Beiträge so gering ausfallen, dass Sie Ihren Lebensstandard nicht senken müssen. Auch finanzielle Puffer sollten eingeplant werden. So müssen Sie unter Umständen unvorhersehbare Kosten tragen – beispielsweise im Zuge eines Austauschs der Brennöfen.
Hinterfragen Sie stets die Vertrauenswürdigkeit der Kreditgeber. Denn schwarze Schafe auf dem Markt locken häufig mit besonders günstigen Angeboten und verdächtig geringen Zinsen. Wer diesen aufsitzt, ärgert sich langfristig über hohe Zahlungen. Achten Sie darauf, dass die Konditionen immer vertraglich festgelegt werden sollten. Überprüfen Sie auch unbedingt etwaige Vertragsstrafen.
Wie viele Künstler nehmen Kredite in Anspruch?
Ein Monitoring der Kultur- und Kreativwirtschaft aus dem Jahr 2019 zeigt: Immer mehr Künstler wagen den Schritt und nehmen ein Darlehen auf. Insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigte aus der Kunstbranche nutzten 2019 Finanzierungen, darunter 258.790 Freiberufler und Unternehmer aus der Szene.
Der Plan der Bundesregierung und der von ihr ins Leben gerufenen Kultur- und Kreativwirtschaft trägt demnach Früchte und Künstlern wird der Berufseinstieg und die Finanzierung während ihrer Berufsjahre erleichtert.
Das Fazit – Auch freiberufliche Künstler können Kredite in Anspruch nehmen
Früher war es nahezu unmöglich, als Freischaffender aus der Kunstszene ein Darlehen zu erhalten. Denn Freiberufler wie Bildhauer, die Skulpturen erschaffen, verzeichnen kein festes Einkommen und der Kreditgeber trägt somit ein hohes Risiko.
Heute führen Förderungen der KfW und Maßnahmen der Kultur- und Kreativwirtschaft, die von der Bundesregierung gegründet wurde, dazu, dass immer mehr Künstler Darlehen in Anspruch nehmen können. Auf diese Weise gelingt ihnen der Berufseinstieg und auch im späteren Berufsleben ergeben sich mit einem Kredit neue Möglichkeiten.
Bei der Aufnahme eines Kredits als Künstler sollten Sie einige wichtige Punkte beachten. Vergleichen Sie stets mehrere Angebote und lesen Sie das Kleingedruckte. Sehen Sie davon ab, verlockende Angebote mit unrealistisch niedrigen Zinsen in Anspruch zu nehmen. Hinter diesen verbergen sich häufig unseriöse Anbieter und die Kredite werden zur Kostenfalle.
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.