Das Klischee vom „darbenden Künstler“ wird allzu oft bemüht. Doch es gibt immer mehr Künstler, die eine erfolgreiche und blühende Karriere in der Kunstwelt aufgebaut haben – auch als Autodidakten, völlig ohne akademische Laufbahn und konventionelle Künstlerkarriere.
Heute gibt es zahlreiche etablierte Autodidakten in der Kunstszene. Die Tatsache, dass sie Autodidakten sind, stellt kein Problem mehr dar, da ihre Kunst, ihr Wissen, ihr Verständnis und ihr Beitrag zur Kunst viel wichtiger sind als ein Stück Papier von einer Kunstuniversität oder der Name eines Kunstlehrers.
Nehmen wir an, das ist unser Ziel. Aber wie kommt man dorthin? Es bedarf vor allem einer starken Motivation, Disziplin, Ausdauer und Hingabe. Der Weg mag steinig sein, aber mit Leidenschaft und dem unermüdlichen Streben danach, von Ihrer Leidenschaft leben zu können, ist es möglich, erfolgreich als Autodidakt in der Kunstwelt zu werden.
Lassen Sie sich nicht von Zweifeln abhalten und glauben Sie an sich selbst – mit etwas gegebenen Talent haben Sie dann das Potenzial, Großes zu erreichen. Erfolg ist auch in der Welt der Kunst 1% Inspiration und 99% Transpiration.
Wie werde ich Künstler:in? Lernen Sie mit uns von gestandenen Künstlern und erfolgreichen Autodidakten!
Dieser Artikel zeigt Ihnen in wenigen Schritten, wie Sie Ihre Erfolgsaussichten als selbstlernende:r Künstler:in verbessern können. Wir diskutieren, wie Sie die Inhalte einer Kunstuniversität eigenständig erlernen, wo Sie beginnen sollten, wie Sie Ihre künstlerische Praxis entwickeln, wie Sie als Autodidakt vorgehen und wie Sie in der Kunstwelt erfolgreich sein können. Dabei ziehen wir die Erfahrungen, Einsichten und Tipps von erfolgreichen Künstlern zu Rate.
Es gibt in der „elitären Kunstwelt“ oft ein gewisses Stigma, autodidaktischer Künstler zu sein, was zu verschiedenen Herausforderungen führt für diejenigen, die nicht die Möglichkeit haben, eine Kunstschule zu besuchen.
Kunsterziehung kann je nach sozioökonomischer Situation oder Bildungssystem des Landes oft schwer zugänglich oder schlicht zu teuer sein. Verzweifeln Sie jedoch nicht.
Heutzutage sind wichtige Informationen für Autodidakten leichter zugänglich als je zuvor – vorausgesetzt, man weiß, wo man suchen muss. Es ist nicht einfach, ein professioneller Künstler zu werden, geschweige denn ein professioneller Autodidakt. Trotz aller Hindernisse und Herausforderungen auf dem Weg zum Künstler sollte ein Autodidakt jedoch nicht davon abgehalten werden, in der Kunstwelt Fuß zu fassen.
Was sind die Grundvoraussetzungen, um Künstler zu werden?
Sie verfügen über eine natürliche Kreativität, die Ihnen tagtäglich neue Ideen schenkt? Malen, zeichnen und gestalten Sie gerne, haben ein Gespür für Farben, Formen und Ästhetik sowie ein lebhaftes Gefühlsleben? Manche behaupten, dass Sie etwas eigenwillig sind?
Wenn Sie zudem wenig Bedarf an Stabilität und Vorhersehbarkeit haben, könnte das Künstlerleben genau das Richtige für Sie sein. Als Künstler können Sie malen, basteln, bauen, schleifen, fotografieren und filmen und Ihre Kunstwerke ganz nach Ihren eigenen Vorstellungen erschaffen.
Gefallen Ihre Werke anderen aufgrund ihrer Aussagekraft, Emotionalität oder auch Ästhetik oder Raffinesse, können Sie sie in Galerien ausstellen oder privat verkaufen.
Unglaubliche Vielfalt an Betätigungsfeldern
Im künstlerischen Bereich gibt es eine schiere Vielfalt und Fülle and Betätigungsfeldern und Ausprägungen, was eine solche Laufbahn für kreative Menschen besonders attraktiv macht.
Zuerst fallen einem wohl die Bildenden Künste wie Malerei, Bildhauerei, Zeichnung und Illustration ein. Oder die Darstellenden Künste mit Theater, Oper, Musik und Schauspielerei. Abseits dieser klassischen Bereiche hat sich aber eine unglaubliche Fülle an Möglichkeiten herausgebildet. Ob Tattoo Artist, Street Performer, Game Designer, Comedian, Zirkusartist, Kunsttherapeut, Clown, Zauberer, Burlesque-Tänzerin, Kampfkünstler, Entertainer, Youtuber, Maskenbildner oder Restaurateur, die Möglichkeiten als Kreativer, Geld zu verdienen, sind nahezu endlos.
Auch watchado finden Sie tolle Einblicke in 34 dieser künstlerischen Tätigkeiten in Form von Videostories.
Auch außerhalb der Kunstszene und abseits der Arbeit als Freier Künstler lässt dich bei vielen Unternehmen und Einrichtungen eine Anstellung als kreativer Mensch finden. In folgenden Bereichen werden Kreative gesucht und eingestellt:
- Bildungseinrichtungen (Schulen, Hochschulen, Weiterbildungsinstitute)
- Gesundheitswesen (Kliniken, Therapiezentren usw.)
- Soziale Einrichtungen (Jugend-/Förderzentren, usw.)
- Messebauer und Veranstaltungsgesellschaften
- Architekturbüros
- Medien- und Werbefirmen
- Opernhäuser, Theater, Galerien und andere kulturelle Einrichtungen
- Kommunikations- und Marketingabteilungen von Unternehmen
- Spieleentwickler
- Verlage und Redaktionen
- Web- und Grafikdesign
- Künstliche Intelligenz, Virtuelle Welten, Big Data, Digitale Kunst
Das Tätigkeitsprofil von Künstlern
Eine interessante Infografik zum Tätigkeitsprofil und zur Rolle eines Künstlers liefert die australische Jobbörse Seek. Darin werden anhand von 10 Metriken die Anforderungen und Vorzüge einer Tätigkeit als Kreativer anschaulich dargestellt. Die Auswertungen basieren auf den Durchschnittswerten von 30 befragten Künstlern.
Da sich der Tätigkeitsbereich als Künstler hier in Deutschland nicht wesentlich von jenem in Australien unterscheiden dürfte, kann man diese Ergebnisse wohl weitestgehend auf unser Land übertragen. Besonders gut schneiden die Bereiche „Jobzufriedenheit“ mit 4,2 Sternen und „Abwechslungsreichtum“ mit 4,3 Sternen ab. Am unteren Ende finden sich „Jobsicherheit“, „Verdienstmöglichkeiten“ und „Karrieremöglichkeiten“.
Wichtige Fähigkeiten als Künstler:in
Als Künstler ist Ihre wichtigste Fähigkeit natürlich zunächst die Kreativität. Sie müssen Werke schaffen, die bisher noch niemand gedacht oder umgesetzt hat, und es gelingt Ihnen, Menschen mit Ihrer Arbeit zu begeistern.
Selbstverständlich müssen Sie auch Ihr Handwerk verstehen und einwandfrei beherrschen – egal, ob es sich um Malerei, Fotografie, Bildhauerei oder Visual Game Design handelt. Sie müssen nicht unbedingt eine Verkaufspersönlichkeit sein, aber es ist definitiv hilfreich, wenn Sie sich und Ihre Arbeit vermarkten können.
Ein Grundverständnis für Marketing und auch etwas Kenntnisse über Social Media sind in der heutigen Zeit von Vorteil, um Ihr Werk einem möglichst großen Publikum und potenziellen Käufern näherzubringen. Außerdem wird es Ihnen helfen, wenn Sie nicht allzu schüchtern sind: Kontakte können in der Kunstwelt sehr weit führen. Idealerweise scheuen Sie sich auch nicht davor, ein Netzwerk aufzubauen.
Fremdsprachenkenntnisse sind in Ihrem Beruf ebenfalls sehr nützlich, insbesondere Englisch, da Sie so mit der internationalen Künstlergemeinschaft kommunizieren und leichter an Ausstellungen und anderen Möglichkeiten im Ausland teilnehmen können.
Zu guter Letzt benötigen Sie als Künstler eine gute Portion Mut und Risikobereitschaft. Die Aussichten darauf, von Ihrer Kunst leben zu können, sind zunächst erst mal gering und Stabilität werden Sie in den ersten Jahren womöglich vergeblich suchen (positive Überraschungen gibt es aber immer wieder). Wenn Sie dies nicht akzeptieren können, sollten Sie Ihre Berufswahl noch einmal überdenken.
Ausbildung an einer Kunstakademie vs. Autodidaktischer Künstler
An der Kunstakademie liegt der Fokus hauptsächlich auf Ihrer persönlichen künstlerischen Entwicklung – sei es das Erlernen einer spezifischen Fähigkeit oder die Förderung Ihres eigenen Stils. Es wurde jedoch festgestellt, dass die meisten Ausbildungsstätten ihre Schüler nicht ausreichend auf eine Karriere in der Kunstwelt vorbereiten.
Bevor wir also mit dem ersten Schritt beginnen, müssen wir herausfinden, was einen erfolgreichen Künstler ausmacht.„
Erfolg als Künstler kann für jeden etwas anderes bedeuten. Das höchste Ziel ist wahrscheinlich: ein anerkannter Künstler in der High-End-Kunstszene zu werden. Manche möchten aber einfach nur als Künstler ihren Lebensunterhalt verdienen. Aus Erfahrung wissen wir, dass künstlerischer Erfolg oft auch zu kommerziellem Erfolg führt.
Wenn es um künstlerische Anerkennung geht, sind keine Grenzen gesetzt. Es ist möglich, von führenden Galerien vertreten zu werden, Werke für hohe Beträge zu verkaufen oder sogar als renommierter Künstler in Museen und Publikationen präsent zu sein.
Je nachdem, wie viel Zeit Sie investieren, wie Sie von einem natürlichen Talent profitieren und die Beeinflussung durch externe Faktoren wie Glück und Zufall, kann es unterschiedlich lange dauern, bis Sie als Autodidakt durchstarten. Einer realistischen Einschätzung der CAI (Contemporary Art Issue) nach – einer hybriden Künstlerplattform und Galerie für zeitgenössische Kunst in Belgien – kann sich der erste Erfolg als autodidaktischer Künstler bereits nach zwei Jahren einstellen.
Das ist weniger Zeit als die meisten Kunstschulprogramme benötigen. Erwarten Sie jedoch nicht sofort, etabliert zu sein, aber es ist möglich, innerhalb von zwei Jahren ernsthaft als Künstler anerkannt zu werden und eine vielversprechende Zukunft zu haben.
Wir möchten Ihnen mit diesem Artikel eine erste Anlaufstelle und rudimentären Leitfaden mit an die Hand geben, der elementare Dinge offenlegt, die Sie wissen müssen, Ihnen aber nicht gesagt werden; und Ihnen zeigen, wo Sie die notwendigen Informationen finden können, die Ihnen zum Kunsterfolg verhelfen. Letzten Endes liegt der Erfolg aber in Ihren eigenen Händen.
Setzen Sie sich zu 110% ein, bleiben Sie geduldig und leidenschaftlich, glauben Sie an sich selbst! Dann bringen Sie die besten Voraussetzungen mit.
Wertvolle Tipps von erfolgreichen Kreativen – Schritt für Schritt zum Erfolg als Künstler
Bis hierhin konnten Sie sich ein umfassendes Bild davon machen, wie ihr Berufsalltag als Künstler aussehen könnte und das Sie für einen Erfolg in diesem Bereich mitbringen sollten.
Wenden wir uns nun Schritt für Schritt dem Weg zum erfolgreichen Künstler zu! Was braucht es, um sich in der Welt der Kunst zu etablieren? Wo liegen die Fallstricke und welche Hebel sorgen für die größte Erfolgswirkung? Was gilt es zu beachten? Und welche Tipps sind am wertvollsten?
Diese Fragen werden wir nun gemeinsam mit Künstlern beantworten, die es geschafft haben und ihre Erfolgsformeln gerne weitergeben.
Twist: Drei Künstlerinnen und ein Künstler erzählen, wie sie es geschafft haben
Als Künstler oder Künstlerin tätig zu sein, erscheint vielen als Traumjob. Doch braucht es dafür lediglich Talent oder auch Geschick im Selbstmarketing?
In der Kultursendung “Twist” auf arte werden wir mit verschiedenen Persönlichkeiten konfrontiert, die mehr Klarheit in diese Frage bringen. Zunächst begegnen wir dem aufstrebenden Stern am Galeriehimmel, Leon Löwentraut. Trotz fehlendem Kunststudium ist er international erfolgreich als Maler. Obwohl das Feuilleton ihn ignoriert und manche ihn sogar abwertend kommentieren, kann er mit spektakulären Auftritten und einer starken Social-Media-Präsenz viele Fans für sich gewinnen. Seine Gemälde erzielen mittlerweile hohe Preise.
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Ist es also möglich, dank sozialen Medien jederzeit und überall als Künstler durchzustarten? Die französische Bildhauerin latifa Echakhch, die den Marcel-Duchamp-Preis erhielt und den Schweizer Pavillon in Venedig gestaltete, zeigt uns eine andere Herangehensweise an Kunst als Möglichkeit, die Welt zu verstehen.
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Die amerikanische Malerprofessorin Rajkamal Kahlon behandelt in ihren Werken ernste Themen wie Kolonialismus und Rassismus, indem sie Darstellungen indigener Völker aus dem 19. Jahrhundert uminterpretiert und ihnen so ihre Würde zurückgibt.
Annika Le Large aus Leipzig wiederum lebt von Illustrationen für Kinderbücher und beweist damit, dass man auch ohne Abschluss an einer Kunsthochschule als Künstler erfolgreich sein kann.
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Diese verschiedenen Geschichten zeigen deutlich: Der Weg zum Erfolg als Künstler oder Künstlerin kann sehr individuell sein und Erfolg hat viele Facetten.
01 Motivation und Leidenschaft: Der Anfang als Künstler:in
Jedes Bild, das ein Künstler erschafft, trägt einen Funken der eigenen Seele in sich. Es ist eine Verbindung zwischen dem Artist und der Leinwand, die durch Ernst und Hingabe zum Leben erweckt wird. Künstler wie Gerhard Richter oder Vincent van Gogh haben mit ihren Werken die Welt bewegt und inspiriert.
Auch David Hockney und Marc Chagall haben mit ihren einzigartigen Leinwandbildern Spuren hinterlassen. Als Künstler ist es wichtig, immer wieder neue Themen zu erkunden und sich kreativ weiterzuentwickeln.
Die Bearbeitung von Bildern sollte nie stagnieren, sondern stets neu und innovativ sein. Paul Klee und Karl Ernst Osthaus waren Pioniere auf ihren Gebieten und zeigten, dass ihre Leidenschaft für die Kunst keine Grenzen kennt.
Die beste Voraussetzung als Künstler ist eben diese Leidenschaft und unstillbare Neugier, die wie eine nimmermüde Triebfeder für Motivation und Inspiration sorgt.
02 Entdecken, experimentieren und erleben
Bevor wir uns als Künstler profilieren können, müssen wir klar definieren, was wir wollen, empfiehlt Julien Delagrange – Kunsthistoriker, zeitgenössischer Künstler und Direktor des CAI und der CAI Gallery. Zuvor arbeitete Delagrange für das Centre for Fine Arts (BOZAR) in Brüssel, die Jan-Vercruysse-Stiftung und die Universitätsbibliothek Gent. Seine künstlerische Praxis und seine schriftliche Kunstkritik sind eng miteinander verflochten und untersuchen zeitgenössische Kunst auf der Suche nach neuen Perspektiven in der Kunstwelt.
Stellen wir uns also am Anfang unseres Werdegangs folgende Fragen:
- Welche Art von Künstler möchten Sie sein?
- Welche Disziplin bereitet Ihnen am meisten Freude?
- Welcher Stil oder welche Technik liegt Ihnen besonders?
Bevor wir uns auf ein bestimmtes Medium, einen Stil, eine Technik oder Vision festlegen, benötigen wir die Freiheit und Gelegenheit, Kunst zu erkunden, zu experimentieren und zu erleben. Es ist wichtig, im Laufe unseres Lebens und unserer künstlerischen Laufbahn Kunst zu erforschen, zu experimentieren und zu erleben, um Inspiration zu finden.
Dies kann am radikalsten und intensivsten in den Anfangsphasen als Künstler geschehen. Später im Berufsleben wird es schwieriger, radikale Veränderungen herbeizuführen. Dennoch muss sich unsere Arbeit kontinuierlich verändern und weiterentwickeln, um interessant und relevant zu bleiben. Denn wie im Leben gilt auch in der Kunst: Die einzige Konstante ist die Veränderung.
Später können wir eine neue Disziplin einführen oder unseren Stil optisch verändern, aber in diesem Schritt haben wir die vollständige Freiheit, ohne uns über mögliche Konsequenzen Gedanken machen zu müssen. Wir können alles ausprobieren, was uns Spaß macht: experimentieren, erforschen und erleben.
Besonders betont Delagrange das dritte „E“: Erleben.
Kunst muss erlebt werden, sowohl als Betrachter als auch als Künstler.“
Diese Erfahrungen werden uns inspirieren, und was uns inspiriert, wird uns dazu anregen zu experimentieren und verschiedene Einflüsse aufzunehmen, die letztendlich eine neue Synthese unserer künstlerischen Identität schaffen.
Diese Experimente werden autodidaktische Künstler vor technische Herausforderungen stellen. Es ist an der Zeit, darüber nachzudenken, diese Experimente durch Online-Tutorials und möglicherweise einige Kurse (siehe Skillshare, Udemy oder Domestika) zu unterstützen. Dank des World Wide Web können Fähigkeiten bequem von zu Hause aus online erlernt werden. YouTube ist wahrscheinlich der beste Ort, um geeignete Tutorials zu finden.
Delagrange empfiehlt Ihnen daher, gründliche Recherchen durchzuführen und einen Kanal auszuwählen, der von einem Künstler geleitet wird, den Sie mögen, um dann damit zu beginnen, seine Videos anzusehen und nebenbei zu lernen und zu experimentieren.
In der heutigen Zeit gibt es unzählige Tutorials zum Malen und Zeichnen online. Für weniger verbreitete Kunstformen wie Skulpturen oder Installationen lohnt es sich, nach spezifischen Kursen zu suchen, z.B. auf Plattformen wie Skillshare.
Es gibt keine festgelegten Regeln mehr über den künstlerischen Schaffensprozess, was es autodidaktischen Künstlern ermöglicht, ihren eigenen Stil zu entwickeln. Es ist wichtig, zu experimentieren und neue Techniken auszuprobieren, um letztendlich eine persönliche Vision und Identität in der Kunstwerke zu verwirklichen.
03 Bilden Sie sich in Kunst-(Geschichte) weiter
Auch dieser Schritt ist von großer Bedeutung für Ihre Entwicklung als Künstler und Ihre Glaubwürdigkeit als Selbstlerner. Eine häufig gestellte Frage von Autodidakten ist, ob sie über ausreichende Kenntnisse in Kunst und Kunstgeschichte verfügen. Dennoch gibt es keinen Grund, warum Sie nicht zum Kunstexperten werden können, auch wenn Sie keinen Master-Abschluss in Kunst oder Kunstgeschichte haben.
Es ist entscheidend, die Kunstgeschichte zu kennen, um ein tiefgreifendes Verständnis der modernen Kunst sowie ihrer Bedeutung zu erlangen. Es wäre naiv zu glauben, dass man in der Kunstwelt erfolgreich sein kann, ohne Kenntnisse über Kunst zu besitzen. Ihr Wissen und Ihre Intelligenz werden auf die Probe gestellt, wenn Sie versuchen, in der Kunstszene Fuß zu fassen.
Wie und wo können wir also unsere Bildung vertiefen? Delagrange empfiehlt zunächst, sich mit der Kunstgeschichte vertraut zu machen und wissenschaftliche Lehrbücher zu lesen, wie sie an Universitäten verwendet werden. Dieser Schritt kann als eine Art formaler Ausbildung betrachtet werden, bei der es ratsam ist, Notizen anzufertigen.
Nicht für Prüfungen, sondern um eine persönliche Zusammenfassung der Kunstgeschichte zu erstellen und nützliche Notizen für die eigene künstlerische Praxis zu machen.
Beginnen wir mit einer umfassenden Einführung in die Kunstgeschichte und betrachten die folgenden Bücher, die sich ideal für Ihre Weiterbildung eignen könnten:
„Die Geschichte der Kunst“ von E. H. Gombrich
Ernst H. Gombrichs “Geschichte der Kunst” ist seit 50 Jahren ein unübertroffenes Meisterwerk und eines der bekanntesten und beliebtesten Bücher über Kunst. Der Autor beeindruckt mit seiner Fähigkeit, kulturhistorische Zusammenhänge und künstlerische Probleme klar und fesselnd darzustellen.
Dank seines Gespürs für die Psychologie der bildenden Künste gelingt es ihm, die Geschichte der Kunst als einen ständigen Wandel künstlerischer Absichten zu präsentieren. Jedes Kunstwerk wird in einen historischen Zusammenhang eingebettet betrachtet, egal ob es sich vom Vorherigen abhebt oder es nachahmt.
Gombrich zeigt, dass die Kunst auch heute noch mit vergangenen Epochen verbunden ist. In neuer Form wird dieses Meisterwerk junge Generationen weiterhin in die Welt der Kunst einführen und Kunstinteressierte begeistern.
„Art: Die visuelle Geschichte“ von Andrew Graham-Dixon
Dieses visuelle Nachschlagewerk präsentiert die 2.500 bedeutendsten Kunstwerke aus 30.000 Jahren Kunstgeschichte in allen Kulturkreisen. Mit über 3.000 brillanten Abbildungen, 700 Künstlerprofilen und Informationen zu Epochen und Strömungen ist es ein beeindruckendes Werk zur Kunstbewertung und -verständnis.
Neben einer detaillierten Darstellung von Schlüsselwerken beinhaltet das Buch Themen wie Liebe, Landschaft, Porträt und Akt. Von der Höhlenmalerei bis zur modernen Medienkunst werden alle Epochen und Kulturkreise beleuchtet. Dieser hochwertige Bildband bietet Einblicke in die Entwicklung der Kunst von der Frühzeit bis heute sowie einen Überblick über wichtige Strömungen und Künstler.
Es ist ein empfehlenswertes Nachschlagewerk für alle Kunstsinnigen, das überzeugt und informiert.
„Moderne Kunst. Vom Impressionismus bis zur Gegenwart“ von Hans Werner Holzwarth
Die Moderne in der Kunst begann vor etwa 150 Jahren in Paris mit den Impressionisten, die sich von der klassischen Akademiekunst abwandten und die Kunst revolutionierten. Sie wählten Alltagsthemen und organisierten eigene Ausstellungen, um das Kunstestablishment zu herauszufordern.
Dies führte zu einer Vielzahl von modernistischen Stilrichtungen wie Symbolismus, Expressionismus, Futurismus, Dada, Surrealismus und mehr. Der Band verfolgt die Entwicklung der modernen Kunst anhand wegweisender Werke, die bestehende Konventionen brachen und neue Wege aufzeigten.
Einführende Essays erklären die wichtigsten Strömungen der Moderne und beleuchten bedeutende Künstler und ihre Werke.
„Bildbefragungen. 100 Meisterwerke im Detail“ von Rainer & Rose-Marie Hagen
Dieses Buch von Rose-Marie und Rainer Hagen gibt uns ebenfalls einen erhellenden Blick in die Welt der Kunstgeschichte. Es enthüllt die verborgenen Geschichten hinter einigen der berühmtesten Gemälde, indem es sich auf subtile Details konzentriert, die viel über vergangene Zeiten verraten. Die Autoren lenken unsere Aufmerksamkeit auf scheinbar unbedeutende Aspekte und lassen dadurch sogar die bekanntesten Bilder in einem neuen Licht erscheinen.
Wir tauchen während der Lektüre ein in verschiedene Epochen und Kulturen, begegnen griechischen Helden und deutschen Dichtern, erkunden Kathedralen und Cabarets, reisen von der Antike bis ins moderne Europa. Wir analysieren jedes Bild wie ein Puzzle, setzen es wieder zusammen und decken dabei Geheimnisse über Menschen, Politik, Mode und Meinungen vergangener Zeiten auf.
Das Buch vermittelt faszinierende Einblicke in die Welt der Kunstwerke und hilft uns dabei, sie besser zu verstehen.
Diese großartigen Übersichtswerke präsentieren den Kanon der Kunstgeschichte.“
Schauen Sie sich zu jeder Kunstrichtung oder jedem Kapitel die Anmerkungen an, um weitere Spezialliteratur zu einer bestimmten Epoche oder einem spezifischen Künstler zu entdecken. Allerdings sind die genannten Werke bereits sehr umfangreich und bieten vorerst ausreichend Informationen.
Im Anschluss wollen wir uns auf die Gegenwartskunst konzentrieren, von der modernen Kunst bis heute. Die empfohlenen Referenzwerke sind „Art Since 1900“ (englische Ausgabe), das oben erwähnte „Moderne Kunst – Vom Impressionismus bis zur Gegenwart“ und „A History of Modern Art“ von H. H. Arnason und Elizabeth C. Mansfield (nur in englischer Ausgabe).
Diese drei Bücher sind zweifellos die wichtigsten Nachschlagewerke zur neueren Kunstgeschichte, und es wird sogar empfohlen, wenn möglich alle drei zu lesen. Während für die Kunstgeschichte ein Werk ausreichen könnte, gilt hier: je mehr, desto besser.
Spezifisches Kunstwissen aneignen
Nachdem wir nun einen soliden Rahmen für den Kunstkanon etabliert haben, ist es an der Zeit, tiefer zu gehen und uns auf spezifische Kunstrichtungen, Künstler und Disziplinen zu konzentrieren.
Die Auswahl der Publikationen sollte sich nach Ihren Interessen und Ihrer Praxis richten, jedoch gibt es einige wichtige Punkte, über die ich Sie informieren möchte. Seien Sie vorsichtig bei fehlerhaften Informationen in selbstveröffentlichten Büchern. In der heutigen Zeit kann jeder ein Buch schreiben und veröffentlichen. Selbst bei kleinen Verlagen werden oft fragwürdige Kunstbücher produziert.
Daher empfehle ich Ihnen, Bücher von renommierten Kunstbuchverlagen wie Taschen, Phaidon, Thames & Hudson, Skira, Prestel Publishing, Tate Publishing, Lund Humphries oder anderen angesehenen Kunstinstitutionen zu wählen, die als Herausgeber fungieren – denken Sie an Museen oder Universitäten.
Diese Verlage stehen für qualitativ hochwertige Kunstrecherche, verlässliche Informationen sowie namhafte Autoren und Herausgeber. Phaidon bietet beispielsweise herausragende Veröffentlichungen zu nahezu jedem Medium; sei es Malerei oder Skulptur der Gegenwart. Die grundlegende Kunstreihe von Taschen ist eine weitere exzellente Sammlung von Büchern über spezifische Kunstrichtungen und Künstler.
Auch monografische Veröffentlichungen von Museen im Rahmen von Retrospektiven sind stets eine erstklassige Informationsquelle. Diese Beispiele stehen für gründliche Recherche und Selbstbildung im Bereich etablierter Kunst, aber was ist mit weniger etablierter Kunst?
Einige Verlage bieten heute großartige Publikationen zu diesem Thema an. Denken Sie an Phaidons Serie über neue Perspektiven in der Kunst mit Vitamin P (Malerei), Vitamin D (Rohkunst) oder Vitamin Fotografie. Auch die Veröffentlichungen von Galerien über die Künstler, die sie vertreten und mit denen Sie sich identifizieren können, sind erwähnenswert.
Dies führt uns zu weiteren Quellen, um tiefer einzutauchen und über zeitgenössische Kunst auf dem Laufenden zu bleiben – denken Sie an angesehene Kunstplattformen, Kunstzeitschriften, kuratorische Einrichtungen und Museen für zeitgenössische Kunst. Noch spezialisiertere Informationen finden sich in wissenschaftlicher Literatur zur zeitgenössischen Kunst.
Die Reihe „Dokumente zur zeitgenössischen Kunst“ von Whitechapel ist ein ausgezeichnetes Beispiel für einen Verlag, der die kritischsten wissenschaftlichen Schriften zu einem bestimmten Thema der zeitgenössischen Kunst zusammenstellt. Zudem gibt es akademische Schriften mit indirektem Bezug zur Kunst wie Foucault und Lacan.
Lassen Sie sich nicht von der Fülle des weltweiten Wissens und der Informationen über Kunst einschüchtern. Man muss kein Experte oder Gelehrter sein, um erfolgreich zu sein. Es gibt verschiedene Wissensstufen, wobei die allgemeine Kunstgeschichte und die neuere Kunstgeschichte als Grundlage dienen.
Danach kann man sich je nach Interesse in spezifischere Literatur vertiefen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich über zeitgenössische Kunst zu informieren, z.B. durch informative YouTube-Kanäle. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Informationen gleichwertig sind.
Einige Kanäle wie Art Assignment und Great Art Explained bieten fundierte und sachliche Inhalte, während andere weniger vertrauenswürdig sind. Man kann auch renommierten Institutionen, Galerien und Plattformen in den sozialen Medien folgen oder ihre Newsletter abonnieren, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Unternehmen wie Artforum, Cura., das Museum of Modern Art und Kunstinfluencer wie Mary Lynn Buchanan sind gute Anlaufstellen. Wichtig ist es, neugierig zu bleiben, den eigenen Interessen zu folgen und sich kontinuierlich mit Kunst und Kunstgeschichte auseinanderzusetzen.
04 Lernen Sie die Kunstwelt und ihre ungeschriebenen Regeln aus erster Hand kennen
Auf den ersten Blick mag dieser Schritt weniger bedeutend erscheinen als die vorherigen Schritte. Dies ist jedoch nicht der Fall. Das dritte „E“, das wir im vorherigen Kapitel betont haben – Erfahrung – steht hier im Mittelpunkt.
Denn die Kunstwelt lernt man am besten kennen, indem man sie selbst erlebt.“
Man könnte denken, dass man sich bereits gut in der Kunstwelt auskennt. Vielleicht haben Sie einige Museen besucht und folgen einigen Galerien sowie Künstlern auf Social Media Plattformen. Doch umfassend genug ist das nicht. Die Kunst und Kunstwelt sind voller subtiler Details, die letztendlich den Unterschied ausmachen.
Ob es darum geht, ein Kunstwerk zu schaffen, es zu vollenden und in einer Galerie zu präsentieren, oder um alles im Zusammenhang mit Kunstausstellungen – wie das Schaffen einer Serie von Werken oder wie Werke in einer Ausstellung miteinander interagieren, den Ausstellungstitel, die Beschreibung der Werke und ihre Metadaten, die Art des Gesprächs über sie, die Installation, Inspirationen für Gestaltung und Präsentation usw. – man muss am Puls der Kunstwelt sein.
- Was ist heute in Galerien angesagt?
- Wie sehen und fühlen sich die Werke an?
Um die Feinheiten der Kunst kennenzulernen, die den entscheidenden Unterschied ausmachen, empfiehlt es sich nicht nur Museen zu besuchen, sondern auch Kunstgalerien. Während Museen vor allem bereits etablierte Kunst präsentieren, zeigen Galerien Werke aufstrebender Künstler sowie neue Arbeiten etablierter Künstler.
Auch für eine Karriere in der Kunstwelt sind Kunstgalerien von entscheidender Bedeutung. Es ist daher wichtig, kritisch bei der Auswahl von Galerien zu sein und sich vorher über sie zu informieren, um sicherzustellen, dass man in einer hoch angesehenen Galerie landet.
Qualitätsmerkmale von erstklassigen Galerien sind eine sorgfältig kuratierte Ausstellungsreihe, eine professionelle und stilvolle Präsentation, eine Pressemitteilung für jede Ausstellung, langjährige Erfahrung im Galeriebetrieb, die Teilnahme an Kunstmessen sowie die Präsenz auf renommierten Plattformen wie Artsy oder einer professionellen Galerie-Website.
Einige der angesehensten Galerien weltweit, die es schaffen, dies in Perfektion umzusetzen, gehören zur Kategorie der Mega-Galerien. Sie gewähren einen einzigartigen Einblick in die unausgesprochenen Regeln und Gepflogenheiten der High-End-Kunst und Kunstgalerien.
Zu den prominenten Beispielen für Mega-Galerien zählen:
- Gagosian
- Hauser & Wirth
- Pace Gallery
- David Zwirner
- White Cube
- Lisson Gallery
- Thaddaeus Ropac
- Perrotin
- Lehman Maupin
- Victoria Miro
- Marian Goodman
- und viele weitere…
Eine gute Strategie ist es, sich auf aufstrebende Galerien zu konzentrieren, anstatt sich sofort an renommierte Galerien zu wenden. Der Artguide von Artforum kann dabei eine hilfreiche Quelle sein. Wählen Sie eine Kunststadt in Ihrer Nähe aus, erkunden Sie sie und beginnen Sie mit dem Galerie-Hopping.
Das wird Sie dazu inspirieren, Werke von aufstrebenden Künstlern zu entdecken, die auf dem Weg sind, sich einen Namen zu machen. Beobachten Sie genau, wie sich diese Künstler von anderen abheben und wie sie ihre Werke innerhalb einer Ausstellung oder sogar über verschiedene Ausstellungen hinweg präsentieren. Das kann Ihnen dabei helfen, neue Inspirationen zu finden und Ihre eigene kreative Arbeit weiterzuentwickeln.
Es ist zwar möglich, mit den Galeriedirektoren in Kontakt zu treten, jedoch rate ich davon ab – zumindest vorerst nicht preiszugeben, dass Sie selbst Künstler sind. Wahrscheinlich sind Sie und Ihre Arbeit noch nicht bereit für das kritische Auge eines Galeriedirektors, auch wenn Sie es vielleicht glauben – und diese Gelegenheiten kommen nur selten.
Es empfiehlt sich, zunächst sein Interesse an der Galerie zu bekunden. Möglicherweise besteht dann die Möglichkeit, wenn der Leiter der Galerie das Gespräch beginnt, über seine künstlerischen Tätigkeiten zu sprechen. Kunstausstellungen, Fachvorträge, Kunstfestivals und Events wie die Biennale von Venedig oder die Art Basel bieten erstklassige Gelegenheiten, um Einblicke in die Kunstszene und das zeitgenössische Künstlerfeld zu gewinnen.
Selbst wenn der Besuch solcher Veranstaltungen mit Reiseaufwand und Zeitinvestition verbunden ist, kann dies einen bedeutenden Einfluss auf Ihre persönliche Entwicklung, Ihr Verständnis und Ihre zukünftigen Karrieremöglichkeiten haben und sollte daher keinesfalls unterschätzt werden.
05 Kreative Inspiration finden: Tipps und Tricks für den künstlerischen Prozess
Wenn das kreative Feuer brennt und die Leinwand vor Ihnen liegt, erwacht die Sehnsucht nach Inspiration. Wie können Sie Ihre Ideen zum Leben erwecken und Ihre Kunst zum Strahlen bringen? Künstler wie Gerhard Richter oder Vincent van Gogh fanden ihre einzigartige Stimme in der Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen und Stilen.
Experimentieren Sie mutig mit neuen Techniken und Materialien, um Ihre künstlerische Vision zu erweitern. Nutzen Sie die Vielfalt der Kunstwelt, um sich von anderen Künstlern inspirieren zu lassen. Ob abstrakte Werke oder realistische Porträts, lassen Sie sich von verschiedenen Stilen anregen, um Ihren eigenen Ausdruck zu finden.
Durch das Bearbeiten von Bildern auf Ihre ganz persönliche Art können Sie neue Wege entdecken und Ihre Kreativität entfalten.
Kennen Sie diese Situation?
Sie finden endlich Zeit, sich an Ihren Arbeitsplatz zu begeben, und dann überkommt Sie dieses schreckliche Gefühl: Umgeben von einer Vielzahl von Materialien fühlen Sie sich nicht motiviert, etwas zu schaffen. Inspiration zu finden, scheint schwieriger zu sein als die Überquerung des Atlantiks mit einem Ruderboot.
Sie mögen sich vielleicht völlig allein fühlen, aber jeder von uns hat diese Erfahrung bereits gemacht – einmal, mehrmals, oftmals.
Es gibt keinen kreativen Menschen, der ohne Inspiration arbeiten kann. Für manche ist es einfach und selbstverständlich, Inspiration zu finden, während es für andere eine Herausforderung sein kann.
Kein Kreativer ist immun gegen kreative Blockaden; sie treten ständig in jeder kreativen Praxis auf.“
Es ist wichtig, sich motivieren zu können und manchmal benötigt man einfach ein paar Ideen und Anregungen, um wieder in die richtige Richtung zu gehen.
Die folgende kleine Buchliste liefert hilfreiche Herangehensweise, wenn die Muse mal wieder auf sich warten lässt:
Buchtipps für den Kreativen Flow
„kreativ. Die Kunst zu sein“ von Rick Rubin
Im Bestseller “Kreativ. Die Kunst zu sein” wird das Geheimnis des erfolgreichen Musikproduzenten hinter Größen wie Johnny Cash, Adele, Run-DMC, Jay-Z und U2 enthüllt. Das Buch beleuchtet sein Lebenswerk auf klare und inspirierende Weise und zeigt den Weg des Künstlers, dem wir alle folgen können.
Im Laufe der Jahre hat Rubin erkannt, dass es bei Künstler*innen nicht nur um ihre Leistung geht, sondern vielmehr um ihre Beziehung zur Welt. Kreativität ist für jeden wichtig und kann von jedem erweitert werden. Jeder Mensch trägt von Natur aus kreative Kräfte in sich – es liegt an uns, sie zu entfesseln. “Kreativ. Die Kunst zu sein” (2023) ist eine leidenschaftliche Botschaft für die Freude am künstlerischen Schaffen und spielerischen Experimentieren. Es ermutigt zum Ausprobieren, zum Fehlermachen und zum Neubeginnen – einfach aus dem Grund, kreativ zu sein.
Dieses Buch richtet sich an Musikliebhaber*innen und Musiker*innen auf der Suche nach Inspiration, an Kreative mit Schreibblockaden, die ihre Ängste überwinden wollen, sowie an Sinnsuchende, die die Wunder der Welt bewusst wahrnehmen möchten.
„FLOW und Kreativität“ von Mihaly Csikszentmihalyi
In seinem Werk “FLOW und Kreativität” widmet sich Mihaly Csikszentmihalyi dem Prozess, der uns zu neuen Ideen und bahnbrechenden Einfällen führt und unser gesamtes künstlerisches Potenzial entfesselt. Mihaly Csikszentmihalyi beantwortet in diesem Buch die Fragen, wo und wie Kreativität entsteht und wie es jedem Einzelnen gelingen kann, seine ganz persönliche Inspirationsquelle zu entdecken und zu fördern.
Basierend auf umfangreichen Interviews mit renommierten kreativen Persönlichkeiten zeigt er auf, wie wir unsere eigene Kreativität gezielt fördern können, um dadurch nicht nur unser künstlerisches Schaffen zu verbessern, sondern auch unser gesamtes Leben bereichern.
Dieses Buch richtet sich an Künstler und alle kreativen Köpfe, die nach Inspiration suchen. Mit fundierten Erkenntnissen und praktischen Tipps bietet “Kreativität” somit eine wertvolle Anleitung für jeden, der seine schöpferische Kraft entfalten und weiterentwickeln möchte.
„Der Weg des Künstlers“ von Julia Cameron
Dieses eher spirituelle Buch inspiriert dazu, das verborgene Potenzial zum Künstler in jedem von uns zu entdecken. Es zeigt, wie wir die kreative Seite in uns wecken können, um Großartiges zu erschaffen. Oft halten uns Zweifel, negative Erfahrungen oder die Meinung anderer davon ab, unsere kreative Energie zu entfalten.
Dieses Buch bietet Anleitungen, um wieder in Kontakt mit unserer inneren Künstlerin zu treten und unsere kreativen Fähigkeiten zu wecken. Mit wertvollen Übungen und Tipps können wir unsere künstlerische Präsenz stärken und uns auf den Weg zu einem erfüllten künstlerischen Leben begeben.
Besonders geeignet ist das Buch für alle, die an ihren eigenen kreativen Fähigkeiten zweifeln und nach Inspiration suchen, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Gib nicht auf!: 10 Wege für mehr Kreativität an guten und schlechten Tagen“ von Austin Kleon
“Gib nicht auf” ist ein inspirierendes Buch für kreative Menschen, die regelmäßig ihrer Kreativität nachgehen. Es bietet zahlreiche hilfreiche Tipps und Methoden, um auch in Phasen fehlender Inspiration motiviert zu bleiben. Austin Kleon zeigt uns zehn Strategien auf, um nicht nur kreativ bei der Sache, sondern auch sich selbst treu zu bleiben.
Die Anregungen richten sich hauptsächlich an professionelle Kreative und Hobbykünstler, können jedoch auch allen helfen, die hin und wieder ihre kreative Seite ausleben möchten.
06 Entwickeln Sie Ihr Gesamtwerk – schaffen Sie ein kohärentes Oeuvre
Nun erreichen wir den sechsten Schritt; Wir stehen an einem entscheidenden Wendepunkt in der Laufbahn des Künstlers, an dem das Werk reift und ein Gesamtkunstwerk entsteht – eine durch eine klare Vision, visuelle Wiedererkennbarkeit und eine kontinuierliche faszinierende Entwicklung geprägte Einheit.
Nach einer Phase des Experimentierens, dem Aufbau eines soliden Grundgerüsts als Basis für die Entwicklung einer eigenen künstlerischen Vision und Identität sowie der Inspiration durch zeitgenössische Kunst, gelangen wir allmählich an den Punkt, an dem alles zusammenkommt.
Sie haben ein Medium gefunden, mit dem Sie sich wohl fühlen, klare Ziele und eine Vision, die Sie mit Ihrer Arbeit verwirklichen möchten.
Jetzt ist es an der Zeit, Ihre künstlerische Produktion zu verfeinern, zu professionalisieren und Werke zu schaffen, die Sie für immer als Teil Ihres Oeuvres betrachten werden. Konsistenz ist der Schlüssel in der Kunst. Eine entscheidende Übung zur Erreichung eines kohärenten Gesamtwerks und einer stetigen, sinnvollen Entwicklung besteht darin, eine Künstlererklärung zu verfassen.
In dieser beleuchten Sie Ihre Vision, Ziele, Philosophie, Methodik und Technik. Alle Elemente aus den vorherigen Schritten ergeben eine äußerst persönliche Synthese darüber, wer Sie als Künstler sind, was Ihre Kunst ausmacht und worum es geht. Diese Aussage oder Vision des Künstlers wird Ihr Leitfaden für Ihre Entwicklung sein und Kontinuität gewährleisten, auch wenn Sie weiterhin experimentieren, sich weiterentwickeln und verbessern.
Die Künstlererklärung dient nicht nur dazu, Ihre Werke in Galerien auszustellen oder sie auf Ihrer Website zu veröffentlichen. Sie ist vielmehr ein persönliches Instrument und Leitfaden für eine kontinuierliche und kohärente Selbstentwicklung. Nachdem Sie nun Ihre künstlerischen Merkmale klar definiert haben, ist es an der Zeit zu handeln.
Erforschen Sie, wie Sie Ihre Vision in Ihrer künstlerischen Praxis weiter vorantreiben können, um sich abzuheben und Ihren Wiedererkennungswert zu steigern. Das Künstlerleben ist zweifellos eines der faszinierendsten Berufe. Die Kunstwelt ist übersättigt von Tausenden von Künstlern – mehr als Galerien, Sammler und Kuratoren suchen.
Daher ist es entscheidend, sich von der Masse abzuheben, unabhängig davon, ob Sie Autodidakt sind oder einen Doktortitel in den Künsten besitzen. Seien Sie konsequent, persönlich und wiedererkennbar. Heben Sie sich hervor und bleiben Sie Ihrer Vision treu. Die Bedeutung dieser Kohärenz kann manchmal Probleme bereiten.
Galerien und Sammler schätzen keine radikalen Veränderungen im Schaffensprozess eines Künstlers, da es den Anschein erwecken könnte, dass der Künstler plötzlich etwas vollkommen Neues macht, nachdem sie Zeit oder Geld investiert haben. Dennoch bedeutet das nicht, dass Sie sich ständig wiederholen müssen.
Im Gegenteil, wenn Sie sich nicht weiterentwickeln, wird Ihre Arbeit stagnieren und langweilig werden, und Sie riskieren, als Limitierte-Kunstwesen abgestempelt zu werden. Hier stoßen wir auf eine der Feinheiten in der Kunstwelt, die bereits in unserem vorherigen Schritt diskutiert wurde: das Spiel der Balance zwischen Beständigkeit und Veränderung – oder besser gesagt, der Entwicklung.
Die Sache ist die: Solange Sie treu Ihrer ursprünglichen Vision bleiben – oder sich stetig verändernden Visionen und Schwerpunkten folgen – ist Abwechslung immer von Vorteil.
Delagrange verdeutlicht dies anhand folgender Beispiele:
Kohäranz am Beispiel Luc Tuymans
Luc Tuymans zählt zu den bedeutendsten und konstantesten Malern seiner Generation. Dabei wechselt er zwischen Gemälden mit Holocaust-Szenen, einem Wandbild von Micky Maus, Stillleben und der Darstellung von Zahlen. Seine Vision bleibt in all seinen Werken jedoch stets kohärent.
Er erforscht die Bildtheorie im Kontext der Malerei und behandelt Themen wie Simulakren, Bildüberflutung, Geschichte und moralische Komplexitäten. Was diese vielfältigen Themen visuell verbindet, sind seine charakteristischen zitternden Pinselstriche und seine subtile Farbpalette. Diese Elemente sorgen für Kohärenz und Wiedererkennbarkeit und ermöglichen es dem belgischen Künstler, sich jedem Thema oder Motiv zu widmen.
Tracey Emin – Autobiografie und Kontroversen als roter Faden
Viele Künstler zeigen eine beeindruckende Vielseitigkeit und bleiben dennoch konsequent in ihrem Schaffen. Ein herausragendes Beispiel ist Tracey Emin, die mühelos zwischen Installationen, Skulpturen und figurativer Malerei wechselt. Dabei verwendet sie autobiografische Elemente und Kontroversen als Basis für ihre künstlerische Vision.
Im folgenden Interview teilt Sie mit uns 6 wichtige Lektionen, die es auf dem Weg zum Erfolg als KünstlerIn zu meistern gilt:
Noch mehr Beispiele…
Ebenso beeindruckend sind Künstler, die bestimmten Motiven in ihrem Leben folgen und diese zu ihrem Markenzeichen machen, wie zum Beispiel die Tupfen und Kürbisse von Yayoi Kusama oder die Käfige, Spinnen und Spiralen von Louise Bourgeois. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Motive bewusst gewählt sind und direkte Resultate ihrer individuellen Vision und Geschichte darstellen.
Einige Künstler widmen ihr ganzes Leben lang einer einzigen Sache, um eine Idee oder Technik zu perfektionieren – denken Sie an Mark Rothko oder Carmen Herrera. Andere haben eine Vision, die radikale Veränderungen als integralen Bestandteil beinhaltet – ohne sie entsteht keine Konsistenz.
Denken Sie an den bewusst No-Style-Stil von Maurizio Cattelan und Ryan Gander. Oder betrachten Sie Gerhard Richter, dessen malerisches Werk von einer endlosen Suche nach den Möglichkeiten der Malerei geprägt ist, von Fotorealismus über reine Abstraktion bis hin zu minimaler konzeptueller Figuration und Hard-Edge-Gemälden.
Die Nuancen dieser Visionen und das Spiel der Balance zwischen Beständigkeit und Entwicklung betonen erneut die Bedeutung unserer bisherigen Schritte. Es ist daher ratsam, das Werk anderer Künstler zu studieren, um zu verstehen, wie man die eigene Kunst schaffen kann. Gute Ausgangspunkte sind eine klare Vision, Philosophie, Technik oder eine Auswahl von Motiven.
Halten Sie also Ihre eigene Vision schriftlich fest und verfolgen Sie diese konsequent im Atelier. Beginnen Sie mit der Professionalisierung Ihrer künstlerischen Praxis, indem Sie hochwertige Materialien verwenden und jedes Kunstwerk sorgfältig gestalten. Jedes Werk sollte von beständiger Qualität sein, von Experimenten bis hin zu vollendeten Werken, die bereit sind, der Welt präsentiert zu werden.
Es ist an der Zeit, selbst Teil der Kunstwelt zu werden!
07 Schaffen Sie ein professionelles Künstlerprofil
Um in der Kunstwelt erfolgreich zu sein, ist es entscheidend sicherzustellen, dass alles akkurat und professionell ist und den Ansprüchen eines ernsthaften Künstlers genügt, insbesondere für Autodidakten. In diesem Schritt werden alle relevanten Details berücksichtigt, um sicherzustellen, dass Ihr Künstlerprofil ansprechend und professionell wirkt.
Dadurch wird ein potenzieller Sammler oder Galerist, der an Ihrer Arbeit interessiert ist, erkennen, dass alles sorgfältig durchgeführt wird. Dies steigert nicht nur Ihre Glaubwürdigkeit als seriöser Künstler erheblich, sondern erhöht auch Ihre Erfolgschancen in der Kunstwelt.
Delagrange’s Meinung nach scheitern viele Künstler – ob Autodidakten oder ausgebildete Künstler – an diesem Punkt und verlieren den roten Faden, selbst wenn sie über großes Talent und Potenzial verfügen.
Lassen Sie uns nun einen Überblick darüber geben, worauf Sie achten sollten. Es ist wichtig, sich streng an die hier genannten Punkte zu halten. Die Art und Weise, wie Sie sich als Künstler online und in der realen Welt präsentieren, sollte klar, formell, professionell und sogar ein wenig geheimnisvoll sein.
Alles andere, was Sie tun könnten und nicht auf dieser Liste steht, könnte Ihre Glaubwürdigkeit als Künstler beeinträchtigen. Also, wie bereiten wir unser Gesamtprofil als Künstler vor?
7.1. Dokumentieren Sie Ihre Kunst
Es ist von großer Bedeutung, dass professionelle Fotografien Ihrer Kunstwerke vorliegen. Bitte fertigen Sie hochwertige Aufnahmen Ihrer Bilder an und stellen Sie sicher, dass Sie hochauflösende Dateien Ihrer Werke besitzen. Eventuell wäre es auch sinnvoll, ein paar Installations- oder Studioansichten Ihrer Kunstwerke in einem passenden Raum zu erstellen.
Vermeiden Sie es, Ihre Werke mit Apps in Galerien oder Räumen zu simulieren (sogenannte Mockups). Bereiten Sie Ihr Wohnzimmer oder Atelier entsprechend vor, mieten Sie einen Raum oder nutzen Sie die Gelegenheit während einer Ausstellung, um qualitativ hochwertige Fotos anzufertigen. Dies wird zweifellos Ihre Glaubwürdigkeit erhöhen.
Dokumentieren Sie Ihr Kunstwerk gründlich und machen Sie Aufzeichnungen über alle wichtigen Informationen – Bedeutung, Titel, Jahr, Medium und Abmessungen.
Erstellen Sie einen umfassenden Katalog mit allen relevanten Daten, den Sie potenziellen Kunden und Galerien präsentieren können.
7.2. Künstler CV – Der Lebenslauf – Artist Resume
Als nächstes steht die Erstellung eines Künstlerlebenslaufs an. Dieser enthält alle relevanten Informationen und dient als Orientierungshilfe für Galerien, Sammler und Kuratoren, um zu erfahren, wo Sie sich aktuell in Ihrer Karriere befinden.
Der Lebenslauf sollte Angaben zu Ihrem Geburtsjahr und -land, Ihrem aktuellen Wohnort, Ihrer Ausbildung und Qualifikation, Ihrer beruflichen Erfahrung, Ihrer Ausstellungshistorie, ausgewählten Veröffentlichungen, Presseberichten, Auszeichnungen, Sammlungen und Residenzen enthalten. Als Selbststudierender rate ich davon ab, Autodidakten in den Lebenslauf aufzunehmen.
Führen Sie Bildungs- und Fortbildungsmaßnahmen nur dann auf, wenn sie relevant sind; andernfalls lassen Sie dieses Feld leer. Orientieren Sie sich an dieser Struktur und analysieren Sie Künstlerlebensläufe etablierter Künstler oder Galerie-Websites. Verfolgen Sie den gleichen Aufbau, die gleiche Struktur und den gleichen professionellen Ansatz.
Machen Sie sich keine Sorgen, falls Ihr Künstlerlebenslauf bisher nur wenige Informationen enthält. Unser nächster Schritt wird sein, den Lebenslauf Jahr für Jahr zu verbessern und zu erweitern. Es ist völlig normal, wenn Sie bisher nur wenige oder gar keine Ausstellungen hatten; Jeder fängt einmal klein an.
Tatsächlich hat das Team von CAI einen ausführlichen Artikel darüber verfasst, wie man als Künstler mit wenig bis gar keiner Erfahrung einen Lebenslauf erstellen kann. Eine vollständige Anleitung finden Sie hier, inklusive Beispielen und einer Vorlage zur Erstellung des Lebenslaufs als Künstler.
7.3. Die Künstler-Website / Online Portfolio
Die Künstler-Website fungiert als digitale Visitenkarte und als Portfolio, welches die Professionalität des Künstlers widerspiegeln sollte.
Ein hochwertiges Design im minimalistischen Stil ist hierbei unerlässlich, um in der Kunstwelt angemessen wahrgenommen zu werden. Inspirieren Sie sich von renommierten Künstler-Websites und präsentieren Sie auf Ihrer eigenen Seite eine übersichtliche Homepage, eine Auswahl Ihrer besten Werke (Portfolio), Ihren Lebenslauf und eventuell auch einen biografischen Text in der dritten Person.
Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum erfolgreichen Künstler oder zur erfolgreichen Künstlerin ist die gekonnte Präsentation Ihrer Werke. Ein durchdachtes Portfolio, sei es digital oder in Papierform, bietet potenziellen Kunden und Galerien einen umfassenden Einblick in Ihre künstlerische Vision und Vielfalt.
Eine Kontaktseite rundet das Angebot ab. Überflüssig als professioneller Künstler sind hingegen Elemente wie ein Blog, ein Webshop oder Merchandise. In der Kunstbranche ist es üblich, dass potenzielle Käufer direkt per E-Mail nach Preisen und Verfügbarkeit fragen. Daher ist es nicht notwendig, Preise online zu veröffentlichen oder einen Webshop einzurichten.
7.4. Selbstvermarktung als Künstler:in: Wie finde ich meine Zielgruppe?
Die Suche nach Ihrer Zielgruppe kann eine spannende Reise sein, die Ihre künstlerische Karriere auf ein neues Level heben wird. Ernsthaft und fokussiert ist es wichtig, die Bedürfnisse und Interessen Ihres Publikums zu verstehen. Indem Sie aktiv auf Feedback eingehen und Ihre Werke gezielt präsentieren, können Sie eine authentische Verbindung zu Ihren potenziellen Unterstützern herstellen.
Nutzen Sie die Vielfalt der digitalen Plattformen und Social Media Kanälen, um Ihre Kunst einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Damien Hirst, Takashi Murakami, Wolfang Tillmans, Nan Goldin oder Cindy Sherman – sie alle haben ihre Zielgruppen gefunden und erfolgreich an sich gebunden.
Seien Sie mutig, experimentieren Sie mit verschiedenen Marketingstrategien, um Ihren eigenen Weg zu entdecken. Ihre Kunst verdient es, von den richtigen Menschen geschätzt und gefördert zu werden. Finden Sie Ihre Nische und strahlen Sie Selbstbewusstsein aus – Ihre Zielgruppe wartet bereits darauf, von Ihnen entdeckt zu werden.
Jedoch ist es auch im Bereich Social Media wichtig, das richtige Maß zu finden. Eine allgemeine Regel besagt, dass wir uns auf die derzeit leistungsstärkste Social-Media-Plattform für Künstler konzentrieren sollten – Instagram. Es ist beeindruckend, wie viele Galeristen und Sammler über Instagram neue Künstler entdecken und kontaktieren.
Mit einer Online-Präsenz können Sie eine Fangemeinde aufbauen und dadurch Ihre Glaubwürdigkeit steigern. YouTube ist ebenfalls eine starke Plattform, aber in der traditionellen Kunstszene wird es noch nicht gerne gesehen, als Künstler zu „vloggen“, obwohl alle wichtigen Kunstorganisationen auf YouTube vertreten sind. Dennoch rät Ihnen CAI Galeriedirektor Julien Delagrange, sich vorerst voll und ganz auf Instagram zu konzentrieren und professionell in Ihren Beiträgen zu bleiben.
08 Entwickeln Sie Ihre Karriere organisch und denken Sie langfristig
Instagram wurde bereits als hervorragende Plattform zur Entdeckung von Künstlern genannt. Um jedoch wirklich erfolgreich zu sein, sollten Künstler noch einige weitere Schritte unternehmen. Bevor wir uns konkreten Maßnahmen zuwenden, die Sie ergreifen können, sprechen wir über Dinge, die vermieden werden sollten.
Aggressive Selbstwerbung wird in der Kunstwelt nicht gerne gesehen.“
Erfolg lässt sich nicht erzwingen. Daher ist es ratsam, sich nicht übermäßig selbst zu bewerben – vermeiden Sie es, Galerien, Zeitschriften, Sammler und Institutionen kalt anzurufen. Denken Sie nicht an Ihre Kunst als rein kommerzielles Produkt, das durch Werbung, Flyer oder Rabatte verkauft werden sollte. Bleiben Sie professionell und drängen Sie sich nicht auf.
Ziel ist es vielmehr, eine organische Karriere anzustreben und langfristig zu denken, indem Sie in der Kunstwelt Spuren hinterlassen, die letztendlich dazu führen, dass sich Galerien, Sammler und Zeitschriften bei Ihnen melden.
Tauchen Sie aktiv in die Kunstszene ein, indem Sie Ausstellungen und Galerien besuchen, wie es im vorherigen Schritt empfohlen wurde. Knüpfen Sie authentische Beziehungen, indem Sie Kunst aus echtem Interesse und nicht aus Eigeninteresse diskutieren. Vernetzen Sie sich mit Gleichgesinnten und engagieren Sie sich in der Kunstszene, um Ihren Erfolg zu fördern.
Auch als introvertierter Mensch, der sich nicht als Networking-Experte sieht, können Sie aktiv Ihre Chancen auf eine Karriere in der Kunstwelt verbessern, indem Sie nach Möglichkeiten in diesem Bereich suchen. Denken Sie an offene Ausschreibungen für Ausstellungen, Kunstresidenzen, Kunstwettbewerbe, Stipendien, projektbasierte offene Ausschreibungen für Kunst im öffentlichen Raum und ähnliches.
Eine ausgezeichnete Möglichkeit, um diese Chancen zu entdecken, ist die Plattform Artenda.net, die Sie über die spannendsten Kunstmöglichkeiten auf dem Laufenden hält. Es ist wichtig, präsent zu sein und sich als Künstler gut vorzubereiten. Vertrauen Sie dem Prozess.
Wenn Ihre Kunst von hoher Qualität ist und Ihr gesamtes Künstlerprofil professionell gestaltet ist, ohne aufdringlich zu wirken, sondern sich natürlich und organisch einbringt, werden die Menschen auf Ihre Arbeit aufmerksam werden. Und wenn sie Ihr Künstlerprofil als ansprechend und professionell empfinden, werden sie mit Ihnen in Kontakt treten – unabhängig davon, ob Sie autodidaktisch sind oder nicht.
An diesem Punkt setzt sich der Ball in Bewegung. Sobald Sie an einer Ausstellung teilnehmen – sei es durch eine offene Ausschreibung, eine Einladung einer Galerie oder durch Zusammenarbeit mit anderen Künstlern – öffnen sich neue Türen.
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.